Ringbrothers: Pick-up-Truck meets Rennwagen

Ringbrothers ENYO (Basis Chevrolet Loadmaster 1,5-ton Pick-up)

Ringbrothers ENYO (Basis Chevrolet Loadmaster 1,5-ton Pick-up)

Seit vielen Jahren sorgen die Ringbrothers aus Wisconsin mit ihren spektakulären Umbauten immer wieder aufs Neue für weltweites Aufsehen. Als erstklassige Bühne zur Enthüllung ihrer Kreationen dient ihnen dabei natürlich stets die SEMA Show in Las Vegas. Dieses Jahr enthüllten sie Brüder Mike und Jim gleich vier beeindruckende Neuheiten. Wenn man von diesen allesamt meisterhaften Fahrzeuge einen herausragenden Star benennen will, dann ist dies zweifellos ENYO, den wir auf diesen Seiten als erstes vorstellen.

Der Wagen ist selbst für Ringbrothers-Verhältnisse außergewöhnlich und, wie sie selbst sagen, die bisher extremste Kreation, die unter Beweis stellt, wozu das Team im Stande ist. Mehrere Jahre dauerte die Planung und Konzeption des Unikats und die Suche nach dem richtige Kunden, für den es letztlich gebaut wurde. Und dann nahm alleine der endgültige Bau mehr als 10.000 Arbeitsstunden in Anspruch – Wahnsinn! Das Ergebnis: eine wirklich einzigartige Mischung aus einem 40er Jahre-Chevrolet-Pick-up und einem Open-Wheel-Rennwagen – ein echter Super Truck. Und die ganze Arbeit wurde belohnt: ENYO konnte im Rahmen der SEMA Show das renommierte Battle of the Builders gewinnen.

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Eher Inspiration als Basis

Zwar nennen die Ringbrothers als Ausgangsbasis für ihren ENYO einen Chevrolet Loadmaster 1,5-ton Pick-up aus dem Jahr 1948. Diesen jedoch wirklich ernsthaft als Grundlage anzusehen, wäre aber absolut falsch, wurden doch die wenigsten Komponenten wirklich von ihm übernommen. Vielmehr sollte man sagen, dass er als optische Inspiration für den quasi von Grund auf neu gebauten ENYO diente. Tatsächlich besitzt der Wagen letztlich nur die Stahlkabine des 48er Trucks und selbst diese modifizierten die Ringbrothers enorm: Sie ist unter anderem verschmälert, verlängert und gechoppt. Während auf Kotflügel – wie angedeutete – gleich gänzlich verzichtet wurde, sind sämtliche übrigen Karosserieteile komplett neu aus Carbon angefertigt, beispielsweise die Frontpartie samt Spoilerlippe, die Seitenschweller samt großer Lufteinlässe vor der Hinterachse, die Seitenwände der „Ladefläche“ und der Heckflügel sowie der Diffusor. Abrundend installierten die Ringbrothers weitere sonderangefertigte Custom-Parts wie 3D-gedruckte Spiegel im Retro Look und die LED-Leuchten an Front und Heck. Lackiert ist die Karosserie in Mythic Battle Green.

Breite Zentralverschluss-Felgen

Den Straßenkontakt stellen HRE 911-Felgen mit schwarzem Finish, Y-Speichen-Desgn und Zentralverschluss her. Von diesen hat ENYO gleich zwei Sätze. Für die Fotos stellten die Ringbrothers ihn auf die für den Einsatz auf dem Track vorgesehenen Variante in 13×18 und 15×18 Zoll mit Goodyear-Slicks in 315/30 R18 und 365/35 R18. Soll es auf die Straße gehen, kann auf geringfügig weniger extreme 11×18- und 13,5×19-zöllige Pendants mit 315/30er und 345/35er Reifen gewechselt werden. Hinter den Rädern sorgen rundum Brembo-Anlagen mit Sechs-Kolben-Sätteln auf geschlitzten Scheiben für erstklassige Verzögerungswerte. Gut so! Schließlich sitzt im Bug ein wahres PS-Monster: Es handelt sich um einen von Goodwin Competition Racing Engines aufgebauten LS-V8-Motor mit sage und schreibe 8,3 Litern Hubraum, der mit 110-oktanikem Rennkraftstoff nicht weniger als 1.013 PS generiert! Er zeichnet sich unter anderem durch ein Ansaugsystem mit acht offenen Trichtern und eine Holley-Einspritz-Management aus. Das große Kühlsystem ist ins Heck hinter die Fahrgastzelle verlegt und die Abgase werden durch Custom-Krümmer und Titan-Sidepipes direkt hinter der Vorderachse abgeführt. Die Kraftübertragung übernimmt eine Vierstufen-Automatik.

Speziell angefertigtes Chassis

Ebenfalls komplett neu konzipiert ist nicht nur das Fahrwerk, sondern sogar gleich das gesamte Custom-Chassis. Letzteres CAD-designte und baute Ahlman Engineering unter der Leitung von Scott Ahlman, seines Zeichens Konstrukteur des Chassis vom 2005er Ford GT, in Zusammenarbeit mit Roadster Shop. Das Fahrwerk an sich umfasst eine Einzelradaufhängung, mit Swift-Federn kombinierte Öhlins TTX-Dämpfer mit externen Ausgleichsbehältern sowie weitere Custom-Komponenten. Für schnelle Radwechsel verfügt ENYO zudem sogar über ein integriertes Nuke Performance-Luft-Wagenheber-System.

Reichlich Carbon auch innen

Natürlich besitzt der Super Truck abrundend eine komplett neu gestaltete Inneneinrichtung: Das Team von Upholstery Unlimited sorgte für die feinen Lederbezüge mit grünen Ziernähten. Diese bespannen beispielsweise Teile des Armaturenbretts und der Türverkleidungen. Diese sind im Übrigen aus Carbon gefertigt – wie ein Großteil der Einrichtung bis hin zu den Sitzen und dem Dachhimmel. So erspäht man die typische graue Faserstruktur quasi überall, ganz gleich, wo man hinschaut. Der Kranz des Sparc Industries-Lenkrads etwa besteht ebenfalls aus dem beliebten kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff, während die drei Speichen aus Titan CNC-gefräst sind. Apropos Titan: Aus selbigem Werkstoff sind auch die Pedalerie und der regelrecht künstlerische, 18-teilige-Schalthebel produziert. Zur Anzeige von Drehzahl, Geschwindigkeit und Co. sind Dakota Digital-Armaturen verbaut und last but not least verfügt Enyo trotz seiner motorsportlichen Ausrichtung sogar über eine Vintage Air-Klimaanlage.

Weitere Informationen unter:

www.ringbrothers.com

Tech Facts

Ringbrothers ENYO

Baujahr: 1948 / 2022

Motor: 8,3-Liter-LS-V8-Ottomotor von Goodwin Competition Racing Engines, Ansaugsystem mit acht offenen Trichtern, Holley-Einspritz-Management, Custom-Kühlsystem im Heck, Custom-Edelstahl-Sicherheitstank von Rick’s Tanks, Custom-Edelstahl-Abgaskrümmer mit Titat-Sidepipes, ca. 1.013 PS (mit 110-Oktan-Rennkraftstoff)

Kraftübertragung: Vierstufen-Automatikgetriebe (Bowler Performance 4L80)

Fahrwerk: CAD-designtes Custom-Chassis von Roadster Shop und Ahlman Engineering, Einzelradaufhängung vorne und hinten, Custom-Öhlins TTX-Dämpfer mit Swift-Federn in Push-Rod-Anordnung, weitere Custom-Fahrwerkskomponenten, integriertes Nuke Performance-Luft-Wagenheber-System

Rad/Reifen: HRE 911-Leichtmetallfelgen in 13×18 und 15×18 Zoll mit Zentralverschluss, Finish in Schwarz, Goodyear Racing Eagle G-19-Slicks in 315/30 R18 und 365/35 R18 (alternativ für Straßenbetrieb: HRE 911-Felgen in 11×18 und 13,5×19 Zoll mit Bereifung in 315/30 R18 und 345/35 R19)

Bremsen: VA/HA Brembo GTS M6-Bremsanlagen mit Sechs-Kolben-Sätteln auf geschlitzten Scheiben, elektrische Handbremse mit Notbremsfunktion

Karosserie: originale Stahl-Fahrgastzelle um 4 Zoll verschmälert sowie 4 Zoll gechoppt, 2 Zoll verlängert und keilförmig angeschnitten, Custom-Scheiben (vordere zweigeteilt), keine Kotflügel, diverse Komponenten neu gestaltet und aus Carbon angefertigt (u.a. Kühlergrill, Motorhaube, Türen, seitliche Lufteinlässe vor der Hinterachse, Ladeflächen-Seitenteile, Heckflügel), Custom-LED-Frontleuchten, Custom-Motorhauben-Scharniere, 3D-gedruckte Custom-Außenspiegel im Retro-Look, Custom-Schwellerbereiche mit Ausschnitten für Abgasrohre, Custom-LED-Rückleuchten, Custom-Bremslicht, Überrollbügel, Lackierung in BASF Glasurit-Farbe Mythic Battle Green

Innenraum: komplette Neuausstattung durch Upholstery Unlimited und Gemini Technology Systems, schwarze Lederausstattung mit grünen Ziernähten, CNC-gefrästes Lenkrad von Sparc Industries mit Carbon-Kranz und gelber 12-Uhr-Markierung, Carbon-Armaturenbrett, Carbon-Sitze, Dakota Digital-Armaturen, 18-teiliger Custom-Schalthebel aus Titan, Carbon-Türverkleidungen, Custom-Türgriffe, Carbon-Dachhimmel, Vintage Air Gen II-Klimaanlage, Custom-Pedalerie aus Titan