Kia Stinger 2.2 CRDi von AMJ-Fahrzeugdesign
Kia hat sich in der Zeit seit dem europäischen Marktstart in den 1990er Jahren bekanntlich wirklich hervorragend entwickelt: Längst ist aus der einstmaligen asiatischen Billigheimer-Unternehmen – ebenso wie aus dem Schwestermarke Hyundai – eine attraktive und hochwertige Alternative geworden, die selbst die deutsche Konkurrenz gehörig ins Schwitzen bringen kann. Dabei stiegen die Koreaner auch in Fahrzeugsegmente ein, mit denen sie noch vor einigen Jahren niemals in Bezug gebracht worden wären. So etwa mit der coupéhaften Oberklasse-Sportlimousine Stinger, die seit 2017 mit bis zu 366 PS (anfangs 370 PS) den Premium-Wettbewerbern à la Audi A5 Sportback, BMW 4er Gran Coupé oder womöglich sogar Mercedes CLS Käufer streitig machen will.
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Wirklich erfolgreich ist der Wagen dabei – zumindest hierzulande – bisher jedoch nicht. Sehr schade, denn eigentlich weiß der Stinger gleichermaßen optisch wie technisch tatsächlich zu gefallen, wovon wir uns bereits persönlich überzeugen konnten – wie in unserem Erfahrungsbericht in Eurotuner-Ausgabe 2-20 nachzulesen ist. Und mit seinem dynamischen Design eignet sich der große Kia zudem bestens als Grundlage für begeisternde Tuning-Projekte: Dies stellt beispielsweise das hier gezeigte Exemplar eindrucksvoll unter Beweis, welches durch das Team von AMJ-Fahrzeugdesign aus dem bei Aachen gelegenen Aldenhoven realisiert wurde.
Diesel in veredelter Topmodell-Optik
Dass der 44-jährige Alexander Junior, als Inhaber der Kopf hinter dem Unternehmen, als Basis ein Exemplar mit dem 2,2-Liter großen und 200 PS starken Vierzylinder-Turbodiesel wählte, würde man angesichts der Optik kaum vermuten: Schließlich pflegt der Stinger dank entsprechender Schürzen an Front und Heck sowie der LED-Frontscheinwerfer den extrovertierten Look des mittels Biturbo-V6 befeuerten Topmodells. Hinzu kommen selbstverständlich diverse Anbauteile, welche die sportliche Optik noch verschärfen: So stammen die Frontspoilerlippe und die Seitenschweller-Ansätze aus dem Hause Maxton Design. Letztere mussten in Eigenbau verlängert werden, waren sie doch zunächst zu kurz. Die seitlichen Ansätze an der Heckschürze sind unterdessen aus dem Programm von Ingo Noak und, da der Teilemarkt für den Stinger in Deutschland relativ überschaubar ist, importierte AMJ-Fahrzeugdesign ferner sogar einige Komponenten aus Korea: darunter der Diffusoreinsatz und der Heckspoiler – jeweils von M&S gefertigt – sowie der LED-Heckbeleuchtungskit. Abrundend wurde das Kia-Logo an der Kofferraumklappe samt Aussparung fein säuberlich entfernt. Nach Abschluss aller Anpassungen an der nun komplett mit Alubutyl gedämmten Karosserie erhielt der Kia in Zusammenarbeit mit Signcom eine auffällige Designfolierung samt Schriftzügen sowie diversen Formen in Neongelb und Schwarz weißem Grund. Diese ist dank einer Keramikversiegelung vor äußeren Einflüssen geschützt. In den Radkästen installierte AMJ-Fahrzeugdesign Tomason TN19-Felgen in 8,5×20 Zoll. Obwohl sie rundum die selben Dimensionen besitzen, misst die Bereifung vorne 225/35 R20 und 255/30 R20. Zur perfekten horizontalen Ausrichtung der Kombinationen unter den Kotflügeln sind Spurplatten verbaut – vorne von SSC und hinten von Eibach.
Motor unverändert
Regelrecht obligatorisch war abrundend natürlich eine Tieferlegung der Karosserie. Diese ist bis dato mittels eines Variante 3-Gewindefahrwerks in Verbindung mit kurzen Koppelstangen aus Korea bewerkstelligt. Für eine noch spektakulärere und tiefere Optik ist aktuell jedoch bereits der Umbau auf ein Airride in Arbeit. Für komplett ausreichend befindet Alexander Junior unterdessen den Output des Dieselaggregats mit seinen 200 PS und 440 Nm. Technische Optimierungen und Leistungssteigerungen gab es nämlich noch nicht und sind auch für die Zukunft nicht konkret geplant. Ganz im Gegenteil zu optischen Veredlungen, denn schon bald sollen im Motorraum diverse Lackierarbeiten stattfinden, welche diesen dann stilistisch an die Karosseriegestaltung anpassen dürften.
Interieur mit Leder-/Alcantara Veredlung
Im Innenraum des Stingers stehen ebenfalls noch weitere Arbeiten an: Bereits jetzt sind der Airbagtopf des Volants sowie die Lenksäule mit grauem Alcantara veredelt. Schon bald soll die Ausstattung um diverse weitere Akzente mit Alcantara- und Lederbezügen ergänzt und somit vollendet werden. Summa summarum kann man also gespannt sein, wie sich der Kia in den kommenden Wochen und Monaten noch verändern wird – und zugleich sicher sein, dass er, sofern sie denn wieder stattfinden, noch den ein oder anderen großen Auftritt bei einschlägigen Treffen und Messen der Szene haben wird …
Fazit: Auf Grundlage des seltenen, aber durchaus überzeugenden Stinger, mit dem Kia wirklich ein sehr dankbare Basisfahrzeug geschaffen hat, baute AMJ-Fahrzeugdesign ein beeindruckendes Showcar. Einen Großteil seiner Eyecatcher-Qualitäten bezieht das viertürige Oberklasse-Coupé zweifellos aus der auffälligen Folierung. Erstklassige Hilfestellung leisten aber selbstverständlich die diversen Karosserie-Anbauteile, die für einen deutlich dynamischeren Auftritt sorgen. Selbiges gilt für die bestens passenden Tomason-Räder und die Tieferlegung. Weitaus weniger umfangreich sind bisher die Modifikationen unter dem Blech ausgefallen, doch auch in dieser Hinsicht stellt AMJ-Fahrzeugdesign ja bereits weitere Arbeiten in Aussicht.
Technical Facts
Kia Stinger 2.2 CRDi
Baujahr: 2019
Motor: Reihenvierzylinder-Dieselmotor mit Turbo-Aufladung, Endrohr-Blenden vom Benziner-Topmodell 3.3 T-GDi an der Abgasanlage
Hubraum: 2.199 ccm
Leistung: 147 kW / 200 PS bei 3.800 U/min.
max. Drehmoment: 440 Nm bei 1.750-2.750 U/min.
Fahrwerk: KW Variante 3-Gewindefahrwerk, kurze Koppelstangen
Rad/Reifen: Tomason TN19-Leichtmetallfelgen in 8,5×20 Zoll ET40 mit Bereifung in 225/35 R20 und 255/30 R20, VA 10-mm-Spurplatten von SCC, HA 15-mm-Spurplatten von Eibach
Karosserie: Maxton Design V1-Frontspoilerlippe, Maxton Design-Seitenschwellerbretter (in Eigenbau verlängert), Umbau der Heckschürze auf Look vom 3.3 T-GDi, seitliche Ingo Noak-Heckbretter, M&S-Diffusoreinsatz aus Korea, M&S-Heckspoiler aus Korea, Heckklappen-Logo samt Aussparung gecleant, LED-Heckbeleuchtungskit aus Korea, Designfolierung von Signcom / AMJ-Fahrzeugdesign, Porzelack-Keramikversiegelung
Innenraum: Lenksäulen-Verkleidung mit Alcantara bezogen, Airbag-Topf am Lenkrad mit Alcantara bezogen, Navi-Umrandung mit Alcantara bezogen
Sonstiges: Alubutyl-Dämmung der Karosserie