BMW E85 Z4-Driftcar von Slide Motorsport
Neben diversen Modellen japanischer Hersteller spielen BMW-Coupés und -Limousinen eine herausragende Rolle unter den im nationalen und internationalen Drift-Zirkus für Schall und Rauch sorgenden Fahrzeugen. Eingesetzt werden dabei nahezu ausnahmslos Modelle der ersten vier 3er-Generationen: vom E30 über E36 und E46 bis hin zum E90/92.
In der Drift-Community ziemlich exotisch sind hingegen die Z-Modelle aller Baureihen, sodass das hier abgebildete Z4 Roadster-Driftcar eine absolute Ausnahmeerscheinung darstellt. Aufgebaut wurde der offene Drifter vom englischen Team Slide Motorsport, welches den BMW nun in der British Drift Championship einsetzt, wo er von Adam Simmons pilotiert wird.
Nicht ungewöhnlich ist es, dass BMW-Driftcars auf V8-Antriebstechnik umgerüstet werden, bieten die hubraumstarken Achtender mit ihrem unbändigen Drehmoment doch beste Voraussetzungen, um die Hinterräder vorsätzlich vom Asphalt loszureißen und sind gleichzeitig für ihre relative Unverwüstlichkeit auch unter den extremen Belastungen des Driftsports bekannt.
Zum Einsatz kommen häufig V8-Aggregate aus der jüngen BMW-Historie – sehr populär ist so beispielsweise das S62B50-5,0-Liter-Triebwerk des E39 M5 – oder gar noch größere Hubraumriesen, welche aus US-Car-Boliden transplantiert werden. So erwacht etwa im langen Bug des Slide Motorsport-Z4 beim Druck auf den Start-Knopf ein gewaltiger Chevrolet LS3 mit 6,2 Litern Hubraum, wie er beispielsweise in der Corvette C6 ab 2008 zum Einsatz kam. In deren Datenblatt stehen 436 PS und ein maximales Drehmoment von 575 Nm, sodass davon auszugehen ist, dass der LS3 im Z4 unter der Regie eines Link-Engine Managements mindestens ähnliche Werte generiert.
DKM-Sintermetall-Kupplung
Um solche Bärenkräfte zu übertragen muss die Kupplung, welche im Driftsport hoch belastet wird, beispielsweise beim sogenannten Clutch Kick, mit welchem versierte Drift-Piloten das Quertreiben einleiten, entsprechend gewappnet sein. Die Slide-Techniker entschieden sich daher, den dicken V8 mittels einer standfesten 2-Scheiben-Sintermetall-Kupplung samt leichtem 1-Massen-Schwungrad aus dem Hause DKM an das manuelle TremecTR-6060-Schaltgetriebe anzubinden. Das Hinterachsdifferenzial stammt indes vom E46 M3.
Drift-Zutaten: Lenkwinkel und Grip
Entgegen landläufiger Meinung ist Grip auch im Driftsport wichtig – enorm wichtig sogar! Um den Rädern auch im instabilen Fahrzustand zu bestmöglichem Bodenkontakt zu verhelfen, rüstete Slide Motorsport den BMW mit einem BC Racing-Gewindefahrwerk aus. Während ein Wisefab-Kit an der Vorderachse erheblich vergrößerte Lenkwinkel – und damit spektakulärere Driftwinkel – ermöglicht, lässt sich der Sturz der Antriebräder mittels der dort installierten Direnza-Aufhängung justieren. Apropos Räder: Den auf 18-zöllige, weiße Rota Slipstream-Felgen montierten Tri-Ace-Gummis ist Einsatzzweck-bedingt nur eine sehr geringe Lebensdauer beschieden.
Sicher umschlossen wird Fahrer Adam Simmons im spartanischen Racing-Cockpit seines dank Kotflügelverbreiterungen und Frontspoilerlippe sehr wuchtig auftretenden Z4-Rechtslenkers von einer in Kooperation mit Clark Customs konstruierten und angefertigten Sicherheitszelle, welche auch massive Flankenschutz-Verrohrungen umfasst. Denn schließlich kommt es beim sogannten Twin Battle auf dem Drift Track nicht selten zum direkten Kontakt zwischen den Fahrzeugen. Im Heck sitzt eine Sicherheits-Tankzelle von Group D, sämtlich Leitungen und Fittinge stammen von HEL.
Weitere Informationen zu Slide Motorsport gibt es auf www.slidemotorsport.co.uk, die Produkte des Fahrzeug-Hauptsponsors DKM sind hierzulande erhältlich bei:
DKM GmbH
Achatstr. 3
09356 St. Egidien
Tel.: 037204 / 603230
E-Mail: info@dkmgmbh.de
www.dkmgmbh.de
Fotos: MS Photography / Slide Motorsport
