Der exklusivste aller M1

BMW E26 M1 AHG Studie

Klassik, BMW E26 M1 AHG Studie

Der M1 ist zweifellos eines der legendärsten und begehrtesten Autos, die BMW jemals auf dem Markt gebracht hat. Als erstes Modell, das die BMW Motorsport GmbH komplett in Eigenregie entwickelt, war er eine flacher Mittelmotor-Sportler. Kein Wunder, schließlich wurde er in erster Linie als reinrassiger Rennwagen konzipiert. Die am Ende etwa 400 gebauten Straßenversionen entstanden im Grunde nur zur Homologation für den Motorsport.

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Schon diese Serienversion sind heutzutage begehrte Sammlerstücke, die zu horrenden Preisen gehandelt werden. Ebenso gilt dies natürlich für die 54 Procar-Rennwagen. Diese gingen 1979 und 1980 in einem eigens geschaffenen, vor den europäischen Formel 1-Rennen ausgetragenen Markenpokal auf die Strecke. Später folgten weitere Auftritte alst Grußße 4- und Gruppe 5-Racer in FIA-Rennserien. So war der M1 Procar etwa im amerikanischen IMSA GTO-Motorsport und beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans zu sehen. Die wohl exklusivste Variante, einen M1 zu fahren, stellt unterdessen das auf diesen Seiten gezeigte Exemplar dar.

Sondermodell vom Händler

Es handelt sich um eine Exemplar der sogenannten M1 AHG Studie. Diese Wagen präsentieren sich quasi als M1-Straßenversion mit Procar-Touch. Es ist keine offiziell ab Werk angebotene Variante von BMW. Verantwortlich war ab 1980 vielmehr der deutsche BMW-Händler AHG. Die limitierte Designstudie entstand damals auf Initiative des Inhabers Peter Gartemann. Es wurde ein Ausstattungspaket zusammengestellt, das den Serien-M1 optisch näher an das Procar heranrückt. Es umfasst eine weiter heruntergezogene Frontspoilerlippe, Seitenschwellern, verbreiterten Kotflügeln und einem Heckflügel. Zudem sitzen in den Radkästen BBS-Kreuzspeichen-Dreiteiler in 8×16 und 9×16 Zoll. Bezogen sind diese mit Yokohama-Semislicks in 225/50R16 und 245/45R16. Abrundend erhielten alle AHG Studien ein jeweils einzigartiges Design bei den Spezialisten von Altmiks Lackdesign nach Kundenwunsch. Das vorgestellte Fahrzeug zeigt sich in Weiß mit diagonalem Zierstreifen in den drei M-Farben.

Technische Upgrades

Doch der Umfang des AHG-Pakets ging weit über die reinen äußerlichen Updates hinaus. Ferner brachte es den M1 auch technisch näher an das Procar heran. So traten die Studien mit einem verstellbaren Motorsport-Fahrwerk an. Zudem wurde die Leistung des 3,5-Liter großen M88-Reihensechszylinders erhöht. So stehen statt der serienmäßigen 277 PS nunmehr circa 355 PS im Datenblatt. Zu verdanken dürfte dies nicht zuletzt der neue Abgasanlage sein. Auf die Straße übertragen wird die Power wie gewohnt mit Hilfe eines manuellen Fünfganggetriebes von ZF im Zusammenspiel mit einem Sperrdifferential. Trotz der Annäherung an den Rennsport-Bereich, präsentiert sich die AHG Studie im Innenraum alles andere als spartanisch reduziert. Vielmehr erhielten sie sogar eine Aufwertung in Form vom Ledersitzen. Auch die Lautsprecher-Anzahl der mittels eines Blaupunkt-Kassettenradios Soundanlage wurde erhöht. Insgesamt entstanden von den AHG Studien höchstwahrscheinlich nur zehn Exemplare. Ein Grund dafür dürfte der enorme Preis des Pakets gewesen sein. Schließlich kam der Umbau mit einer offiziellen ordnungsgemäßen TÜV-Zulassung. Um diese zu erreichen musste AHG umfangreiche, kostspielige Tests und Erprobungen meistern.

Versteigert in den USA

Das hier vorgestellte Fahrzeug die begann sein Leben als weiß lackierter 1979er Straßenversion, die über einen BMW-Händler in Bielefeld erstausgeliefert wurde. Etwa ein Jahr später erfolgte der AHG-Umbau. Schon recht bald darauf gelangte der seltene Mittelmotor-Bolide dann jedoch über den großen Teich in die USA. Dort hat er bereits verschiedene Hände durchlaufen. So war er etwa bis 1995 Bestandteil der Ed Weaver Collection in Gerogia und gehörte einige Zeut zur AE Collection des 2013 bekanntlich leider tödlich verunglückten Duos Paul Walker und Roger Rodas. 2015 ließ ein späterer Besitzer den BMW umfangreich warten. Dabei wurde unter anderem die Wasserpumpe neu aufgebaut und das Motoröl sowie die Kühl- und Bremsflüssigkeiten gewechselt. Ergänzend sind die Batterie und Spurstangen erneuert. Der jüngste Besitzerwechsel datiert nunmehr auf Ende 2022. Damals wurde die AHG Studie mit nur 6.821 Kilometern auf dem Tacho in Miami durch das renommierte Auktionshaus RM Sotheby’s versteigert. Der Preis: satte 648.500 Dollar! Wirklich verwunderlich ist dies angesichts der extremen Seltenheit und damit verbundenen enormen Exklusivität dieses Autos jedoch andererseits keineswegs.

Tech Facts

BMW M1 AHG Studie

Baujahr: 1980

Karosserie: Bodykit im Stile des M1 Procar mit Frontspoileransatz sowie ausgestellten Radläufen, Seitenschwellern und Heckspoiler, Lackierung in Weiß mit Cutom-Zierstreifen in den BMW M-Farben von Altmiks Lackdesign

Motor: 3,5-Liter-M88-Reihensechszylinder-Ottomotor, eine Drosselklappe pro Zylinder, mechanische Benzineinspritzung, Leistungssteigerung auf ca. 355 PS, exklusive Abgasanlage

Kraftübertragung: ZF-Fünfgang-Handschaltgetriebe, Motorsport-Kupplung, Sperrdifferential

Fahrwerk: einstellbares Motorsport-Fahrwerk

 

Rad/Reifen: dreiteilige BBS-Kreuzspeichen-Leichtmetallfelgen in 8×16 und 9×16 Zoll mit Yokohama-Bereifung in 225/50R16 und 245/45R16

Innenraum: Ledersitze, M-Sportlenkrad

Multimedia: Blaupunkt Heidelberg SQR 24-Kassettenradio, Stereoanlage mit zusätzlichen Lautsprechern

Fotos: Courtesy of RM Sotheby’s