Gerald Heussner übergab die Leitung an Steven Herbarth
Im Hause Werk34, einem der bekanntesten und populärsten Teile-Spezialisten für luft- und wassergekühlte Volkswagen-Klassiker stand ein „Modellwechsel“ an. Unternehmensgründer und -inhaber Gerald Heussner (59) legte die Leitung seines Unternehmens nach 35 Jahren in die Hände der nächsten Generation: Steven Herbarth (39) fungiert schon seit dem Jahreswechsel als neuer Geschäftsführer, Gerald Heussner zieht sich in eine beratende Rolle zurück. Wir baten den alten und den neuen Mann am Werk34-Steuer zum Interview.
WOB Klassik: Herr Heussner, der langjährige Kapitän verlässt die Brücke des Schiffs, dass er eigenhändig aufgebaut hat. Wie kommt es, dass Sie sich – noch keine 60 Jahre alt – schon in die zweite Reihe zurückziehen?
Gerald Heussner: Ich halte einen rechtzeitigen oder frühen Wechsel in der Geschäftsführung für den richtigen Schritt. Ich glaube, dass Steven neue Wege gehen wird, die das Werk34 weiter nach vorne bringen werden. Ich selbst bin doch in vielen Dingen sehr oldschool und in der heutigen Zeit müssen auch Unternehmen mit nur 25 Mitarbeitern auch neue Wege gehen, die beispielsweise auch Innvationen wie künstliche Intelligenz und ähnliches berücksichtigen.
WOB Klassik: Ganz weg sind sie ja noch nicht. Welchen Support werden Sie auch zukünftig leisten?
Gerald Heussner: Inbesondere werde ich mich verstärkt mit den Bereichen Produkteinkauf und Entwicklung befassen. Diese waren und sind eigentlich mein Hobby, als Geschäftsführer fehlte mir dafür aber leider oft die benötigte Zeit.

WOB Klassik: Herr Herbarth, den meisten WOB Klassik-Lesern und Werk34-Kunden wird ihr Gesicht noch unbekannt sein. Das heißt aber nicht, dass sie neu im Werk34 sind – alles andere als das! Können Sie uns kurz ihren Werdegang im Unternehmen beschreiben?
Steven Herbarth: Gestartet bin ich 2007 im Kundenservice und im Versand. Die Erstellung der Versanddokumente und Rechnungen sowie der Kundensupport am Telefon oder per E-Mail gehörten lange zu meinen Aufgaben. Mit den Jahren und nach einigen Weiterbildungen kamen immer mehr Aufgaben und Verantwortung hinzu. In kleinen Firmen wie unserer packt man aber da an wo´s klemmt – auch über die eigenen Aufgaben hinaus. So habe ich im Laufe der Zeit in jedem Bereich hier Erfahrungen gemacht, die mir jetzt natürlich enorm helfen.
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WOB Klassik: Herr Herbarth, natürlich gehen mit einem solchen Generationen- und Führungswechsel auch Veränderungen einher. Was wollen Sie zuerst in die Hand nehmen? Wo werden die Kunden eine veränderte Handschrift bemerken?
Steven Herbarth: In meiner letzten Position als Betriebsleiter konnte ich zusammen mit Gerald Heussner bereits einiges mitgestalten und umsetzten. Grundlegende Veränderungen wird es daher nicht geben. Stillstehen werden wir aber natürlich auch nicht und darum modernisieren wir als erstes unseren Internetshop, den die Kunden schon bald durchstöbern können.
WOB Klassik: Anschlussfrage: Wo sehen Sie das Werk34 in zehn Jahren?
Steven Herbarth: Solange es Fans und Liebhaber für klassische VWs gibt, wird Werk34 für sie Ersatzteile anbieten. Das Schöne an Oldtimern ist ja, dass mit der Zeit immer neue hinzukommen – und neue Generationen haben eigene Klassiker. Kaum zu glauben aber in zehn Jahren kann ein Golf 5 GTI bereits ein H-Kennzeichen tragen.

WOB Klassik: Herr Heussner, letzte Worte? Nein, nur Spaß. Aber: Welchen Ratschlag geben Sie ihrem neuen Geschäftsführer mit auf den Weg? Und was erwarten Sie sich von Ihrem Unruhestand?
Gerald Heussner: Ich wünsche Steven die nötige Gelassenheit, die mir die ersten 20 Jahren machmal gefehlt hat. (Grinst.) Ich möchte mich körperlich mehr betätigen, da wartet ein großer Garten auf mich. Und natürlich auch endlich mal die Zeit haben, mit einem klassischen Volkswagen oder mit dem Motorrad unterwegs zu sein. Sei es bei Treffen, auf Trackdays oder einfach mal bei schönem Wetter. Ich möchte, egal welcher Wochentag ist, einfach in meinen VW 914 einsteigen und durch die Gegend fahren können. Also eigentlich der ganz normale Wahnsinn, für den ich nur leider meistens keine Zeit hatte.
WOB Klassik: Dann wünschen wir Gerald Heussner viel Freude an seiner neu gewonnenen Freiheit und Steven Herbarth viel Erfolg auf der neuen Position – wir sehen uns!
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