Und schon wieder eine Revolution!
Schon mit der dritten Generation des kleinsten Mercedes-Benz im Portfolio der Stuttgarter Autobauer übte man einen revolutionären Umbruch und setzte zu 100% auf eine extrem junge Kundschaft. So stürzte man damals die gesamte Marke in eine Art Jungbrunnen, denn der Altersdurchschnitt konnte um fast zehn Jahre gesenkt werden. Daher galt es bei der vierten Generation, die am 2. Februar in Amsterdam vorgestellt wurde und auf dem Genfer Autosalon (8. bis 18. März) ihre Weltpremiere feiern wird, behutsam mit der Außenwirkung umzugehen. Und so wird die neue A-Klasse äußerlich seriöser und größer, doch es gibt dennoch eine neue Revolution und die tobt jetzt im Innenraum! Denn die neu entwickelte MBUX-Sprachsteuerung gibt ihre Feuertaufe nicht in der S-Klasse, sondern im kleinsten Mercedes. Hier eröffnet sich dem Fahrer mit dem Kommando „Hey Mercedes“ eine völlig neue digitale Welt, in der sich per Sprache so gut wie alles steuern lässt. Egal ob man nach dem Wetter in Hamburg fragt, oder nach einem Restaurant in Köln oder aber einfach nur die Sitzheizung einschalten möchte, einfach los plaudern und der neue digitale „Buttler“ erledigt alles in Rekordzeit! Das neue digitale Cockpit besteht aus einem fast ein Meter langen Tablet, welches völlig frei auf dem Armaturenbrett steht, inklusive Touchscreen-Funktion. Und dass der Mini-Benz fast schon den Komfort und den Luxus einer S-Klasse aufweist, zeigen Features wie klimatisierte Massagesitze, eine perfekt inszenierte LED-Ambient-Beleuchtung in mehreren Dutzend Farben sowie ein umfangreiches Sicherheitspaket.
Ebenfalls Einzug erhält eine komplette neue Motorengeneration, die direkt zur Markteinführung erhältlich sein wird. So gibt es jetzt einen kleinen 1,4-Liter Vierzylinder mit Zylinderabschaltung und 163 PS im kleinen A 200 sowie einen 2,0-Liter Vierzylinder mit 225 PS im A 250. Ebenfalls neu ist auch der 1,5-Liter-Vierzylinder Diesel mit 116 PS im A 180 d. Alle Motoren können wahlweise mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe oder einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe geordert werden und verfügen ab Werk über einen Partikelfilter.
Auch der Platzhirsch in der Kompaktwagenklasse, der VW Golf, sollte sich vor der neuen A-Klasse in Acht nehmen, denn in punkto Ausmaße ist der Mini-Maxi-Benz plötzlich deutlich größer und geräumiger. Insgesamt wuchs der Radstand um satte zwölf Zentimeter auf fast 4,42 Meter. Zum Vergleich: Der aktuelle VW Golf VII misst nur 4,28 m. Auch in Breite und im Radstand legt die neue A-Klasse zu und der Kofferraum hat jetzt ein üppiges Volumen von 370 Liter (ein Plus von 29 Liter). Nachdem bei der dritten Generation in punkto Komfort eher die fahraktive Komponente überwog, stand bei der Entwicklung von „A“ Nummer 4 der Komfort ganz oben im Lastenheft. So gibt es jetzt gegen Aufpreis Verstelldämpfer mit zwei definierten Kennlinien – Komfort und Sport. Aber auch das Standardfahrwerk soll deutlich komfortabler auf unebenen Terrain sein und weniger Geräusche in den Innenraum lassen.
Bei den Sicherheitssystemen griffen die Techniker tief in die Kiste der aktuellen S-Klasse-Generation. Der aktive Abstands- und Lenkassistent unterstützt jetzt deutlich besser, denn die Geschwindigkeit wird z.B. auch bei Kurven, Kreuzungen oder Kreisverkehren automatisch angepasst. Dazu kommen ein aktiver Nothalte-Assistent und ein verbesserter Spurwechsel-Assistent. Beim Pre-Safe-Plus bremst das Auto vor einer Heckkollision fest, weil damit das Verletzungsrisiko durch einen aufprallbedingten Vorwärtsruck reduziert wird.
Im Herbst 2018 soll das A-Klasse Top-Modell, der AMG A 35 erscheinen, angetrieben von einem Zweiliter-Vierzylinder (M260) mit 300 PS-Systemleistung, 48-Volt-Bordnetz sowie Riemenstartergenerator (RSG).
Leider gibt es noch keine offiziellen Preise für die vier zur Markteinführung angebotenen A-Klasse-Modelle, doch preislich sollte es so um die 25.000 Euro losgehen…
Text: Olivier Fourcade, Fotos: Daimler AG