Premiere für die Monster-Niere
Nun ist es als endlich so weit: BMW hat die komplett neue Generation des BMW 4er Coupés offiziell enthüllt. Das Design war dabei zugegebenermaßen absolut keine Überraschung mehr, schließlich sickerten in den letzten Tagen immer mehr Leaks von Katalogen oder aus dem Pressematerial durch, die den Wagen in seiner vollen Pracht zeigen. Zudem hatte zuvor der 2019 auf der IAA vorgestellte Concept 4 gleichfalls schon einen sehr konkreten Ausblick auf das Serienmodell gegeben. Während der Look der Studie durchaus zu gefallen wusste, sorgte sie mit ihren wirklich riesigen Kühlergrill-Nieren, die sogar nochmals deutlich größer sind, als bei beispielsweise dem 7er und dem X7 für einen regelrechten Aufschrei unter den BMW-Fans und hitzige Diskussionen.
Trotz der gemischten Reaktionen sind sie – wie zu erwarten war – natürlich unverändert auch am fertigen 4er mit der internen Bezeichnung G22 zu finden – flankiert von serienmäßigen LED-Scheinwerfern (Laserlicht optional). Auch im Übrigen übernimmt der Wagen – wenn auch in leicht entschärfter Form – die Optik des Concept Cars im Wesentlichen: Die wirklich gelungene Seitenlinie gefällt mit ihrer elegant ins Heck auslaufenden Dachlinie. Die LED-Rückleuchten orientieren sich mit ihrem Mix aus schwarzen und roten Anteilen an den Pendants der aktuellen 3er-Modelle G20 und G21. Besonders dynamisch tritt der 4er zweifellos mit der Ausstattungslinie M Sport auf, die sich wie gewohnt durch eigenständig gestaltete Schürzen an Front und Heck auszeichnen: So werden die Nieren in diesem Fall von zwei weiteren markanten Luftöffnungen flankiert, das Heck trägt den typischen, farblich abgesetzten Einsatz sowie viereckige Abgas Endrohre. Die übrigen Modellvarianten treten wie beim 3er und anderen BMW-Baureihen demgegenüber zurückhaltender auf.
In technischer Hinsicht sowie bezüglich des Innenraums ist ebenfalls ein Großteil schon vertraut, übernimmt der 4er als zweitürige Variante des 3ers doch ein Großteil von dessen Merkmalen: Dementsprechend finden sich G20- und G21-Fahrer im Coupé auf Anhieb zurecht. Das hochwertig eingerichtete Cockpit trägt unter anderem wahlweise ein 10,25-Zoll- oder ein 12,3-Zoll Infotainment-Display, serienmäßig Sportsitze, ein Sport-Lederlenkrad und eine umfangreiche Multimedia- und Assistenzsystem-Ausstattung, die vollkommen up to date ist – wobei natürlich vieles Aufpreis kostet.
Motorseitig sind gleichfalls alle Aggregate bereits von den viertürigen Mittelklasse-Brüdern bekannt, die Palette ist jedoch (zunächst) abgespeckt: Als vorläufiges Topmodell fungiert der stets allradgetriebene M440i mit turbogeladenem B58-Reihensechszylinder, drei Litern Hubraum und 374 PS sowie 500 Nm. Daneben gibt es zum Marktstart im Oktober drei weitere Motorisierungen: den 420i mit 184 PS und 300 Nm, den 430i mit 258 PS und 400 Nm sowie den 420d mit 190 PS und 400 Nm (optional mit Allradantrieb). Im März 2021 folgen ergänzend zwei Reihensechszylinder-Diesel, der 430d xDrive mit 265 PS und 580 Nm und den M440d xDrive mit 340 PS und 700 Nm. Die Sechszylinder-Benziner und alle Diesel verfügen dank eines 48-Volt-Startergenerators über eine Mildhybrid-Funktion. Die Kraftübertragung übernimmt stets eine 8-Stufen-Automatik (Steptronic). Weitere technische Highlights sind optional wahlweise das M Sportfahrwerk oder das adaptive M Fahrwerk, die M Sportpbremsanlage und das M Sportdifferential an der Hinterachse.