Audi RS4 Avant: DaRS Vader!

Audi RS4 Avant Carbon

Audi RS4 Avant: DaRS Vader!

Leistungsstarke Triebwerke mit bollerndem Sound für sportlich-schnelles Fahren sowie akustische Gänsehautmomente einerseits und hoher Nutzwert andererseits müssen sich nicht ausschließen. Wer beides zugleich sucht ist traditionell etwa bei Audi an der richtigen Adresse. Die Ingolstädter verbinden seit dem Start des RS2 auf Audi 80-Basis regelmäßig Leistungen von deutlich über 300, 400 oder sogar 500 PS mit einer praktischen Avant-Kombikarosserie. Oft wird die Power dabei aus beeindruckenden Triebwerken mit bis zu zehn Zylindern geschöpft. So befeuert beispielsweise die auf der Modellgeneration B7 aufbauende, zweite RS4-Baureihe ein freisaugender, 4,2 Liter großen Hochdrehzahl-V8 – da ist Fahrspaß garantiert!

Der Faszination dieses Fahrzeugkonzepts ist auch Julian Loose aus dem etwa 40 Kilometer südöstlich von Manchester gelegenen Städtchen Chapel-en-le-Frith erlegen. Er ist als Mitbegründer von Dub Fiction, einem schnell wachsenden, britischen VAG-Club der Marke Audi ohnehin hoffnungslos verfallen, sodass der hier gezeigte, tiefschwarze Avant weder sein erster noch sein letzter RS gewesen ist. Mittlerweile hat er ihn nämlich schon wieder verkauft – doch kurz zuvor ist er uns noch für ein Shooting vor die Linse gefahren.

Tief, breit, düster

Beim Betrachten der entstandenen Bilder fällt auf Anhieb ins Auge, dass der Audi deutlich breiter und damit stämmiger auf der Straße steht. Alle Kotflügel wurden im Blech verbreitert, sodass trotz der mittels Air Lift Performance-Luftfahrwerk herbeigeführten Tieferlegung großformatige Felgen in den Radkästen Platz finden: Die Wahl fiel dabei auf Ispiri ISR 5 in den Abmessungen 10×20 Zoll. Den Kontakt zwischen den wie die Karosserie schwarz lackierten Fünf-Speichen-Walzen und dem Asphalt stellen Yokohama-Reifen der Dimensionen 255/30 ZR 20 her. Ergänzend zur Verbreiterung kam das schon werkseitig sportlich auftretende Blechkleid in den Genuss weiterer Modifikationen, die den Avant noch dynamischer auftreten lassen. Unter der Frontschürze ist ein DTM-Splitter montiert, der sein Pendant am Heck in Form des großflächigen Diffusors findet, beide aus Carbon. Dectane-LED-Rückleuchten und eine verkleinerte Kennzeichenmulde runden die Rückansicht ebenso ab wie die Tatsache, dass der Scheibenwischer entfernt wurde – wie im Übrigen auch die Dachreling. Lässt man den Blick erneut in Richtung Front schweifen fällt des Weiteren auf, dass die seitlichen Blinker sowie die Scheinwerfer und Nebelleuchten eine Tönung erhielten. Dies verstärkt den düsteren Auftritt des Audis in Verbindung mit dem schwarzen Kühlergrill samt Carbon-Kennzeichenaufnahme zusätzlich – somit sind die RS-typisch aus Aluminium produzierten Spiegelkappen die einzigen Komponenten, die von dem dunklen Schema abweichen.

Zweifarbiges Interieur

Ebenfalls zu großen Teilen schwarz geht es im komplett erneuerten Innenraum zu, jedoch ergänzt um eine zweite Farbe. Die Spezialisten von Plush Automotive spendierten der Bestuhlung eine frische Belederung samt „RS4“-Prägungen und dunkelroten Ziernähten. Eben dieses Weinrot tragen des Weiteren der Alcantara-Bezug des Dachhimmels, des Mitteltunnels sowie die Rückseiten der Sportsitze. Die Dachsäulen und das komplette Armaturenbrett bekamen hingegen eine neue Außenhaut aus schwarzem Alcantara. Zudem weist das selbstverständlich ebenfalls neu belederte Lenkrad pianoschwarze Applikationen auf. Und schließlich wird der neugierige Tuning-Interessent sogar beim Öffnen der Kofferraumklappe fündig: Im Laderaum kommt nicht nur ebenfalls großzügig das rote und dunkle Alcantara zum Einsatz, außerdem präsentiert Julian hier den mit feiner Kuhhaut überzogenen Tank und die beleuchteten Kompressoren des Luftfahrwerks sowie ein Verstärker aus dem Hause Hertz. Dieser steuert unter anderem einen am Radhaus verbauten Subwoofer an.

12-Kolben-Bremsanlage

Neben dem Fahrwerk erhielten der V8 und die Bremsanlage technische Optimierungen. Letztere verfügt nun an der Vorderachse über 395 Millimeter durchmessende Scheiben in die sich bei Bedarf 12-Kolben-Sättel aus dem Hause Tarox verbeißen. Das Triebwerk, welches dank zweier Carbon-Abdeckungen auch optische Verschönerungen aufweist, ergänzt ein in selbigem, edlen Werkstoff produzierter Air Intake. Darüber hinaus realisierten die Audi-Spezialisten von MRC Tuning eine Stage 2-Überarbeitung der Motorsoftware. Zu guter Letzt schließt sich eine Custom-Abgasanlage von EMP Performance an das Aggregat an – sie verfügt statt der beiden sonst bei RS-Modellen üblichen, ovalen Endrohre nun je zwei runde Pendants pro Seite. Genaue Angaben zur durch die Anpassungen realisierten Leistungssteigerung sind leider nicht bekannt, die mittels eines manuellen Sechsgang-Getriebes übertragene Power dürfte sich jedoch noch um einige Pferdestärken von den serienmäßigen 420 in Richtung 450 PS bewegt haben – wie gesagt: Kraft im Überfluss eben, selbst für sportlich ambitionierte Fahrer mit erhöhtem Platzbedarf.

 

 

Technical Facts

Fahrzeugtyp: Audi RS4 Avant

Karosserie: Carbon-Kühlergrilleinsatz vorne, verbreiterte Kotflügel, Dachreling und Heckscheibenwischer entfernt, kurze Kennzeichenmulde hinten, DTM-Carbon-Frontsplitter, Carbon-Heckdiffusor, Dectane-LED-Rückleuchten

Motor: 4,2-Liter-V8-Ottomotor, Carbon-Air Intake, Stage 2-Überarbeitung der Motorsoftware durch MRC Tuning, Custom-Abgasanlage mit vier Endrohren von EMP Performance

Kraftübertragung: manuelles Sechsgang-Getriebe

Fahrwerk: Air Lift Performance-Luftfahrwerk mit Accuair-Managementeinheit

Rad/Reifen: Ispiri ISR 5-Felgen in 10×20 Zoll ET13 und 10×20 Zoll ET18 mit Yokohama Advan-Bereifung in 255/30 ZR20

Bremsen: VA Tarox-12-Kolben-Bremssättel und 395-mm-Scheiben

Innenraum: neue Lederausstattung durch Plush Automotive inklusive der Sitze, Armaturenbrett, Mittelkonsole und Dachsäulen sowie -himmel mit Alcantara bezogen, Lenkrad mit Akzenten in Pianoschwarz, Kofferraumausbau mit Alcantara sowie Airride-Technik und Hifi-Komponenten (Subwoofer, Hertz-Verstärker, …)

Dank an: The Birkin Brothers für die Lackierung, Ispiri Wheels, MRC Tuning

Text: Simon Mombartz, Fotos: Adam Walker