Honda Civic-Quartett
Wie heißt es so schön: „Männer werden sieben Jahre alt, dann wachsen sie nur noch.“ Stimmt wohl. Die Herren der Schöpfung bleiben oft Zeit ihres Lebens große Kinder, nur ihre Spielzeuge werden immer teurer. Ganz besonders offensichtlich – und übrigens auch gesellschaftlich anerkannt – ist diese Beobachtung in Asien, wo selbst erwachsene Männer ihren Spieltrieb ungehemmt nachgehen können, ohne schief angesehen zu werden. Wie sich das in ihren Autos ausdrücken kann, das unterstreicht das hier abgebildete Quartett unterschiedlicher Honda Civic-Generationen, die jedoch eine Gemeinsamkeit aufweisen: Allesamt sind sie von Spielzeugen oder Videospiel-Figuren inspiriert: LEGO, PlayStation, Dragonball Z und Kirby.
Abgelichtet wurde die Honda-Gang übrigens nicht – wie Maximum Tuner-Magazin sonst üblich – in Japan oder den USA, sondern auf den Straßen von Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias. In der Millionen-Metropole nämlich fand im vergangenen Juni das „Retro Havoc“-Parkhaus-Event statt, zu welchem die Civis einen weiten Roadtrip auf sich genommen hatte. Denn zu Hause sind ihre Besitzer eigentlich in thailändischen Bangkok, rund 1.500 Kilometer entfernt von Kuala Lumpur.
Inoffizieller Anführer der Civic-Gang ist Akwood Lamueyutm. Der Besitzer des LEGO-EK-Hatchbacks hat auch noch einen wild geflügelten 190er-Mercedes und ist daher auch als „Keng Benz Dang“ in Social Media unterwegs – mit immerhin 166.000 Instagram-Followern. Und LEGO ist dann wohl auch schon das Musterbeispiel unserer eingangs zitierten These der mit steigendem Lebensalter immer teurer werdenden Spielzeuge: Sind die Sets kleiner Bausteine für Kinder noch vergleichsweise erschwinglich, bietet der Hersteller inzwischen auch eigene Bausätze für erwachsene Konstrukteure und Sammler an – zu oft horrenden Preisen. Doch zurück zum Civic…
Ab dem 6. März im gut sortierten Zeitschriftenhandel zu finden: die brandneue Maximum Tuner Ausgabe 2-25!
Oder bequem und versandkostenfrei SCHON JETZT bei uns im Shop erhältlich unter: www.tuning-couture.de
Dessen Bodykit ist – wie die Spoiler, Schweller, Flügel und Verbreiterungen der anderen drei Civics weitgehend auch – custom made von Kaeng Siam Garage in Thailand. In den Kotflügeln drehen sich weiße Buddy Club P-1-Felgen im 15-Zoll-Format, die mit Toyo-Semislicks bezogen sind. Das ist auch gut so, denn die Vorderräder kämpfen mächtig um Traktion, wenn der EK von der Kette gelassen wird. Unter dessen Motorhaube – sofern denn gerade eine solche montiert ist, was während unserer gesamten Fotoproduktion nicht der Fall war – lauert ein K24-Aggregat, dem ein Maxpeedingrods-Turbolader nach der Regie eines FuelTech 450-ECUs mächtig Druck auf dem Kessel macht: Mehr als 500 PS sollen es hier sein, von denen mächtige Feuerbälle aus der geradewegs nach oben ragenden „Abgasanlage“ künden.
Auch die übrigen drei übrigen Civics sind Turbo-aufgeladen und in der Lage, Flammen zu speien – wenn auch nicht ganz so martialisch wie der LEGO-EK. Im Bug des gelben dominierten Dragonball Z-EG beispielsweise steckt ein D16Y8-Motor, welcher mit Maxpeedingrods GT3582-Lader und einem von N-Tech programmierten FuelTech 450-ECUs immerhin 280 PS entfacht. Auch hier stellen Toyo Proxes R888R-Gummis den Kontakt zum Asphalt her, aufgezogen auf in Malaysia hergestellte Raxer GTR-Felgen mit Rainbow-Glitter im schwarzen Lack der Felgensterne. Hinter den Vorderrädern warten AP Racing-Bremsanlagen auf ihren Einsatz und tiefergelegt wurde der Dragonball-Civic mittels eines BLOX Racing-Gewindefahrwerks.
Der Bodybuilder im Civic-Quartett ist zweifellos der 2007er FD: Trotz seines verspielten Kirby-Wrappings protzt das jüngste Fahrzeug der Gruppe mit weit ausgestellten Kotflügeln und Seitenwänden, an GT3-Rennwagen erinnernden Canards sowie einem ebensolchen Schwanenhals-Heckflügel. Passend dazu sind das Frontspoilerschwert und die winzigen Außenspiegel. Um die vergrößerten Radhäuser auch adäquat zu füllen, kommen WORK-Mehrteiler mit üppigen Außenbetten zum Einsatz – auch hier wieder mit Toyo Proxes R888R-Semislicks. Unter der Motorhaube steckt ein R18A-SOHC-iVTEC-Aggregat, dessen Power via Turboaufladung von einst 140 auf nun 220 PS gepusht wurde.
Der PlayStation-EG indes trägt seine Livery völlig zurecht: Die 1994er Limo ist mit seiner farbenprächtigen Unterboden- und Innenraumbeleuchtung das verspielteste Exemplar der thailändischen Honda-Bande und zitiert gleichzeitig den Tourenwagen-Style der 90er. Frontschürze und Heckflügel stammen von FullRace, dazu gibt es Außenspiegel von EC Works. Der Rest des Bodykits ist – wie in dieser Gruppe üblich – made by Kaeng Siam. Auch die Räder erinnern an den Motorsport: 7×15-zöllige Fifteen52 Rally Sport Tarmacs mit 205/50er Yokohama Advan A052 Semislicks, aufgehängt an einem Silver’s NeoMAX-Gewindefahrwerk. Der Maxpeedingrods GT3076-Turbolader entlockt dem nur 1,5 Liter „kleinen“ D15B-Vierzylinder immerhin rund 200 PS.
Eine fulminante Honda-Gang, die auch den Maximum Tuner-Spirit wunderschön widerspiegelt!