790 PS im C2-Rennwagen

Chevrolet Corvette C2 Cabrio von GeigerCars.de

Chevrolet Corvette C2 Cabrio von GeigerCars.de

Wer in der Autobranche beschäftigt ist, der muss eigentlich schon zwangsläufig privat ein echter Petrolhead und Autoliebhaber sein. Ein Paradebeispiel zur Unterstützung dieser These ist zweifelsohne Karl Geiger. Eine Erklärung, wer sich hinter diesem Namen verbirgt, erübrigt sich eigentlich, zumal, wenn in einer Zeitschrift erwähnt, die sich an US-Car-Fans richtet. Der Inhaber des seit Jahren bekanntesten deutschen Händlers für amerikanische Fahrzeuge ist ein Auto-Enthusiast durch und durch, dessen Herz natürlich auch abseits des Geschäfts für Modelle aus den Vereinigten Staaten schlägt. Seine große Sammlung eigener Fahrzeuge umfasst beispielsweise das auf diesen Seiten Corvette C2 Cabrio.

Ebensowenig hervorzuheben ist es eigentlich, dass der Sportwagen-Klassiker mit Karl Geiger als Besitzer keineswegs im Serienzustand verblieb. Schon die Optik des Fahrzeugs lässt erahnen, dass von der ursprünglichen Technik womöglich nicht mehr allzu viel erhalten blieb.

Big Block mit reichlich Power

Dies beginnt unter der Motorhaube: Hier haust nun ein Big Block-V8 mit einem extrem üppigen Hubraum von 555 cui respektive 9,1 Litern. Dieser zeichnet sich unter anderem durch einen Holley Dominator-Vergaser sowie eine elektronische MSD-Zündanlage und einen speziell angefertigten Wasserkühler aus. An die Fächerkrümmer schließen sich Sidepipe-Abgasanlagen an, die optisch prägnant unterhalb der Seitenschweller von der Vorder- zur Hinterachse verlaufen. Die Power des Aggregats beläuft sich auf furchteinflößende 790 PS! Nicht minder beeindruckend ist mit 787 Nm das maximale Drehmoment. Um diese Leistung effektiv auf die Straße bringen zu können, erhielt die Corvette ein handgeschaltetes Sechsgang-Getriebe aus dem Hause Richmond. Dass der Wagen selbst aus hohen Geschwindigkeiten jederzeit zuverlässig wieder verzögert, gewährleistet unterdessen die neue Bremsanlage: Vorne sitzen Sechs-Kolben-Sättel auf 380-Millimeter-Scheiben und hinten Vier-Kolben-Sättel auf 340-Millimeter-Scheiben. Ergänzend verfügt sie über einen hydraulischen Bremszylinder und einen Bremskraftverstärker.

Komplett überarbeitetes Fahrwerk

Komplett neu und für Hochleistungseinsätze ausgelegt ist darüber hinaus das Fahrwerk. Es zeichnet sich beispielsweise durch Schubstreben, Stabilisatoren und Querlenker aus. Die verbauten Blattfedern sind aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Und an den Fahrwerksenden hat sich selbstverständlich ebenfalls etwas getan. Damit ist nicht nur die bereits angesprochene Scheibenbremsanlage gemeint, sondern zudem der neue Radsatz. Es handelt sich um schwarze OEM-Felgen der Corvette C6, wie sie etwa für das Topmodell ZR1 verfügbar waren. Ihre Dimensionen betragen rundum 9,5×19 Zoll, in Anbetracht des zierlichen Oldies könnte man jedoch glatt meinen, dass sie noch größer sind. Entsprechend breit sind vorne wie hinten mit den Maßen 285/35 ZR19 die montierten Michelin-Reifen.

Renneinsatz in Berchtesgaden

Doch auch abgesehen von der für eine C2 sicherlich recht ungewöhnlichen Rad/Reifen-Kombination und den dicken Sidepipes ist die Corvette optisch ein echter Hingucker, der sich deutlich von der Durchschnitts-C2 unterscheidet. Die Heckpartie der weißen Karosserie mit blauen Racing-Streifen beispielsweise erinnert an das Design der nur fünfmal gebauten Grand Sport-Variante. Und am Bug trägt das dank des Hardtops quasi zum Coupé gewandelte Cabrio eine spezielle Flip-Front mit integriertem Luftfilter und feststehenden Frontleuchten statt der ursprünglichen Klappscheinwerfer. Highlight im Interieur sind zu guter Letzt die sonderangefertigten Schalensitze. Ihr volles Potenzial konnte die Corvette übrigens erst vor kurzem Ende September bei dem Edelweiß-Classic Roßfeldrennen in Berchtesgaden unter Beweis stellen. Am Steuer saß dabei selbstverständlich Karl Geiger. Das Duo konnte auf der sechs Kilometer langen Strecke, bei der mit Steigungen von bis zu 13 Prozent ein Höhenunterschied von 700 Metern zurückgelegt wird, zweifellos überzeugen und die Zuschauer begeistern. Und Karl Geiger war mit dem Wochenende nach einen Angabe gleichfalls sehr zufrieden.

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Tech Facts

Chevrolet Corvette C2 Cabrio

Baujahr: 1967

Motor: 9,1-Liter-V8-Ottomotor (555-cui-Big Block), Holley Dominator-Vergaser mit 1.050 CFM, elektronische MSD-Zündung, speziell angefertigter Ölkühler, Fächerkrümmer mit Sidepipes, 790 PS bei 6.400 U/min / 787 Nm bei 5.800 U/min

Kraftübertragung: 6-Gang-Handschaltgetriebe von Richmond

Fahrwerk: High-Performance-Fahrwerk aus Querlenkern sowie Blattfedern aus glasfaserverstärktem Kunststoff, Schubstreben, Stabilisatoren und Stoßdämpfern

Rad/Reifen: OEM-Leichtmetallfelgen von der Corvette C6 ZR1 in 9,5×19 Zoll mit Michelin Sport Cup-Bereifung in 285/35 ZR19

Bremsen: VA 6-Kolben-Sättel auf geschlitzten 380-mm-Scheiben, HA 4-Kolben-Sättel auf gelochten und geschlitzten 340-mm-Scheiben, hydraulischer Bremszylinder und Bremskraftverstärker

Karosserie: Flip-Front mit integriertem Luftfilterkasten, Klappscheinwerfer durch feststehende ersetzt, Lackierung in weiß mit blauem Racing-Streifen

Innenraum: speziell angefertigte Sportsitze

Sonstiges: Ölkühler für Getriebe und Hinterachse im Heckteil verbaut

Text: Simon Mombartz, Fotos: Herbert Steves, GeigerCars.de