Jeep bringt den Grand Wagoneer zurück

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Wiederbelebung einer Offroader-Legende

Viele Jeep-Fans haben lange auf diesem Moment gewartet. Heute wurde ein sehr konkreter Ausblick auf die Neuauflage eines unvergessenen Modells der Allrad-Marke präsentiert, dessen erste Generation bis heute zahlreiche Anhänger hat und Offroad-Fans weltweit begeistert: des Grand Wagoneer (bzw. anfänglich nur Wagoneer). Bereits 1962 als Fahrzeug des Modelljahrs 1963 eingeführt wurde das Original über einen Zeitraum von fast 30 Jahren gefertigt und erst 1991 eingestellt. Nun also die langersehnte Rückkehr des riesigen Geländegängers als luxuriöser Konkurrent für beispielsweise Cadillac Escalade oder Lincoln Navigator. Das vorgestellte Fahrzeug ist zwar offiziell noch ein Concept Car – man muss jedoch kein Hellseher sein, um zu dem Schluss zu kommen, dass dieses bereits sehr seriennah ist und auf dem Weg zum fertigen Produkt kaum noch nennenswerte Änderungen erfahren dürfte.

Bei einem derartigen Erbe war es für die Designer selbstverständlich eine besonders große Herausforderung, den Erwartungen der anspruchsvollen Fans gerecht zu werden: So traten sie nicht zuletzt auch in einen intensiven Dialog, um herauszufinden, was den Kunden besonders an dem Styling des originalen Grand Wagoneer gefiel. Als essentiell kristallisierten sich dabei die sehr gradlinige und klare Styling samt seiner quasi senkrecht stehenden B-, C- und D-Säulen heraus. Dies wurde daher grundsätzlich für die Neuauflage übernommen, sodass deren Exterieur für ein modernes Auto vor allem ab der B-Säule heckwärts wirklich außergewöhnlich gradlinig und kantig gestaltet ist – fast wie mit dem Lineal gezeichnet. Lediglich die Front wurde etwas stärker abgerundet: Sie zeichnet sich durch an den Kühlergrill angrenzende Scheinwerfer aus, welche über eine durchgehende Leuchtleiste im oberen Bereich verbunden sind. Weitere Lichtdetails sind die zwischen den sieben charakteristischen Elementen des Kühlergrills verlaufenden, senkrechten Leuchtelemente. Auch die horizontal angeordneten Heckleuchten reichen weit bis zur Mitte der Kofferraumklappe. Ergänzende Merkmale sind die mit 24 Zoll sehr großen Vielspeichen-Felgen, die betont stämmigen Kotflügel und ein Dach, das ebenso farblich abgesetzt ist wie die unteren Bereiche der Schürzen und Schweller.

Wenngleich Jeep mit dem neuen Grand Wagoneer eine Brücke zur glorreichen Vergangenheit des Modells schlagen will, so stand zugleich die Umsetzung einer modernen Interpretation von Freiheit und insbesondere Luxus im Fokus. Dies wird insbesondere im Innenraum deutlich, der erstmals eine dritte Sitzreihe bietet. Das Cockpit wird geprägt durch zahlreiche großflächige Bildschirme, welche die Armaturen sowie einen Großteil der Bedienelemente in Form klassischer Schaltern und Knöpfen ersetzen. Ungewohnt ist dabei der großer Screen vor dem Beifahrer, über den dieser Entertainment genießen oder aber beispielsweise bequem Navigationsrouten heraussuchen und danach rüber auf die Bildschirme des Fahrers schieben kann. Und auch im Fond ermöglichen Bildschirme eine digitale Bespaßung der Mitreisenden. Selbige dürften sich ferner ebenso an den üppigen Platzverhältnissen, den großflächigen Fenstern, den Holz- sowie Aluminium-Elementen und der feinen Lederausstattung erfreuen. Zugleich trägt der Grand Wagoneer Concept im Innenraum gleichfalls einige Reminiszenzen an das Original, etwa das zweispeichige Lenkrad und das bei geöffneten Türen sichtbare, seitlich am Armaturenbrett befindliche Label „EST. 1963“ samt Fahrzeugsilhouette.

Da sich auch Jeep zunehmend in eine elektrifizierte Zukunft begibt und so beispielsweise zeitgleich mit dem Grand Wagoneer Concept auch die neue Plug-in-Hybrid-Version des Wranglers vorstellte, besitzt das große Concept Car ebenfalls einen solchen Plug-in-Hybrid-Antrieb. Nähere Informationen zu der Konfiguration oder technische Daten wurden jedoch nicht veröffentlicht. Die Serienversionen des neuen Grand Wagoneers sowie des Schwestermodell Wagoneer werden im kommenden Jahr 2021 auf den Markt kommen. Und das soll erst der Anfang sein: Die Bezeichnung Wagoneer steht nämlich künftig für mehr als nur ein Modell von Jeep, sondern wird vielmehr zu eine Label für eine ganze Modellfamilie von luxuriösen Premium-Fahrzeugen, die deutlich oberhalb der bisherigen, regulären Jeep-Baureihen angesiedelt sind. Dies klingt nach einem ähnlichen Konzept wie es etwa bei Land Rover und Range Rover seit vielen Jahren zum Einsatz kommt und erklärt auch, warum das Concept Car an der Front einen großen Wagoneer-Schriftzug und nicht das Jeep-Logo trägt. Letzteres muss an der Karosserie ohnehin mit der Lupe gesucht werden, bevor man es in Miniaturgröße unter den Außenspiegeln findet. Man kann also gespannt sein, was die Zukunft in dieser Hinsicht bringen wird …