Mercedes-Benz C209 CLK 55 AMG – DTM-Style made in the US
Dass wir auf diesen Seiten einen solch spektakulären CLK präsentieren können, ist am langen Ende den Widebody-Spezialisten von Sarto Racing zu verdanken. Eigentlich nämlich hatte Roland Gotingco, Besitzer dieses Coupés und seit jeher Mercedes-Fan, als er sich vor einigen Jahren seinen ersten AMG kaufen wollte, ein Auge auf den CL 55 geworfen. Kurz bevor es soweit war, stellten Masaaki Yoshimori, Inhaber von Sarto Racing, und sein Team jedoch ihren Kit für den CLK vor. Dieser gefiel Roland derart hervorragend, dass er kurzerhand seine Meinung änderte und sich von einem Schwenk von dem Luxuscoupé hin zu dem kleineren Bruder entschied.
Erklären lässt sich Rolands Begeisterung angesichts des Karosseriekits für den CLK mit seinem großen Interesse für die DTM. Ganz recht: Ungeachtet der Tatsache, dass Roland im kalifornischen Los Angeles lebt, war der 43-Jährige schon immer ein Fan der Rennboliden aus dieser Motorsport-Serie. Und so bezog er auch für die übrigen Modifikationen seine Inspiration von den dort bis 2004 eingesetzten Fahrzeugen auf Basis eben jenes CLKs.
Diverse Carbon-Anbauteile
Neben dem Karosseriekit, der sich vor allem durch eine neue Frontschürze sowie die üppig ausfallenden und sichtbar verschraubten Kotflügelverbreiterungen auszeichnet, erhielt der AMG einige weitere Anbauteile. Diese sind quasi allesamt aus Carbon gefertigt. So bestehen etwa der große Heckflügel, die Schürzen- und Schwelleransätze – jeweils aus dem Hause APR Performance – sowie die Motorhaube von Carbon Creations aus diesem beliebten Leichtbau-Werkstoff. Letztere Komponente zeichnet sich dabei durch einen Look im Stil des Sondermodells CLK 63 AMG Black Series aus. Am Heck schließlich können Kenner eine weitere Änderung ausmachen: Die dortige Kennzeichenmulde erscheint – unter Berücksichtigung, dass es sich hier eigentlich um ein US-Modell handelt – recht groß. Und tatsächlich trügt dieser Schein nicht: Roland spendierte seinem CLK den Kofferraumdeckel eines EU-Modells. Somit schaffte er Platz für das zu Showzwecken montierte, große Nummernschild mit „MB Junkies“-Schriftzug, das stilistisch an ein deutsches Kennzeichen erinnert. Weitere optische Merkmale ist die Lackierung in Competition Yellow mit zahlreichen Zierstreifen und Schriftzügen in Weiß, Silbern, Burgunderrot und Schwarz.
Mehrteiler von Work Wheels
Abrundend ist in den Radkästen ein Satz Work Wheels Meister L1-Felgen montiert: Die Dreiteiler mit polierten Stufenbetten und schwarzen Sechs-Arm-Sternen verfügen über die Dimensionen 9×19 sowie 12×19 Zoll und sind demgemäß mit Toyo-Reifen in 245/35 ZR19 und 295/30 ZR19 bezogen. Der Hersteller und der Typ dieser wiederum lassen sich dank der entsprechenden Beschriftlung mit weißen Aufklebern auf Anhieb erkennen. An den Achsen montiert sind die Räder mit Titan-Schrauben.
Zweifarbiges Interieur
Nicht minder umfangreich als die Karosseriemodifikationen fallen die Veredlungen des Innenraums aus. Farblich zum Exterieur passend erhielt dieser eine neue Ausstattung in Schwarz und Burgunderrot, wobei hier großflächig Alcantara zum Einsatz kam. Ergänzend gibt es – an den Sitzflächen und Türverkleidungen in Weiß und am Dachhimmel in Rot – doppelte Ziernähte in Rautenform. Mit seiner roten Lackierung ebenso bestens in das Konzept passend ist der Custom-Überrollbügel, an dem auf der Fahrerseite ein Feuerlöscher befestigt ist. Neu in der Mittelkonsole ist unterdessen die Doppel-DIN-Multimedia-Headunit von Kennwood. Über diese steuert Roland eine deutlich aufgewertete Soundanlage an: Sämtliche Lautsprecher sind durch leistungsfähigere Pendants aus dem Hause Focal ersetzt. Ergänzend sitzen im Fond an Stelle der Rückbank nun zwei große 12-Zoll-Subwoofer. Diese stammen wie auch die beiden neuen Verstärker gleichfalls aus dem Hause Focal.
Dezentes Leistungs-Upgrade
Vergleichsweise recht überschaubar fallen schließlich die technischen Anpassungen aus. Für die beachtliche Tieferlegung ist ein Custom-Luftfahrwerk mit Megan-Gewindefederbeinen samt Universal-Luftbälgen zuständig. Diese sind kombiniert mit einer Airlift-Management-Einheit, einem etwa 15 Liter fassenden Tank sowie zwei Viair-Kompressoren. Das bereits ab Werk 367 PS starke 5,4-Liter-V8-Triebwerk unter der Fronthaube lässt optisch keinerlei Rückschlüsse auf etwaige Änderungen zu. Und auch dieser Eindruck täuscht nur kaum: Der Motor erhielt lediglich bei OE Tuning eine Leistungssteigerung per Softwareoptimierung sowie ergänzend Luftfilter-Einsätze von K&N. Dadurch dürfte sich die Power leicht um etwa 30 PS erhöht haben, sodass nun schätzungsweise knapp 400 PS darauf warten, über die Fünfgang-Automatik an die Räderübertragen zu werden. Eine Verbesserung des Fahrverhaltens verspricht dabei das neu verbaute Sperrdifferential.
Technical Facts
Mercedes-Benz C209 CLK 55 AMG
Baujahr: 2005
Karosserie: Sarto Racing-Widebody-Kit, APR Performance GT250-Carbon-Heckflügel, APR Performance-Carbon-Frontsplitter, APR Performance-Carbon-Seitenschweller-Ansätze, APR Performance-Carbon-Heckschürzen-Ansätze, Carbon Creations-Carbon-Motorhaube im AMG Black Series-Look, EU-spec-Kofferraumdeckel mit Custom-Kennzeichen im europäischen Look, Lackierung in Competition Yellow mit Elementen in Weiß sowie Silbern, Schwarz und Burgunderrot
Motor: 5,4-Liter-M113-V8-Ottomotor, OE Tune-Leistungssteigerung, K&N-Luftfilter-Einsätze
Kraftübertragung: 5-Stufen-Automatikgetriebe, Wavetrac-Sperrdifferential
Fahrwerk: Custom-Luftfahrwerk aus Megan-Gewindefederbeine mit Universal-Luftbälgen, zwei Viair-Kompressoren, Lufttank mit ca. 15 Litern Inhalt, Airlift Autopilot V2-Management
Rad/Reifen: dreiteilige Work Wheels Meister L1-Leichtmetallfelgen in 9×19 Zoll und 12×19 Zoll mit Toyo Proxes-Bereifung in 245/35 ZR19 und 295/30 ZR19, Titan-Radschrauben von Motorsport Hardware, Toyo-Reifenaufkleber
Bremsen: Brembo-Big Brake-Kit mit zweiteiligen Scheiben sowie in Ferrari-Rot lackierten 6-Kolben-Sätteln (VA) bzw. 4-Kolben-Sätteln (HA)
Innenraum: komplette Innenausstattung mit Alcantara neu im Zweifarb-Look mit doppelten Ziernähten in Rautenform, LED-Ambiente-Beleuchtung, Custom-Überrollbügel von City Garage, H3Rperformance-Feuerlöscher am Überrollbügel befestigt
Multimedia: Kennwood Excelon DNX8120-Doppel-DIN-Headunit, Focal PS 165FX-Zwei-Wege-Lautsprecher vorne und koaxiale Focal PC 165-Zwei-Wege-Lautsprecher, angesteuert von Focal PD600.4-Verstärker, Custom-Focal-Audio-System im Fond anstelle der Rückbank (zwei 12-Zoll-Focal Flax-Subwoofer, angesteuert von Focal PD900.1-Verstärker)
Dank an: Mike für all die Hilfe und das zu dem Umbau beigesteuerte Wissen, Auktane für all die coolen Bilder und Joe dafür, dass er mich dahin gebracht hat, wo ich sein musste. Und Benzworks, Bpautosound, 168motoring, City Garage, Sarto Racing, Work Wheels, Toyo Tires, Airlift Performance, APR Performance, Carbon Creations, Wavetrac, Focal Audio, Motorsport Hardware, Tirestickers, K&N, OE Tuning und H3Rperformance
Text: Simon Mombartz, Fotos: Viktor Benyi