1968er Blue Bronco von ak customs!

1968er Ford Bronco von Autohaus Köhler

1968er Ford Bronco von Autohaus Köhler

Wer den Beruf des Autohändlers ausübt, der hat es heutzutage nicht immer leicht. Dies gilt umso mehr für jene, die US-amerikanische Fahrzeuge in Europa verkaufen wollen. So haben beispielsweise Lieferengpässe bei Chips oder weiteren beim Fahrzeugbau benötigten Komponenten die Hersteller gezwungen, ihre Produktion zurückzufahren. Und das, was aus den Werkshallen rollt, ist im Falle der US-Firmen primär für den nordamerikanischen Markt gedacht. Auch das Team des Autohaus Köhler in Potsdam, eigentlich in erster Linie auf Ram- und Dodge-Neuwagen spezialisiert, bekommt dies zu spüren. So machten sich Geschäftsführer Alexander Köhler und sein Mitarbeiter Robert Wolff 2022 auf in die USA, um neue Fahrzeuge und Lieferanten für solche zu finden.

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Dass dabei gleich in mehrerlei Hinsicht durchaus neue Wege gegangen werden, unterstreicht der auf diesen Seiten vorgestellte Offroader: Zum einen ist es offensichtlich kein Neu-, sondern ein Gebrauchtwagen, genauer gesagt sogar ein Oldtimer. Zum anderen stammt er nicht aus dem Hause Dodge beziehungsweise Ram. Vielmehr handelt es sich um einen 1968 gebauten Ford Bronco der ersten Generation. Aufgetrieben hat das Autohaus Köhler diesen übrigens letztlich nicht in den USA, sondern tatsächlich hier bei uns in Deutschland. Seitdem realisierte das Team im Zeitraum von etwa einem Jahr eine Komplettrestauration, nahm das Auto im Zuge dessen einmal komplett auseinander und baute es wieder zusammen.

Blau-schwarze Optik

Dies war schon alleine deswegen unabdingbar, als dass der Bronco eine neue Lackierung bekommen sollte. War er bei der Übernahme noch in einem hellen Grün ausgeführt, entschied sich Alexander Köhler für einen auffällig leuchtenden Blauton aus der Ford-Farbpalette, der eigens für den Bronco angemischt wurde. Diese Wahl war intern übrigens nicht unumstritten, es gab Diskussionen, ob die Farbe nicht zu extrem und grell sei. Als der Bronco vom Lackierer zurückkam, war das Team im ersten Moment tatsächlich fast wie geblendet. So fiel schnell die Entscheidung, dass es nun doch etwas over-the-top wäre diese Karosserie – wie ursprünglich geplant – mit Chrom-Zierelementen zu kombinieren. So erhielten diverse Anbauteile, die aufbereitet im Originalzustand erhalten blieben, eine schwarze Lackierung: vom Kühlergrill über die seitlichen Leisten bis hin zu der Hutze auf der Haube und den Kotflügelverbreiterungen. Die letzteren beiden Elemente sind dabei übrigens nicht Serie, hatte aber schon ein Vorbesitzer verbaut.

Große Räder

Während das Autohaus Köhler – nicht zuletzt, weil sich die Teilebeschaffung bei einem solchen US-Oldie etwas schwieriger gestaltet – möglichst viele Komponenten aufbereitet beibehielt, waren doch einige Parts nicht mehr zu retten und wurden dementsprechend erneuert: Dies gilt etwa für die Scheinwerfergläser und Rückleuchten, die seitlichen Schwellerrohre mit Trittstufen, die Chrom-Türscharniere, die Fensterdichtungen und sämtliche Schlösser sowie das Soft-Top samt des zugehörigen Gestänges. Auch die 5×18-zölligen Mickey Thompson Classic II-Felgen waren bereits zum Zeitpunkt der Übernahme an den Achsen montiert. Ihnen spendierte das Köhler-Team passend zu den Karosserie-Anbauteilen eine neue glanzschwarze Lackierung und einen Satz neuer Reifen: Die Wahl fiel auf großformatige und grobstollige Toyo M/T Open Country-Pneus der Dimensionen 33×12,5R15.

Innenraum weitreichend erneuert

Da nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern zudem die inneren Werte zählen, erhielt der Bronco ferner eine quasi komplett neue Innenausstattung. Dabei vertraute das Autohaus Köhler auf die Expertise der Spezialisten von Neidfaktor. Diese bescherten dem Cockpit, teils mit Kedern und Ziernähten in Wagenfarbe verzierte schwarze Lederbezüge – von den Sitzen vorne wie hinten über die Türverkleidungen, den Kranz des aufbereiteten Lenkrads und den Sonnenblenden bis hin zu dem oberen Bereich des Armaturenbretts. Der untere Bereich des letzteren ist unterdessen in Wagenfarbe lackiert. In den Fußräumen und dem Heckbereich installierte Neidfaktor anstelle der zuvor verlegten Metall-Riffelbleche neue schwarze Teppiche. Den Überrollbügel bereitete das Autohaus Köhler ebenfalls auf und lackierte ihn in schwarz. Die mittigen Sunpro-Zusatzinstrumente für Motordrehzahl, Öldruck und Co. sind gleichfalls bereits von einem Vorbesitzer und wurden aufgehübscht beziehungsweise poliert. Selbiges gilt ferner für den überwiegenden Teil der übrigen Instrumente und Bedienteile am Armaturenbrett, nur wenige sind komplett erneuert. Das Becker-Radio sieht zwar alt aus, ist aber tatsächlich ein ganz neu installiertes im Retro-Look mit modernen Funktionen wie Freisprech-Einrichtung, USB-Anschluss und DAB-Empfang. Um Rost respektive Korrosion zu vermeiden sind innen wie außen im Rahmen des Wiederzusammenbaus sämtliche Schrauben auf Edelstahl umgerüstet.

V8 und Automatik

Unter der Haube des kantigen Ford-Klassikers sitzt ein Fünfliter-V8, der sich durch polierte Ventildeckel, einen Edelbrock-Vergaser mit obenauf liegendem, rundem Luftfilter sowie eine MSD-Zündanlage samt -spule auszeichnet. Die Leistung beläuft sich auf etwa 255 PS. Ergänzend rüstete das Köhler-Team einen elektrischen Lüfter und eine elektrische Kraftstoff-Vorförderpumpe nach und erneuerte den Tank, wobei die Anzahl von zwei auf einen reduziert wurde. Hinsichtlich des Getriebes gab es eine weitere essentielle Änderung, denn statt des ursprünglichen manuell geschalteten Systems kam eine Dreistufen-Automatik an Bord. Es übernimmt die Kraftübertragung im Zusammenspiel mit je einem Sperrdifferenzial an Vorder- und Hinterachse. Auch am Fahrwerk war die Zeit alles andere als spurlos vorbeigegangen und so kam ein direkt aus den USA bezogenes, neues Komplettfahrwerk der Bronco-Spezialisten von James Duff samt Höherlegung an Bord. Dieses zeichnet sich durch jeweils gleich zwei Dämpfer pro Rad aus, vorne kombiniert mit Schrauben- und hinten mit klassischen Blattfedern. Ergänzend umfasste der Kit Lenkungsdämpfer. Last but not least präsentieren sich die Bremsanlagen erneuert – vorne sind Scheiben- und hinten Trommelbremsen installiert.

Seit seiner Fertigstellung hat das Autohaus Köhler den Bronco bereits bei mehrere Veranstaltungen wie Ende Mai bei den nahe Potsdam veranstalteten Werder Classics 2023. Dabei erregte der Offroad-Oldie wirklich sehr große Aufmerksamkeit uns so gut wie ausnahmslos positive Resonanz. Kein Wunder bei einem solche hervorragend restaurierten US-Klassiker …

Technical Facts

Ford Bronco

Baujahr: 1968

Motor: 5,0-Liter-V8-Ottomotor, Edelbrock-Vergaser, runder obenliegender Luftfilter, polierte Ventildeckel, MSD-Zündanlage, MSD-Zündspule, elektrische Kraftstoff-Vorförderpumpe nachgerüstet, Elektrolüfter nachgerüstet, Tank erneuert (Umbau von zwei auf einen), ca. 255 PS

Kraftübertragung: Dreistufen-Automatikgetriebe (umgerüstet von Handschalter), Sperrdifferenziale vorne und hinten

Fahrwerk: neues Komplettfahrwerk von James Duff mit und zwei Dämpfern pro Rad, VA Schrauben-, HA Blattfedern sowie Lenkungsdämpfern

Rad/Reifen: Mickey Thompson Classic III-Felgen in 8×15 Zoll mit Toyo M/T Open Country-Bereifungen in 33×12,5R15

Bremsen: Bremsanlagen komplett erneuert (VA Scheiben, HA Trommeln)

Karosserie: neue Scheinwerfergläser, Stoßstangen aufbereitet und poliert, Motorhaube mit Hutze und Schnellverschlüssen, neue schwarze Seitenschweller-Rohre mit Trittstufen, neue Chrom-Türscharniere, sämtliche Schlösser erneuert, Fenstergummis erneuert, komplett auf Edelstahlschrauben umgerüstet, Stoff-Soft-Top samt Gestänge erneuert, neue Rückleuchten, Neulackierung in eigens angemischtem Blau, diverse Anbauteile schwarz lackiert

Innenraum: Neidfaktor-Neuausstattung mit schwarzem Leder samt Kedern in Wagenfarbe und schwarzem Teppich, Armaturen überwiegend aufbereitet und poliert (z.B. Tacho) oder teilweise erneuert, aufbereitete und polierte Sunpro-Zusatzinstrumente unter dem Armaturenbrett (Spannungsmesser, Temperaturmesser, Öldruck, Drehzahlmesser), Überrollbügel aufbereitet und schwarz lackiert, komplett auf Edelstahlschrauben umgerüstet

Multimedia: Becker-Radio im Retro-Design mit Freisprech-Einrichtung sowie USB und DAB-Empfang

Weitere Infos findet Ihr unter: www.ak-customs.de

Fotos: C.O. Mediavision