BMW E9 3.0 CSL Art Car (Artist’s Proof)

Artist’s Proof

Wohl jedem BMW-Freund ist der Begriff „Art Car“ bereits einmal begegnet und vor den inneren Augen eingefleischter Markenfans tauchen bei der Erwähnung dieses Keywords detaillierte Abbildungen mindestens zweier oder dreier Mitglieder der berühmten Art Car-Familie auf.

Zu jener gehören inzwischen 18 von herausragenden Künstlern ihrer Zeit – darunter so bekannte Namen wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Cesar Manrique, David Hockney und Jeff Koons – veredelte BMW-Modelle, das älteste stammt aus dem Jahr 1975, das jüngste aus dem Jahr 2017.

1975: das Ur-Art Car

Der Urvater aller Art Cars war ein anno 1975 von Alexander Calder (1898-1976) in die Primärfarben Rot, Gelb und Blau gehüllter 3.0 CSL. Dieses Fahrzeug kreierte der US-Künstler, der von Haus aus eigentlich Bilderhauer der Moderne war, auf Anregung des französischen Kunstauktionators und Rennfahrers Hervé Poulain. Letzterer legte damit nicht nur den Grundstein für grandiose BMW Art Car Collection, sondern pilotierte dieses Fahrzeug auch bei der 1975er Ausgabe des 24-Stunden-Rennens von Le Mans und begründete damit zugleich die Tradition, dass die Art Cars an diesem weltberühmten Langstrecken-Rennen teilnehmen.

Zweites „Original“ 46 Jahre nach dem ersten

46 Jahre nach der Enthüllung des Ur-Art Cars wurde im vergangenen August anlässlich der Ausstellungseröffnung „Alexander Calder: Minimal / Maximal“ in der Neuen Nationalgalerie Berlin ein exakt identisches, zweites Exemplar dieses Autos präsentiert.
Wichtig ist es an dieser Stelle zu unterstreichen, dass es sich bei diesem Fahrzeug nicht um eine Replik, einen Nachbau, eine Kopie, Reproduktion oder eine 1:1-Abbildung des BMW Art Cars von Alexander Calder aus dem Jahr 1975 handelt. Vielmehr ist es ein identischer Artist’s Proof (Belegexemplar), der dem Künstler zustand, bisher jedoch noch nicht realisiert wurde. Dieses „Versäumnis“ galt es zu korrigieren. Und so wurde im Auftrag der Calder Foundation, einer in New York ansässigen, gemeinnützigen Familienstiftung, welche den künstlerischen Nachlass Alexander Calders verwaltet, und mit Unterstützung der BMW Group Classic dessen Traum von einem eigenen Exemplar seines BMW Art Cars als kinetisches Kunstwerk realisiert.
Alexander S. C. Rower, Enkel des Künstlers und Präsident der Calder Foundation, erinnert sich: „Bei der Eröffnung der umfassenden Retrospektive meines Großvaters im Whitney Museum 1976 habe ich das BMW Art Car als Kind zum ersten Mal gesehen. Ich fragte ihn nach dem Röhren des M49 Motors. Lächelnd antwortete er damals, dass er auch für sich selbst ein solches Fahrzeug anfertigen wolle. Er verstarb nur wenige Wochen später. Seither war es stets mein Traum, seinen Wunsch zu verwirklichen, das Fahrzeug wieder zum Leben zu erwecken und es in seiner Gänze zu erleben. Daher bin ich umso mehr begeistert, dass dieser Tag nun endlich gekommen ist. Anlässlich der Ausstellungseröffnung von ‚Minimal / Maximal‘ in der Neuen Nationalgalerie, in deren Mittelpunkt die Partizipation als Schlüsselelement in Calders Werk steht, wird der Motor des Fahrzeugs gestartet werden.“

Identische Fahrgestellnummer

Alle Details des Artist’s Proof entsprechen dem originalen BMW 3.0 CSL – bis hin zur identischen Fahrgestellnummer mit dem Zusatz „AP“ (227592/AP). Für eine perfekte Umsetzung dieses wichtigen Projekts holten sich die Calder Foundation und die BMW Group Classic niemand geringeres als die Hauptakteure des ursprünglichen Teams aus den 1970er Jahren ins Boot. Darunter nicht nur Hervé Poulain, sondern auch Jochen Neerpasch und Walter Maurer, der sowohl für die Ausführung der Bemalung des BMW Art Cars von Alexander Calder von 1975 sowie des Artist’s Proof von 2021 verantwortlich war.
Hervé Poulain erinnerte sich an den Kreateur des 3.0 CSL-Art Cars: „Als junger Rennfahrer war es ein aufregender Moment den großartigen Künstler Alexander Calder in seinem Zuhause in Saché zu treffen. Den Rennwagen, der das erste Fahrzeug in der renommierten Reihe der BMW Art Cars werden sollte, selbst zu fahren, ist eine Erinnerung, die mir für immer bleiben wird. Es freut mich sehr, dass dank des Artist’s Proof nun noch mehr Menschen Calders Vision erleben können.“