Porsche 911 T: African Outlaw

African Outlaw

Südafrika. Woran denkt man bei der Erwähnung dieses Landes? Vielleicht an den Krüger Nationalpark oder den Tafelberg. An hervorragende Weine und rustikale Braai-Barbecues, an Nelson Mandela oder an die Klicksprache der Xhosa. In erster Linie aber sicherlich NICHT an historische Porsche- und Volkswagen-Modelle. Doch nachdem wir bereits in der WOB Klassik-Ausgabe 2/18 ein ungleiches T2-Duo aus Johannesburg präsentierten, zeigen wir hier erneut ein Fahrzeug aus der 4,4-Millionen-Metropole. Den ursprünglich aus dem Baujahr 1971 stammenden 911 T unterzogen die auf Porsche-Technik spezialisierten Schrauber von RS Autosport einer intensiven Renovierung. In deren Zuge hielt auch so manche G-Modell-Komponente Einzug in die Ur-Bauform des schwäbischen Kult-Sportwagens.

So röchelt beispielsweise im Heck des einst von einem 2,2-Liter-Triebwerk angeschobenen Porsches der 3,0 Liter große Boxer des eine Generation jüngeren 911 SC. An Stelle von deren werksseitiger Bosch K-Jetronic-Saugrohreinspritzung allerdings installierte RS Autosport große Doppelvergaser. Und nachdem darüber hinaus scharfe Nockenwellen Einzug in die Zylinderköpfe hielten, wuchtet der luftgekühlte Sechszylinder nun rund 230 PS auf seine mittig rotierende Kurbelwelle. Für die Entsorgung der heißen Verbrennungsabgase konstruierte RS Autosport eine Custom-Auspuffanlage nach Maß. Auch der gesamte Kabelbaum wurde komplett neu angefertigt.

911 Turbo-Bremsen

An die Hinterräder übertragen wird die Motorkraft von einem im Schlepptau des SC-Motors eingezogenen 5-Gang-Schaltgetriebe. Ebenfalls vom G-Modell, genauer gesagt sogar vom Topmodell 930 / 911 Turbo, stammen die kraftvollen und standfesten Bremsanlagen beider Achsen.
Apropos Achsen: An deren Enden verschraubt sind klassische 15-Zoll-Füchse in Schwarz/Silber mit Pirelli-Bereifung der Dimensionen 205/50R15 an der Lenk- sowie 225/50R15 an der Antriebsachse. Für eine halbwegs „zeitgemäße“ Straßenlage des Oldies zeichnet ein auf Bilstein-Dämpfern basierendes Sportfahrwerk verantwortlich.

Dezentes Bodybuilding

Ein maskulineres Auftreten, als es das schlanke F-Modell serienmäßig mitbringt, verleiht dem 911 seine im Zuge der vollständigen Karosserie-Restaurierung vorgenommene Verbreiterung der hinteren Kotflügel. Sie lässt den Porsche sichtbar breitschultriger dastehen, ohne allzu dick aufzutragen.
Ergänzend zur von DentXpress realisierten Lackierung des Porsches, welche mit blauen und roten Akzenten auf warmweißem Grund absolut stimmig und dem Zeitgeist der 1970er Jahre entsprechend gelungen ist, montierte RS Autosport in ihrem Finish perfekt zu den Fuchs-Felgen passende Torpedo-Design-Außenspiegel, wie sie so typisch für die 70er und frühen 80er Jahre sind.

Right-hand drive

Zwar minimalistisch, aber nicht ungemütlich präsentiert sich der Fahrgastraum des Elfers. Ins Cockpit des Rechtslenkers hielt das Gestühl eines 930 Einzug. Durch das Dreispeichen-Sportlenkrad blickt der Pilot auf weiße Instrumente, während die linke Hand den langen Custom-Schalthebel klackend durch die Gassen führt.

Technical Facts

Porsche 911 T

Baujahr: 1971

Karosserie: komplett restauriert, Kotflügel hinten verbreitert, Torpedo-Design-Außenspiegel, Lackierung von DentXpress

Motor: 3,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor vom 911 SC, Doppelvergaser, scharfe Nockenwellen, RS Autosport-Custom-Abgasanlage, neuer Kabelbaum, ca. 230 PS

Kraftübertragung: 5-Gang-Schaltgetriebe

Fahrwerk: Sportfahrwerk mit Bilstein-Dämpfern

Rad/Reifen: 15-zöllige Fuchs-Felgen, Pirelli-Bereifung in 205/50R15 und 225/50R15

Bremsen: Bremsanlage vom 911 Turbo / 930

Innenraum: Sitze vom 911 Turbo (930), Custom-Schalthebel, weiße Instrumente