Diesel-E92 mit M-Anleihen
Beim ersten unbedarften Blick auf dieses 3er Coupé der Baureihe E92 indentifiziert dieses so mancher Betrachter womöglich als veredelten M3. Genaueres Hinsehen offenbart aber vor allem BMW-Enthusiasten doch recht schnell, dass es sich dabei um einen Irrtum handelt. Zwar weisen einige Merkmale wie etwa die Kotflügel oder auch die Motorhaube auf das V8-befeuerte Topmodell hin. Verschiedene andere Merkmale passen wiederum absolut nicht ins Bild. Besitzer Florian Rohde aus dem im äußersten Norden Deutschlands nur etwa 20 Kilometer von der Grenze zu Dänemark gelegenen Großenwiehe wählte vielmehr einen 325d.
Diesen erwarb er Ende 2020 zum Preis von nur 5.000 Euro. Grund für diesen niedrigen Preis war ein Getriebeschaden des Coupés. Diesen reparierte der 36-Jährige, welcher sein Geld in der Landwirtschaft verdient in Eigenregie. Selbiges gilt, teils unterstützt von seiner Frau, für die Umsetzung des komplette Umbaus. Dabei bezog er einen beträchtlichen Teil der verbauten Komponenten bei dem in Flensburg beheimateten Spezialisten von Schmiedmann. Dies legen wie die entsprechenden Embleme anstelle der BMW-Logos an Front und Heck bereits nahe.
Diverse Carbonteile
Neben den entsprechende Kotflügel vom Topmodell mit ihren charakteristischen Luftauslässen inklusive integrierter Seitenblinker sogen auch die Carbon-Außenspiegelkappen und die Motorhaube für den angesprochenen M3-Touch. Letztere zitiert mit ihren kleinen seitlichen Luftauslässen neben dem Powerdome sogar den M3 GTS. Ergänzt ist sie zudem durch weitere große Entlüftungen. Diese wecken wiederum entfernte Assoziationen zum E46 M3 GTR. Die schwarzen Doppelsteg-Nieren schließlich erinnern ebenso an den M4 wie die Carbon- Heckspoilerlippe und das Innenleben der in schwarzen Gehäusen sitzenden Bi-Xenon-Scheinwerfer.
Die M-Paket-Frontschürze ist nicht nur mit dunklen Nebelleuchten bestückt. Darüber hinaus zeigt sie sich mit dem Kerscher-Spoilerlschwert aus Carbon und den seitlichen Canards motorsportlich angehaucht. Damit passt sie perfekt zu dem großen GT4-Heckflügel von Voss Competition. Weitere Neuerung am Heck ist die Schürze vom 335er E92. Sie wurde mit zu den entsprechenden Schwellern passenden seitlichen Ansätzen von Perl Carbon sowie einem ebenfalls aus dem Leichtbauwerkstoff gefertigten Diffusor aufgewertet. Ergänzend kommen abgedunkelte LED-Rückleuchten hinzu.
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Filigrane 19-Zöller
Als perfekte Abrundung des optischen Upgrades fungiert der neue Radsatz. Florian entschied sich für Dotz Revvo Dark-Felgen. Sie zeichnen sich durch einen Stern mit feinen Y-Speichen sowie polierten Außenbetten aus. So imitieren die Einteiler geschickt einen mehrteiligen Aufbau. Die Dimensionen betragen vorne 8,5×19 und hinten 9,5×19 Zoll. Bezogen sind die Räder mit 225/35er und 245/30er Reifen. Mit dem Finish in Gunmetal passen sie bestens zu der Lackierung der Karosserie in Mattgrau. Das Dach wiederum ist dank einer Folierung schwarz abgesetzt. Sie wurde ebenso wie die passende Startnummer 92 auf den Türen von „Der Carwrapper Flensburg“ aufgetragen.
Tiefe und Sound optimiert
Gleichfalls nicht fehlen darf bei einem solchen Showcar die satte Tieferlegung. Diese führte Florian mit Hilfe eines DTS-Gewindefahrwerks herbei. Motorseitig blieb hingegen weitgehend alles beim Alten. Wie gehabt sorgt das 192 PS und 400 Nm starke M57-Reihensechszylinder-Dieseltriebwerk mit drei Litern Hubraum für Vortrieb. Einzige Anpassungen sind die Lackierung verschiedener Abdeckungen in Schwarz und Signalorange sowie die Fox-Edelstahl-Abgasanlage. Letztere stellt mit ihren beiden chromsilbernen Endrohren einerseits ein weiteres Plus in Sachen Optik dar und sorgt andererseits für einen verbesserten Sound.
Das werksseitige Sechsgang-Handschaltgetriebe schließt sich seit seiner Reparatur über ein Zweimassen-Schwungrad und eine neue Kupplung – jeweils von Sachs stammend – an das Aggregat an. Ebenfalls neu an Bord sind in Sachen Fahrwerks- und Kraftübertragungstechnik unter anderem Meyle-Hardyscheiben vorne wie hinten, Lemförder-Domlager an der Vorderachse, ein Differential-Lockdown und verstärkte MFactory-Antriebswellen. Die Bremsanlagen setzen mit ihren Sätteln in auffälligem Neonorange, das durch die Felgen hindurch leuchtet feine Akzente.
Umfangreicher Hifi-Umbau
Last but not least ließ Florian auch den Innenraum bei der Veredlung seines E92 nicht außer Acht. Die Sitze und weitere Teile des Interieurs sind neu mit Dakota-Leder in Sattelbraun bezogen, womit in Kombination mit dem übrigen Schwarz eine tolle Zweifarb-Optik entsteht. Ferner sind zahlreiche Zierleisten am Armaturenbrett und der Mittelkonsole mit Carbon-Look-Folie veredelt. Das unten abgeflachte Sportlenkrad zieht mit Ziernähten in den BMW M-Farben die Blicke auf sich.
Und last but not least ist die umfangreiche Hifi-Anlage ebenfalls ein absolutes Highlight: Der komplette Kofferraum wird von einem umfangreich gedämmten Ausbau mit zwei großen Pride-Subwoofern sowie gleich drei Verstärkern aus dem Hause Ground Zero eingenommen. Von letzteren sind der größere für die Ansteuerung der Woofer sowie die beiden anderen für das Frontsystem mit per 3D-gedruckten Halterungen an den Türverkleidungen installierten Lautsprechern zuständig. Als Headunit der Anlage fungiert ein Alpine-Radio.
Technical Facts
BMW E92 325d
Baujahr: 2008
Karosserie: M-Paket-Frontschürze mit seitlichen Gummi-Canards, Kerscher-Frontspoilerschwert aus Carbon, schwarze Doppelsteg-Nieren, Streben hinter den Nieren signalorange lackiert, Bi-Xenon-Scheinwerfer im M4-Look, dunkle Nebelscheinwerfer, M3 GTS-Motorhaube mit zusätzlichen Luftauslässen, M3-Kotflügel vorne inkl. Blinker, Carbon-M3-Spiegelkappen, Perl Carbon-Seitenschweller, Heckstoßstange vom 335, seitliche Heckschürzenansätze von Perl Carbon, Carbon-Diffusor, Carbon-M4-Heckspoilerlippe, GT4-Carbon-Heckflügel von Voss Competition, gesmokte LED-Rückleuchten, Schmiedmann-Embleme an Front und Heck, Lackierung in Mattgrau, Dach sowie Zahlen auf den Türen foliert, Frontscheibe mit Sonnenkeil, Scheibentönung
Motor: 3,0-Liter-M57D30TÜ2-Reihensechszylinder-Turbodieselmotor, verschiedene Abdeckungen in Schwarz und Signalorange lackiert, Fox-Duplex-Edelstahl-Sportabgasanlage mit zwei 90-Millimeter-Endrohren, 197 PS / 400 Nm
Kraftübertragung: Sechsgang-Handschaltgetriebe, Zweimassen-Schwungrad von Sachs, Kupplungssatz von Sachs-Performance, verstärkte MFactory-Antriebswellen, Meyle-Hardyscheiben vorne und hinten
Fahrwerk: DTS-Gewindefahrwerk, Lemförder-Domlager vorne
Rad/Reifen: Dotz Revvo Dark-Leichtmetallfelgen in 8,5×19 und 9,5×19 Zoll, Finish in Gunmetal mit polierten Außenbett-Bereichen, Nabendeckel in BMW-Carbon-Optik, Bereifungen in 225/35R19 und 245/30R19, HA 20-mm-Spurplatten von SCC, Foliatec-Lug Nuzz
Bremsen: Sättel mit Foliatec-Bremssattellack in Neonorange veredelt
Innenraum: Sitze und weitere Komponenten neu mit sattelbraunem Dakota-Leder bezogen, unten abgeflachtes Sportlenkrad mit Ziernähten in den M-Farben, diverse Interieurleisten im Carbon-Look foliert
Multimedia: Alpine-Radio, 3D-gedruckter Bassregler, zwei Pride Solo V3-Lautsprecher in den Türen, 3D-gedruckte Lautsprecher-Adapterringe, zwei Pride ST12-Subwoofer im Kofferraum (Carbon), zwei Ground Zero GZIA 2.240-Verstärker fürs Frontsystem, ein Ground Zero GZCA 12.0SPL-M1-Verstärker für die Subwoofer
Sonstiges: rahmenlose Nummernschildhalter, Differential-Lockdown