1980er-Coupés aus dem C126 Exoten Club
Pornobenz, Ludenkutsche … und so weiter und so fort: Was hat man dem großen Mercedes-Benz-Coupé in den 1980er Jahren nicht alles an Spitznamen verpasst?! Zeit seines Lebens wurde der SEC vom Volksmund mit dem Rotlichtmilieu in Verbindung gebracht – nicht zuletzt dem Neid auf dieses wunderbare Luxus-Coupé mag diese höchst einseitige Assoziation geschuldet sein. Denn auch wenn man die Tatsache nicht vom Tisch wischen kann, dass sich der SEC (S-Klasse-Einspritzmotor-Coupé) – und insbesondere das Topmodell 560 SEC – in Rotlichtkreisen großer Beliebtheit erfreute, so war der C126 doch weit mehr als das. Nämlich beispielsweise ein herausragender Technologieträger, ein Vorreiter puncto Insassen-Sicherheit und natürlich eine der komfortabelsten und souveränsten Arten überhaupt, in einem Automobil zu reisen. „Es verkörpert das gesamte technische Potenzial von Mercedes-Benz in exklusivstem Stil – auf höchstem Niveau“ so schrieben die Mercedes-Benz-Werbetexter anno 1981 über das einst rund 180.000 Deutsche Mark teure S-Klasse-Coupé. Und damit übertrieben sie keineswegs.
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Heute hat sich das Bild vom C126 gewandelt: Das „Milieu“ fährt längst keine SEC-Coupés mehr. Dafür aber ist der zeitlos-edle Stuttgarter ein gesuchtes Liebhaberstück, welches sich entweder im perfekten Serienzustand in solventer Rentner- oder Sammlerhand befindet oder – häufig mit zeitgenössischen Tuning-Veredelungen – von passionierten Hobbyschraubern in Stand und Ehren gehalten wird.
Mitglieder des C126 Exoten Club
Letztere Gruppe hat sich – den modernen sozialen Medien sei Dank – gut organisiert: Die Facebook-Gruppe „C126 Exoten Club“ zählt inzwischen knapp 11.000 Mitglieder. Drei davon sind Christian und Thomas aus Oberhausen sowie Florian aus Dortmund, deren blauschwarzes 560 SEC-Trio natürlich für Aufsehen sorgt, wo immer es auftaucht. Drei dem Asphalt mittels Tieferlegungsfedern aus dem Hause H&R deutlich näher gebrachte und abgrundtief aus ihren Lorinser-Sportabgasanlagen bollernde „Fünfsechziger“: Ganz bewusst kokettieren die Endvierziger aus dem Ruhrpott augenscheinlich mit dem Rotlicht-Image ihrer Coupés.
Drillinge mit unterschiedlichen Charakteren
Doch so ähnlich sich das SEC-Trio beim gemeinsamen Auftritt auch auf den ersten Blick sein mag: Bei genauerem Hinsehen zeigt jedes Fahrzeug einen eigenständigen Charakter. Den düstersten Auftritt pflegt so Christians 1988er SEC: Neben dem von US-Scheinwerfern in schwarzen Gehäusen flankierten Kühlergrill wurden an diesem auch sämtliche Zierleisten, Fensterumrandungen und Embleme, welche sonst in Chrom glänzen, in Schwarz lackiert. An den Achsen rotieren zeitgenössische Rad/Reifen-Kombinationen: dreiteilige OZ Futura-Felgen mit silbernen Sternen in den Dimensionen 8,5×17 und 10×17 Zoll, welche mit Gummis der Größen 225/45R17 und 245/40R17 umspannt wurden.
Räder selbigen Typs drehen sich auch in den Kotflügeln von Florians Coupé, jedoch fallen die Hankook Ventus V12 Evo-Reifen jeweils um einen Zentimeter breiter aus und wurden die Sterne der OZ-Dreiteiler auf Hochglanz poliert. Passend dazu verblieben der Chrom-Zierrat der Karosserie sowie der Kühlergrill ebenfalls im kontrastreichen Finish. Zusätzlich trägt Florians 560er am Bug eine Frontspoilerlippe, welche seinen Auftritt nochmals sichtbar aggressiver gestaltet.
Eine Kombination der genannten Designmerkmale bestimmt die Front von Thomas‘ SEC: Hier findet sich ein schwarzer Kühlergrill inmitten „normaler“ SEC-Scheinwerfer sowie ein AMG-Frontspoiler. Kontraste zeigen auch die Rad/Reifen-Kombinationen: Die dreiteiligen Felgen mit mattschwarzen Sternen stammen von Mercedes-Traditionstuner Carlsson und fallen mit 8×18 und 10×18 im Durchmesser einen Zoll größer aus als die Räder seiner Benz-Brüder. Die Pirelli P Zero-Bereifung misst dementsprechend 225/40R18 und 255/35R18. Im Unterschied zu den schwarzen Lederausstattungen der beiden anderen Fahrzeuge, verfügt dieses Coupé über eine graue Möblierung.
Wer Gefallen am SEC-Trio gefallen gefunden hat oder sich für die C126 Exoten interessiert, der findet weitere Informationen auf der Facebook-Seite „C126 Exoten Club“.