NEU: Die Mercedes-Maybach S-Klasse

Eine neue Definition von Luxus

Nachdem Daimler-Benz bereits anno 1960 die Maybach-Motorenbau GmbH und damit auch deren Markenrechte übernommen hatte, belebte man die traditionsreiche Luxusmarke nach dem Jahrtausendwechsel wieder: Ab 2002 wurden mit den Modellen 57 / 57 S sowie 62 / 62 S der Baureihe 240 wieder Maybach-Luxuslimousinen ausgeliefert. Deutlich größer, teurer und noch luxuriöser als die damalige S-Klasse W140 waren sie als moderner gezeichnete Alternative zum Rolls-Royce Phantom platziert – dem Topmodell der unter dem Dach des Erzrivalen BMW beheimateten britischen Luxusmarke.
Nach rund zehn Jahren jedoch wurde das Projekt „Maybach“ – man muss es so ehrlich sagen – wegen Erfolglosigkeit eingestellt. Die Manufaktur-Marke schrieb aufgrund geringer Absatzzahlen rote Zahlen und verschwand daher mit Ablauf des Produktionsjahrs 2012 wieder in der Schublade. Vorübergehend allerdings nur, denn seit Ende 2014 führt Daimler Mercedes-Maybach nun wieder als Ergänzungsmarke zu Mercedes-Benz, wobei das Label die mit Abstand luxuriösesten Modelle der größten Mercedes-Baureihen kennzeichnet. So waren bzw. sind Maybach-Modelle auf Basis der S-Klasse-Limousine (W222), des S-Klasse-Cabriolets (A217) sowie des G-Modells (W463) und des GLS (X167) erhältlich. Diesen Luxus-Derivaten war ein weitaus größerer Erfolg beschieden als einst den eigenständigen Maybach-Modellen. So wurde Mercedes-Maybach S-Klasse seit ihrer Markteinführung 2015 weltweit rund 60.000 Mal ausgeliefert – besonders gefragt ist der High-End-Luxusliner auf dem chinesischen Markt, gefolgt von Russland, Südkorea, den USA und Deutschland. Und nun stellen die Schwaben auch der neuen, vor wenigen Monaten präsentierten Mercedes-Benz S-Klasse-Generation W223 einen großen Maybach-Bruder zur Seite: Vorhang auf für die neue Mercedes-Maybach S-Klasse (Z223)!

18 Zentimeter länger als die S-Klasse-Langversion

Die neue Maybach-Limousine ist satte 5,47 Meter lang und misst damit nochmals 18 Zentimeter mehr als die Langversion der „normalen“ S-Klasse. Dieses Größenwachstum kommt praktisch vollkommen den Fond-Passagieren zugute – denn schließlich sitzen Maybach-Besitzer zumeist hinten und überlassen das Lenkrad einem professionellen Chauffeur.
Konzentrieren daher auch wir uns zunächst auf das hintere Passagierabteil: Hier finden die solventen Eigner und deren Gäste serienmäßig eindrucksvolle Executive-Sessel vor, welche den Fond zu einem hochkomfortablen Ruhe- und Arbeitsplatz machen. Die Sitzflächen und Lehnen lassen sich unabhängig voneinander verstellen, sodass sich unter Nutzung der Fersenauflage am Frontsitz und der elektrisch ausfahrbaren Beinauflage auf Knopfruck eine durchgängige, komfortable Liegefläche für eine angenehme Schlafposition schaffen lässt. Weitere Komfort-Annehmlichkeiten des Fonds sind beispielsweise eine separate Nacken- und Schulterheizung sowie sogar eine Massagefunktion in der Wadenauflage. Auf den Punkt gebracht: So bequem sitzt man in vielen Wohnzimmern nicht.

Adaptive Fondbeleuchtung und aktive Fahrgeräuschkompensation

Große Edelholz-Verkleidungen und -Zierteile sowie feinste Lederoberflächen schaffen hier eine gemütliche Lounge-Atmosphäre. Eine große hinsichtlich des Wohnfühl-Faktors spielt bekanntlich auch die passende Beleuchtung. Als Besonderheit wartet die Maybach-S-Klasse hier auf Wunsch mit einer adaptive Fondbeleuchtung auf, die sich den Wünschen der Insassen in mehrfacher Hinsicht anpasst: Neben der Helligkeit lassen sich auch die Größe und Position des Lichtspots einstellen. Zugleich ermöglicht das mit mehr als 250 LEDs arbeitende System eine breite Spreizung zwischen präzisem Arbeits- und entspanntem Loungelicht.
Grundsätzlich baut der Innenraum der Mercedes-Maybach S-Klasse selbstredend auf der komplett neuen Interieurgestaltung der Mercedes-Benz S-Klasse auf: Wie aus dieser bereits bekannt, bilden Instrumententafel, Mittelkonsole und Armauflagen eine skulpturale Einheit, die über einer weitläufigen Landschaft zu schweben scheint. Das Cockpit erinnert an ein Raumschiff: Serienmäßig dient ein 12,8 Zoll großes OLED-Zentral-Display als Hightech-Kommandoeinheit, ergänzend gibt es ein 12,3 Zoll großes 3D-Fahrer-Display mit dreidimensionaler Darstellung anderer Verkehrsteilnehmer und markanten Tiefen- und Schatteneffekten, welches im Maybach-Modell mit einem speziellen „Exklusiv“-Anzeigemodus aufwartet.
Für ein möglichst geringes Geräuschniveau während der Fahrt kommt neben passiven Dämmmethoden im Maybach erstmals eine aktive Fahrgeräuschkompensation im Einsatz: Das System verringert unerwünschte, tieffrequente Geräusche im Innenraum mit Hilfe gegenphasiger Schallwellen. Für die Wiedergabe werden die Basslautsprecher des Burmester High-End 4D-Surround-Soundsystems genutzt. Eine interessante Randinformation: Binnen rund drei Millisekunden müssen die gegenphasigen Audiosignale der aktiven Fahrgeräuschkompensation am menschlichen Ohr sein, damit der vom Abrollen des Fahrzeugs verursachte Schall entsprechend überlagert wird.


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Weiterhin mit V12-Motor?

Noch keine genauen Informationen gibt Daimler zum gegenwärtigen Zeitpunkt über das Motorportfolio der Maybach-S-Klasse. Dem Vernehmen nach soll es in dieser angeblich weiterhin einen V12-Motor geben, während diese prestigeträchtige Bauart in der normalen S-Klasse bekanntlich nicht mehr zu haben ist. Darüber hinaus dürften Sechs- und Achtzylindermotoren wählbar sein, teilweise mit elektrischer Unterstützung durch einen integrierten Starter-Generator (ISG), welcher eine E-Boost von bis zu 15 kW bereitstellt. Speziell für die Kooperation mit dem ISG vorbereitet wurde das in der Maybach-S-Klasse obligatorische, seidenweich schaltende 9G-TRONIC-Automatikgetriebe. Allradantrieb ist ebenso serienmäßig an Bord wie die Luftfederung AIRMATIC. Das DYNAMIC SELECT-System, mit welchem der Fahrer die Eigenschaften des Antriebs, des ESP, des Fahrwerks und der Lenkung an die jeweilige Fahrsituation anpassen kann, verfügt im Maybach über ein dediziertes Fahrprogramm, das ganz auf maximalen Fahrkomfort fokussiert ist.
Optional kann neben dem vollaktiven E-ACTIVE BODY CONTROL-Fahrwerk, welches mit einer Stereokamera die Fahrbahn scannt und langwellige Hindernisse einfach „glattbügelt“ auch eine Hinterachslenkung in zwei Varianten mit unterschiedlichen maximalen Lenkwinkeln bestellt werden.
Ein Technik-Highlight der Maybach-S-Klasse sind ferner ihre optionalen DIGITAL LIGHT-Scheinwerfer, deren extrem helle LED-Lichtmodule es ermöglichen, beispielsweise Hilfsmarkierungen oder Warnsymbole auf die Fahrbahn und damit ins direkte Fahrersichtfeld zu projizieren.

Charakteristisch: Zweifarblackierung und Kühlergrill-Design

Äußerlich ist neben den charakteristischen Zweifarblackierung mit Trennstrich, welche allerdings eine Sonderausstattung ist, die Front mit der gegenüber der Mercedes-Benz S-Klasse eigenständigen Motorhaube samt verchromter Finne und dem von vertikalen, dreidimensional gestalteten Zierstäben geprägtem Maybach-Kühlergrill das wohl augenfälligste Kennzeichen der Maybach-Limousine. In Anbetracht des um 18 Zentimeter verlängerten Radstands fallen natürlich auch die Fond-Türen dementsprechend breiter aus, als bei den Standard-S-Klassen. Optional werden sie zudem elektrisch angetrieben, sodass sie wie von Geisterhand öffnen und schließen. In die C-Säulen sind feste Dreiecksfenster integriert, dazu tragen sie augenfällige Maybach-Logos.

Der Verkauf der neuen Mercedes-Maybach S-Klasse startet in verschiedenen Märkten noch in diesem Jahr, deutsche Interessenten müssen sich allerdings noch bis zum Frühjahr 2021 gedulden. Preise werden derzeit noch nicht kommuniziert. Jedoch: Wer fragt bei einem Maybach schon als erstes nach dem Preis?