VW Typ 3-Eyecatcher aus den USA

VW Typ 3 Stufenheck USA Tuning Tieferlegung Typ 1-Motor Fuchs-Felgen Innenraum-Veredelung Oldtimer Klassiker Lufti

Black Beauty

Diese Geschichte beweist: Die Liebe zum luftgekühlten VW lässt einen nicht wieder los! Raymond „Ray“ Beutler aus Corona in Kalifornien verguckte sich schon als Teenager in den Käfer. 1985 hatte er das 1966er Exemplar eines guten Freundes, der leider verstorben war, als sein erstes eigenes Auto übernommen. Zudem war damals die Hochzeit der Lufti-Euphorie in Südkalifornien, sodass Ray ohnehin gar nicht um das Thema Volkswagen herum kam. Über einige Jahre hinweg besaß er eine ganze Reihe an Käfern und war auf den größten VW-Treffen und Shows des Landes dabei. Trotzdem verabschiedete er sich irgendwann aus der Szene und verkaufte seine Schätzchen.

Rückkehr zur Lufti-Liebe

Was war geschehen? Ganz einfach: Mittlerweile hatte er die 30 überschritten und beschloss, seine Prioritäten zu verlagern. Statt der Autos sollten die Gründung einer Familie und die berufliche Karriere im Mittelpunkt stehen. Wiederum etwa zehn Jahre später, als diese Ziele offensichtlich erfüllt waren, ließ er sich bewusst erneut von der Lufti-Leidenschaft packen. Er kaufte ein neues Projektfahrzeug. Den Käfer wollte er jedoch nicht mehr: „Einen Typ 1 zu wählen, wäre zu einfach gewesen. Und hier in Kalifornien sieht man sie überall. So entschied ich, einen Typ 3 mit Stufenheck zu bauen.“ Gesagt, getan.

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Typ 1-Motor an Bord

Das Ergebnis ist hier zu bewundern. Ray fand die Basis vor mehr als elf Jahren in San Diego in recht gutem Zustand. Die Karosserie war lediglich an einigen Stellen großzügig gespachtelt und der Motor hinüber. Letzteres sollte jedoch kein größeres Problem sein. Ray plante ohnehin, seinen Typ 3 mit einem neuen Typ 1-Motor auszustatten. Hier kam wohl doch die alte Liebe zum Käfer und deren Triebwerke wieder zum Vorschein. Das Aggregat wurde durch das Team vom Brothers VW machine Shop in Ontario aufgebaut.

Es zeichnet sich unter anderem durch einen Magnesiumblock, geportete und polierte Zylinderköpfe sowie CB Performance-Ansaugkrümmer, Engle-Nockenwellen, Edelstahl-Ventile und CB Performance-Kipphebel aus. In den Zylindern sitzen AA-Kolben auf H-Schaft-Pleueln, deren anderes Ende an einer CB Performance-Kurbenwelle befestigt sind. Bei den Vergasern handelt es sich wenig überraschend um Weber 44 IDF. Die Zündanlage umfasst einen Verteiler und eine Spule von Bosch sowie NGK-Kerzen. Unter dem Strich stehen so auf dem Prüfstand ermittelte 162 PS und 206 Nm. Auf die Straße übertragen wird die Power mittels eines per Kennedy Stage 2-Kupplung angeschlossenen Vierganggetriebes.

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Schwierige Teilbeschaffung

Im Übrigen baute Ray seinen Notchback, wie das Stufenheck im Englischen heißt, komplett neu auf – quasi von der blanken Rohkarosse ausgehend. Dabei musste er leidig feststellen, dass er das Unterfangen Typ 3-Aufbau komplett unterschätzt hatte. Zum einen sind hier viele Modifikationen nach dem Schema „Trial and Error“ umzusetzen. Schließlich wurde, anders als beim Käfer, eben nicht quasi alles vorher schon einmal von jemand anderem gemacht, sodass es eine Blaupause gibt. Zum anderen ist die Versorgungslage mit Ersatz- und Aftermarken-Teilen deutlich schlechter als beim Typ 1. Doch: Im Rahmen hunderte Stunden dauernder Recherchen und Suchen – in erster Linie über die Plattform TheSamba.com – schaffte es Ray, alle Komponenten zusammenzutragen.


 

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Black is beautiful

Die Karosserie präsentiert sich ebenso schnörkellos wie wunderschön in schlichtem Jet Black. Es ist in zwei Schichten aufgetragen und nochmals mit einer Klarlackschicht veredelt. In starkem Kontrast dazu stehen diverse silbern glänzende Anbauteile, allen voran die Stoßstangen: „Es gibt nichts besseres als ein schwarzes Auto mit einer Menge Chrom“, sagt Ray. Folgerichtig gab er dem Typ 3 den Spitznamen „Black Beauty“. Perfekt passend zu diesem Schema präsentieren sich die 17-zölligen Fuchs-Felgen. Sie besitzen schwarze Sterne, deren Fronten teilweise ebenso hochglanzpoliert sind wie die Außenbetten. Die Bereifungen messen 195/45R17 und 205/55R17. Weiterer Hingucker ist das weiße Webasto-Falt-Schiebedach – für Ray ein absolutes Muss fürs entspannte Cruisen auf den Pacific Coast Highway.

Weniger Bodenfreiheit, Bremsen-Upgrade

Ergänzend kauert der Typ 3 offensichtlich deutlich näher am Asphalt, als im Serienzustand üblich. Diese ist an der Vorderachse Old Speed-Tieferlegungs-Achsschenkeln in Verbindung mit Monroe-Stoßdämpfern zu verdanken. Die gekürzte Hinterachse ist gleichfalls mit neuen Stoßdämpfern aus- sowie auf Einzelradaufhängung mit gekürzten Old Speed-Längslenkern umgerüstet. Neben den werkseitigen an der Vorder- besitzt der Notchback dank eines entsprechenden Empi-Kits nun auch an der Hinterachse Scheibenbremsen.

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Feine Leder-Alcantara-Ausstattung

Last but not least fügt sich das Interieur stimmig in das farbliche Gesamtkonzept ein. Die Sitze sowie Türverkleidungen sind mit einer Mischung aus schwarzem Leder und Alcantara bezogen. Letzteres ist mit Doppelziernähten in Rautenform abgesteppt. Sie sind ebenso weiß wie die Keder und die Logos auf den Custom-Fußmatten. Das Armaturenbrett hat mit dem Original kaum mehr etwas gemein. Ray fertigte es komplett aus Stahlblech und lackierte es natürlich in Wagenfarbe. Hinter dem Grant-Lenkrad mit Holzkranz sitzen drei Autometer-Rundinstrumente. Tacho, Drehzahlmesser und eine Kombi-Armatur für Tank-Füllstand und Spannung. Weitere Informationen liefern mittig unter dem Armaturenbrett platzierte Zusatzanzeigen für die Zylinderkopf-Temperatur sowie Öltemperatur und -druck.

Last but not least zieht ein chromsilberner Scat-Schalthebel die Blicke auf sich. Ungewohnt ist last but not least ins Heck: Findet sich hier ab Werk ein Kofferraum mit darunter verborgenem Motor, nimmt in dem Fall der sich unverblümt präsentierende Typ 1 Motor nahezu den gesamten Platz ein. Er ist eingebettet in eine tolle, maßgefertigte Metall-Landschaft.

Technical Facts

VW Typ 3 Stufenheck

Baujahr: 1964

Karosserie: komplett neuaufgebaut vom blanken Blech aus, Webasto Hollandia 400-Schiebedach, diverse Chrom-Zierteile (Stoßstangen etc.), Neulackierung Jet Black (zwei Schichten plus Klarlack)

Motor: 2.180-ccm-Typ-1-Vierzylinder-Boxermotor, VW AS41-Magnesiumblock, geportete und polierte Brother Heavy D Port-Zylinderköpfe, CB Performance Street Fighter-Ansaugkrümmer, 82-mm-CB Performance-Kurbelwelle, H-Schaft-Pleuel, 92-mm-AA-Kolben, Engle W120-Nockenwellen, Edelstahl-Ventile, CB Performance Super Stock-Kipphebel, Bosch 010-Zündverteiler mit elektronischem Modul, Bosch-Zündspule, 8-mm-Zündkabel, NGK-Performance-Zündkerzen, Weber 44 IDF-Vergaser, 20-mm-Ölpumpe, CB-Ölsumpf, Ölfilter mit externem Ölkühler, Sidewinder-Abgasanlage (ca. Millimeter) mit Edelstahl-Endschalldämpfer, ca. 162 PS / 206 Nm

Getriebe: Viergang-Handschaltgetriebe vom Rancho Transaxle mit Gehäuse vom 1969er Typ 3, leichtes Schwungrad, Kennedy Stage 2-Kupplung

Fahrwerk: VA Old-Speed-Tieferlegungs-Achsschenkel und Monroe MA803-Stoßdämpfern, HA gekürzt und mit Luft-Stoßdämpfern sowie Einzelradaufhängung mit gekürzten Old Speed-Längslenkern

Rad/Reifen: veredelten Fuchs-Leichtmetallfelgen in 17 Zoll, Finish in Schwarz, Fronten teilweise hochglanzpoliert, Betten hochglanzpoliert, Bereifung in 195/45R17 und 205/55R17

Bremsen: VA OEM-Scheibenbremsen, HA Empi-Scheibenbremsen

Innenraum: schwarze Leder-/Alcantara-Neuausstattung mit Kedern und Steppnähten in Weiß, Grant-Lenkrad mit Holzkranz, Custom-Armaturenbrett aus Stahl, drei Autometer-Rundinstrumente für Tacho sowie Drehzahlmesser etc., Dakota Digital-Zusatzinstrumente für Zylinderkopf-Temperatur sowie Öldruck und -temperatur