Toyota GR Supra 3.0 von Wagner Tuning / Kotte Performance
Kein Zweifel: Die aktuelle Toyota Supra ist ein schnittiges, kraftvoll gezeichnetes Auto. So wird angesichts des futuristisch anmutenden Japan-Sportcoupés wohl niemand ernsthaft „Leistungsmangel“ vermuten. Das hier gezeigte Exemplar jedoch dürfte die von den übrigen Verkehrsteilnehmern in es gesetzten Erwartungen weitaus übertreffen…
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Denn während das Baureihen-Topmodell GR Supra 3.0 mit einem immerhin 340 PS und 500 Nm starken 3,0-Liter-Turbo-Reihensechszylinder antritt, lauert unter der Haube des optisch vollkommen serienmäßigen Autos mehr als doppelt soviel Leistung: 750 PS und 880 Nm weist der Dyno Chart aktuell aus. Und das Ende der Fahnenstange ist damit noch nicht erreicht!
Vom Entwicklungsfahrzeug zum Drag Racer
Wie kommts? Nachdem die Supra zunächst der Entwicklungsabteilung von Wagner Tuning als Versuchs- und Erprobungsfahrzeug für die hauseigene EVO1-Ansaugbrücke mit integriertem Ladeluftkühler diente, stand anschließend zunächst ein Verkauf des Fahrzeugs im Raum. Wer sich zu letzterem letztendlich nicht durchringend konnte, ist uns nicht bekannt. Bekannt aber ist: Die Supra wurde stattdessen zu Höherem berufen – nämlich zur Demonstration dessen, was wirklich in ihr steckt. Das Auto begleitet Lea Wagner, nomen est omen Tochter des Firmengründers und Inhabers von Wagner Tuning beim Einstieg in ihre Drag Racing-Karriere. Und mit dem Fahrkönnen der 18-Jährigen wächst parallel auch die Supra-Power.
Kotte Performance-Motoraufbau
Hierzu gab Wagner Tuning das Auto in die Hände von Kotte Performance. Die eigentlich auf BMW -Tuning spezialisierten Experten aus dem bei Gütersloh gelegenen Langenberg wussten mit dem Toyota selbstverständlich sogleich etwas anzufangen, stammt dessen B58-Motor doch aus dem Regal von Technologie-Partner BMW. Kotte Performance allerdings fackelte nicht lange und rüstete das serienmäßige 2-Port-Aggregat sogleich auf deutliche mehr Potenziel bietende 6-Port-Technik um. Geschmiedete Kolben und Pleuel von IRP, Pro Series-Stehbolzen und geänderte Ventilfedern geben schon einen Hinweis darauf, dass hier weitaus höhere mechanische und thermische Belastungen erwartet wurden, als sie die OEM-Technik verkraftet hätte. Ganz recht: Herzstück des in der Folge installierten Kotte Performance B58G35-Turbo-Kits ist ein Garrett G35-1050-Turbolader, welcher in der Lage ist, gut 1.000 PS zu entfachen. Ferner beinhaltet der Kit einen neuen Abgaskrümmer sowie eine Downpipe samt Thermoisolierungen, ein neues Inlet und eine Boost Pipe mit Silikonschläuchen etc.
Ebenfalls an Bord ist selbstverständlich die Wagner Tuning EVO1-Ansaugbrücke mit integriertem Ladeluftkühler – hier in der Version mit ebenfalls integrierter Saugrohreinspritzung samt sechs 750er Injektoren. Eine Wasser/Methanol-Einspritzung aus dem Hause Snow Performance steigert die Effizienz der Verbrennung zusätzlich. Apropos: Verbrannt wird mit dem aktuellen Mapping 102-oktaniges Premium-Benzin. Noch. Denn wenn die Leistung zukünftig schrittweise an vierstellige Werte herangeführt wird, steht auf diesem Wege der Wechsel zu E85-Treibstoff an.
8-Gang-Automatik aus dem M3/M4
Für weitere Ausbaustufen ebenfalls bereits vorbereitet ist auch die Kraftübertragung: Hier wurde der BMW-Reihensechszylinder „kurzerhand“ mit der 8HP76-8-Gang-Automatikgetriebe aus dem M3/M4 der aktuellen G8x-Baureihen verheiratet, welches zuvor ein Kotte Performance-Stage 1-Upgrade sowie eine individuelle Getriebesoftware mittels xHP Flashtool erhalten hatte.
Für eine optimierte Übertragung der Antriebskräfte aus der Drag-Asphalt wurden die Hinterräder zudem mit ultragriffigen Toyo Proxes R888 R-Semislicks der Dimension 275/35R19 bezogen.
Ins ansonsten serienmäßig verbliebenen Cockpit hielt zudem ein CANchecked-Display Einzug. Dieses ist nicht nur in der Lage, mehr als 100 Sensor-Messwerte zu visualisieren zu loggen, sondern misst und protokolliert mit einem Performance-Widget praktischerweise auch gleich die Beschleunigungszeiten.
Weitere Informationen gibt es auf www.wagnertuning.com / www.facebook.com/KottePerformanceGmbH
Technical Facts
Toyota GR Supra 3.0
Motor: modifizierter 6-Port-Motor, IRP-Kolben, IRP-Pleuel, Pro Series-Stehbolzen, geänderte Ventilfedern, Kotte Performance B58G35-Turbo-Kit (Garrett G35-1050-Turbolader, Abgaskrümmer, Downpipe, Thermoisolierungen, Inlet mit Silikonschlauch, Boost-Pipe mit Silikonschlauch, Öl- und Wasserleitungen), Wagner Evo 1-Ansaugbrücke mit Saugrohreinspritzung, Snow Performance-Wasser/Methanol-Einspritzung, Kotte Performance-Softwareabstimmung
Kraftübertragung: 8-Gang-Automatikgetriebe (8HP76) aus BMW G8x M3/M4, Kotte Performance-Stage 1-Upgrade, individuelle Getriebesoftware von xHP Flashtool
Hubraum: 2.993 ccm
Leistung: 750 PS
max. Drehmoment: 880 Nm
Rad/Reifen: OEM-19-Zoll-Felgen, VA Michelin Pilot Sport-Bereifung in 255/35R19 / HA Toyo Proxes R888 R-Semislicks in 275/35R19
Innenraum: CANchecked-Display
Interview, Lea Wagner
„Also bin ich einfach eingestiegen und mein erstes Beschleunigungsrennen gefahren…“
Dass eine 18-Jährige eine 750 PS starke Drag Racing-Supra pilotiert erscheint zunächst ungewöhnlich. Einerseits jedoch beginnen praktisch alle großen Motorsport-Karrieren weit vor dem „Führerschein-Alter“ und andererseits hat Lea Wagners Adern quasi von Geburt an Benzin im Blut. Wir haben Lea zum Interview gebeten, um ihre Beweggründe und Pläne zu erfahren.
Performance Magazin: Hi Lea, berichte uns doch kurz wie du zum Petrolhead wurdest.
Lea Wagner: „Schon früher in meiner Freizeit habe ich viel an Mopeds herumgeschraubt, später dann an meiner 125er. Jetzt bin ich 18 und habe daher den Schritt in die Auto-Fahrerei und -Schrauberei getan. Hierzu habe ich natürlich beste Voraussetzungen, da ich auf eine Werkstatt mit Hebebühne zurückgreifen kann. So habe ich in mein erstes eigenes Auto, einen VW Polo, auch selbst ein KW-Fahrwerk eingebaut. Das handwerklich Know How habe ich nicht zuletzt aus meiner Ausbildung zum Industriemechaniker, ich bin gerade im dritten Lehrjahr.
Performance Magazin: Und seit wann hast du motorsportliche Ambitionen?
Lea Wagner: Schon seit Jahren fahre ich gerne Kart. Aber jetzt wo ich auch „richtige“ Autos fahren darf, bringe ich natürlich auch solche gerne an den Start. Dass ich mit der Supra fahre, war eine spontane Idee meines Vaters als wir zusammen beim Race 1000 waren. Ich hatte das erst für einen Spaß gehalten, aber es war dann doch sein Ernst. Also bin ich einfach eingestiegen und mein erstes Beschleunigungsrennen gefahren. Das lief schon echt gut und so werde ich jetzt wohl häufiger mit der Supra unterwegs sein, die von Kotte Performance zwischenzeitlich nochmal umfassend leistungsoptimiert wurde. Bis jetzt war ich mit bis zu 750 PS unterwegs, aber wir planen auf bis zu 1.000 PS aufzurüsten.
Performance Magazin: Wie schnell bist du damit ungefähr unterwegs?
Lea Wagner: Auf der 1/4-Meile hatte ich bis jetzt – an diesem Tag noch mit gut 500 PS – eine 11,9 als schnellste Zeit. Inklusive Reaktionszeit gemessen. Auf der ½-Meile
Performance Magazin: Wenn es nach dir geht: Wie soll deine Motorsport-Karriere weitergehen?
Lea Wagner: Einerseits möchte ich natürlich 1/4-Meile und 1/2-Meile weiter fahren und meine Performance dort verbessern. Andererseits zieht es mich aber auch auf die Rundstrecke, was fahrerisch sicher noch anspruchsvoller ist.
Performance Magazin: Dafür wünschen wir dir alles Gute und bedanken uns für das Interview!