E30 M3 CS: M3-Klassiker als Clubsport-Racer

BMW E30 M3 CS von Propellerwerk

Der BMW M3 der ersten Generation ist eine wahre Legende. Nicht nur das Serienmodell war bei den Käufern sehr beliebt und ist heute ein begehrter Klassiker, der zu beachtlichen Preisen die Besitzer wechselt. Ebenso extrem erfolgreich war das Topmodell des E30 im Motorsport: Unter anderem in der DTM sorgte BMW für Furore, wobei zwischen 1987 und 1990 viermal in Folge die Markenmeisterschaft und in den Jahren 1987 und 1989 mit den Fahrern Eric van de Poele und Roberto Ravaglia zudem den Fahrertitel errungen werden konnte. Und auch heute sind die Sportlimousinen der 80er noch gern gesehene Gäste auf dem Track, beispielsweise im historischen Motorsport oder im Clubsport.

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Ein im Zeitraum von 2017 bis 2019 komplett neu aufgebautes Fahrzeug der letztgenannten Art ist das hier vorgestellte Exemplar, das dementsprechend den Namen M3 CS trägt. Verantwortlich für die Vollrestauration zeichnen die Spezialisten vom Propellerwerk. Eine Besonderheit war dabei schon das Basis-Fahrzeug, denn es handelte sich nicht um ein normales M3-Serienmodell. Vielmehr wurde das Auto erst Anfang der 1990er Jahre unter Verwendung einer originalen Rohkarosse durch Schirmer als Trackday-Rennwagen aufgebaut – es verfügt daher über eine gesonderte, unternehmensspezifische Fahrzeug-Identifikationsnummer vom KBA, womit die Spezialisten aus dem in der Eifel gelegenen Boos offiziell als Hersteller des M3 eingetragen sind. Das Propellerwerk übernahm den Wagen im Spätsommer 2016.

Komplett auseinander- und zusammengebaut

Ungeachtet der Tatsache, dass sich der Wagen seinerzeit in einem unfall- und so gut wie rostfreien Zustand befand, zerlegte das Team aus dem in der Mitte Deutschlands gelegenen, thüringischen Krauthausen ihn zunächst einmal bis auf die letzte Schraube. Danach kam es zu Detailanpassungen wie der Integrierung einer neuen Dachhaut ohne Schiebedach und der Entfernung der Delle in der Reserveradwanne. Zudem wurden nach der Demontage der Achsteile selbige gestrahlt und schwarz lackiert sowie der Unterboden entlackt. Schließlich bereitete Propellerwerk diverse Karosserieteile wie die Radhäuser, den Innenraum, die Einstiege und die Türrahmen bestens für die anschließend außer Haus erfolgte Neulackierung in Sterlingsilber vor. Als der BMW drei Monate später zurückkehrte, konnte der Wiederaufbau beginnen. Das komplette Fahrwerk wurde nicht nur optisch überarbeitet, sondern zudem technisch optimiert. So besitzt der M3 nun ein modifiziertes KW Variante 2-Gewindefahrwerk, ein Differential mit Sperre, Domstreben vorne wie hinten sowie ein ganzes Arsenal von PU-Buchsen aus dem Hause Powerflex.

Leicht gesteigerte Leistung

In Form von Stoppern eines E36 M3 an der Vorderachse sowie rundum gelochter Scheiben und Stahlflex-Leitungen präsentiert sich die Bremsanlage ebenfalls deutlich aufgewertet. Zudem erhielt der legendäre S14B23-Vierzylinder einige Anpassungen wie einen Motorsport-Kühler, eine Carbon-Airbox, einen Friedrich Motorsport-Endschalldämpfer, eine ruhende Zündanlage sowie KMS- und Alpha-N-Steuerungen, sodass er aus seinen 2,3 Litern Hubraum nun eine leicht erhöhte Power von 220 PS generiert.

Veredlung mit Carbon-Teilen & Co.

Optisch weist die Sportlimousine natürlich die typischen Erkennungsmerkmale des M3 auf, etwa die ausgestellten Radläufe (vorne in Leichtbau-Ausführung) und weit heruntergezogene, lackierte Schweller und Schürzen. Ferner sorgte das Propellerwerk jedoch für weiterführende Individualisierungen, beispielsweise eine Frontspoilerlippe, die ebenso aus Carbon besteht wie der den werkseitigen Heckspoiler ergänzende Flap, ein Einarm-Scheibenwischer-System und Scheinwerfer mit Motorsport-typisch gelben Abdeckgläsern. Zudem erhielt der M3 – denn schließlich ist eine niedrige Fahrzeugmasse im Rennsport von großer Bedeutung – eine Leichtbau-Motorhaube mit Schnellverschlüssen und eine ebenso gewichtsreduzierte Frontschürze. Letztere verfügt zudem über zusätzliche Einlässe zur Bremsbelüftung. Ein weiteres Highlight sind die Felgen: originale Räder vom E34 M5. Trotz der rundum gleichen Dimensionen von den 8×17 Zoll, ist die Bereifung mit vorne 215/40ZR17 und hinten 235/40ZR17 recht unterschiedlich bemessen, womit das Propellerwerk die leichte Keilform des Clubsport-Racers unterstützt.

Reduziertes Interieur

Motorsport- und Leichtbau-Gedanken – der BMW wiegt nur etwa 1.200 Kilogramm – blieben zweifellos auch bei der Einrichtung des Interieurs stets im Hinterkopf: Die Rückbank wurde entfernt und stattdessen der Fond neu verkleidet und mit grauem Stoff bezogen. Zudem zog hier ein Clubsportbügel aus dem Hause Wiechers ein. Um Spiegelungen in der Frontscheibe zu vermeiden, bekam das Armaturenbrett eine Beflockung – selbiges gilt ferner für die Aluminium-Mittelkonsole, aus welcher der Short Shifter weit aufragt. Der Dachhimmel und die A- und C-Säulen sind mit Alcantara bespannt, während die Tür- sowie hinteren Seitenverkleidungen und die Hutablage aus Carbon produziert sind. Richtungsvorgaben tätigt der Pilot über ein OMP-Sportlenkrad mit gelber 12-Uhr-Markierung. Dabei sitzt er ebenso wie sein Beifahrer in Recaro Pole Position-Schalensitzen, die durch den Bezug der Sitz- und eines Teils der Rückenflächen mit Schottenmuster-Stoff schmuck individualisiert sind. Passend dazu sind die Dreipunkt-Gurte in leuchtendem Rot ausgeführt. Dass der Rennfahrer auf eine Uhr für gewöhnlich verzichten kann, wurde der ursprüngliche Zeitanzeiger durch ein weitaus wichtigeres Öldruck-Manometer ersetzt. Dann kann bei der heißen Action auf dem Rundkurs ja eigentlich nichts mehr schief gehen.

Fotos: LightWerks, flashlight

Weitere Informationen zum gesamten Angebot von Propellerwerk gibt es bei:

Propellerwerk Automobil GmbH
Ahornweg 1-3
99819 Krauthausen
Tel.: 03691 / 24 54 102
E-Mail: info@propellerwerk.de
www.propellerwerk.com

Technical Facts

Fahrzeugtyp: BMW E30 M3 CS

Karosserie: Leichtbau-Frontschürze samt Bremsenkühlung, Leichtbau-Kotflügel vorne, Leichtbau-Motorhaube mit Schnellverschlüssen, Carbon-Frontspoilerlippe, gelbe Scheinwerfer vorne, Einarm-Scheibenwischer-System, Carbon-Flap am Heckspoiler, neue Dachhaut ohne Schiebedach, Frontscheibe neu mit Grünkeil, Lackierung in Sterlingsilber

Motor: 2,3-Liter-Reihenvierzylinder-Ottomotor (S14B23), Carbon-Airbox, Motorsport-Kühler, ruhende Zündanlage, Kraftstoffpumpen-Einheit überholt, neuer Tank, Alpha N-Steuerung, KMS-Steuerung, Friedrich Motorsport-Endschalldämpfer, 220 PS

Fahrwerk: überarbeitetes KW Variante 2-Gewindefahrwerk, Domstreben vorne und hinten, Powerflex-PU-Buchsen, alle Achsteile gestrahlt und schwarz gepulvert, Fahrwerk optisch überarbeitet, Differential mit Sperre

Rad/Reifen: OEM-Leichtmetallfelgen vom BMW E34 M5 in 8×17 Zoll ET20 mit Kumho-Bereifung in 215/40ZR17 und 235/40ZR17, Lackierung in Nagarosilber, rundum 20-mm-Spurplatten,

Bremsen: VA Bremsanlage vom BMW E36 M3 mit gelochten Scheiben, HA gelochte Scheiben, Stahlflex-Bremsleitungen rundum

Innenraum: Recaro Pole Position-Schalensitze mit Custom-Bezug, rote 3-Punkt-Gurte vorne, OMP-Sportlenkrad mit 12-Uhr-Markierung, Short Shifter, Wiechers-Clubsportbügel in Nagarosilber, Sitzwanne hinten und Rückwand nach Bügel-Einbau verkleidet und grau bezogen, Türverkleidungen sowie Seitenverkleidungen hinten und Hutablage aus Carbon, neuer Dachhimmel mit schwarzem Alcantara bezogen, A- und C-Säulen mit Alcantara bezogen, Check Control-Panel im Dach entfernt, einzelangefertigte Mittelkonsole aus Aluminium mit Beflockung, beflocktes Armaturenbrett, Fensterheber-Schalter in die Mittelkonsole verlegt, Öldruck-Manometer statt Uhr verbaut, Teppiche erneuert

Sonstiges: 1200 kg eingetragenes Leergewicht