Die unendliche GT-R-Geschichte geht weiter
Bei uns in Europa ist er leider schon seit einiger Zeit nicht mehr erhältlich: der Nissan GT-R der Baureihe R35. Auf anderem Märkten, etwa in den USA und der japanischen Heimat ist er jedoch weiterhin im Verkauf und damit wohl zweifellos der dienstälteste Sportwagen der Welt. Doch damit nicht genug: Nissan scheint gar nicht daran zu denken, den Wagen zeitnah einzustellen. Vielmehr haben die Asiaten nun eine weitere, recht umfangreiche Überarbeitung ihre Topmodells vorgestellt.
Deutliche modifizierter Look
Dabei zeigt sich der Wagen optisch überraschend stark überarbeitet, das Wort Facelift ist im wortwörtlichen Sinne absolut berechtigt. Auf seine alten Tage scheint der GT-R dabei regelrecht brav und konservativ zu werden: Erstmals verliert er seinen großen Kühlerschlund, der einem klar horizontal zweigeteilten Layout Platz macht. Der kleine obere Teil erweckt dabei Assoziationen zum legendären Skyline GT-R R34. An diesen erinnern auch zwei neue Lackierungen, die exklusiv für die wiedereingeführte T-Spec-Variante verfügbar sind: Millennium Jade ist an den GT-R V-Spec II Nür angelehnt, Midnight Purple zitiert den GT-R V-Spec. Wenn auch weniger auffällig als an der Front, zeigt sich auch die Heckpartie modifiziert, unter anderem mit schärfer gezeichneten Spoiler. Die Abgasendrohre wirken hingegen sogar etwas kleiner.
Exklusive T-Spec-Ausstattung
Neben der Option auf die geschichtsträchtigen Lackierungen bietet der T-Spec einige weitere besondere Ausstattungsmerkmale. So gibt es spezielle Bezüge im Innenraum und eine goldene Farbgebung sowie besondere Bereifung der geschmiedeten Rays-20-Zoll-Felgen. Die Brembo-Bremsanlagen sind mit den größeren Carbon-Keramik Bremsscheiben des GT-R Nismo aufgerüstet.
Brachiales Nismo-Topmodell
Apropos Nismo: Auch das auf den meisten hier gezeigten Bilder zu sehende Topmodell wird es weiterhin geben. Was eben über das bravere optische auftreten gesagt wurde, gilt in diesem Fall absolut nicht. Stattdessen tritt der – trotz des auch hier eingesetzten zweigeteilten Kühlergrill-Layouts – vielmehr brachialer auf als jemals zuvor! Zahlreiche Anbauteile aus Carbon sorgen nicht nur für eine spektakuläre Optik. Wie viele davon dem optionalen „Nismo Appearance Package“ vorbehalten sind, ist nicht ganz klar. Jedenfalls sind die Komponenten teils auch hinsichtlich der Aerodynamik optimiert. So beispielsweise der Frontsplitter, die Seitenschweller, und der untere Teil der Heckschürze. Absolutes Highlight ist ferner der komplett neu gestaltete Heckflügel mit Schwanenhals-Aufhängung. Im Innenraum bieten Recaro-Schalensitze aus Carbon erstklassigen Halt.
Bewährter Biturbo-V6
In technischer Hinsicht übernehmen die GT-Rs in weiten teilen die Komponenten des bisherigen Modells. Hier waren erst 2020 tiefgreifendere Anpassungen vorgenommen worden. So steckt im Bug weiterhin der bewährte 3,8-Liter-Biturbo-V6 (VR38DETT) mit Titan-Abgasanlage und gut 570 PS und 633 Nm respektive im Nismo gut 600 PS und 652 Nm. Die Kraftübertragung geschieht mittels des bekannten Doppelkupplungsgetriebes und Allradantriebs. Einzige erwähnenswerte wirkliche technische Neuerung ist die Tatsache, dass der Nismo nun erstmals ein Sperrdifferenzial an der Vorderachse besitzt.
Während der überarbeitete GT-R bei uns in Europa natürlich leider kein Comeback feiern wird, ist die Markteinführung in Japan und den USA im Frühling an den Start gehen, der Nismo soll im Sommer folgen.