Ford Baja Bronco by Stroppe von Lucky Motorsports
Der Ford Bronco ist für seine außergewöhnliche Offroad-Fähigkeit bekannt. Das gilt für die aktuelle Generation ebenso wie für deren Vorläufer, insbesondere das unvergessene Original aus den 60er und 70er Jahren. Damals ging der unverwüstliche Geländegänger sogar in den anspruchsvollen Rallye-Wettbewerben Baja 500 und Baja 1000 an den Start. Eine entscheidende Rolle spielte dabei Bill Stroppe. Er baute ab 1967 die eingesetzten Rennwagen auf und konnte in ihnen sowohl die Baja 500 als auch zwischen 1968 und 1972 gleich viermal die Baja 1000 gewinnen. Infolge dessen wiederum brachte Ford in Kooperation mit Stroppe in limitierter Auflage den Baja Bronco by Stroppe auf die Straße respektive zu den Kunden. Insgesamt entstanden zwischen 1971 und 1975 nur round about 500 Exemplare dieser Modellvariante. Nachdem die entsprechenden Basis-Fahrzeuge aus dem Werk gerollt waren, kamen sie direkt zu Stroppe, wo sie technisch wie optische einige Optimierungen bekamen. Diese hatten natürlich in erster Linie das Ziel, ihn noch besser für den Einsatz im Gelände zu wappnen.
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Nach 30 Jahren wiederentdeckt
Das auf diesen Seiten vorgestellte Exemplar ist einer von nur 30 im letzten Baujahr 1975 gefertigten Baja Broncos. Seine Spur verlor sich nach einem Besitzerwechsel im Jahr 1993 erst einmal für nicht weniger als 30 Jahre. Dann jedoch sollte er sein Comeback feiern. „Ein guter Freund von mir fand ihn in einer Scheune in Alamogordo. Zu unserer Überraschung war er in exzellentem Zustand“, erzählt der heutige Besitzer Felipe Ibarra. Er führt im texanischen El Paso an der mexikanischen Grenze das Autohaus Lucky Motorsports und ist als „Texas Bronco King“ bekannt, sprich ein wahrer Bronco-Spezialist. El Paso dürfte regelmäßigen Cars & Stripes-Lesern vermutlich bereits ein Begriff sein: Genau, dort ist auch Carlos Molona mit seinem Unternehmen Projekt Cars beheimatet. Und dies ist keineswegs ein Zufall. Felipe und Carlos sind befreundet und Geschäftspartner. So organisierte Carlos beispielsweise schon einmal einen SEMA Show-Stellplatz für den Baja Bronco.
Aus Einzelteilen aufgebaut
Bis er seinen wunderschönen, aktuellen Zustand zurückerlangt hatte, war jedoch einige Arbeit nötig. Denn zwar war sein Zustand wie angesprochen gut, zugleich befand er sich, als Felipe ihn entdeckte, jedoch komplett in Einzelteilen. „Er wurde einst zerlegt, um ihn zu restaurieren, aber dann niemals wieder zusammengebaut. Zum Glück war jedes einzelne Teil noch vorhanden“. So stand der Wiederauferstehung durch Felipe und sein Team nichts im Wege. Um den Status als wahren Scheunenfund weitgehend zu erhalten, wurden die gefunden Teile sofern möglich beibehalten. So beispielsweise das Hinterachs-Sperrdifferenzial – der Baja Bronco was seinerzeit der erste seiner Art, der ein solches vorzuweisen hatte. Die Vierstufen-Automatik ist umfangreich revidiert. Dank eines 3,5-Zoll-Fahrwerks-Kits und eines zusätzlichen 2-Zoll-Body Lifts liegt der Wagen gegenüber der Serie nun um etwa 3 Zoll, sprich gut 7,5 Zentimeter höher. Unter der Haube befindet sich nicht mehr das originale Triebwerk. Stattdessen sorgt ein 351 Cubic Inch respektive 5,8 Liter großer Windsor-Achtzylinder mit 355 PS für Vortrieb. Dieses 1969 vorgestellte Aggregat, setzte Ford zwar tatsächlich auch im Bronco ein, jedoch erst ab 1979 in der zweiten Generation.
Einzigartiges Details
Auch in optischer Hinsicht zeigt der Baja Bronco die ein oder anderen individuelle Besonderheit, die er teils bereits in den 80ern/90ern bekam, teils aber auch nicht zuletzt für seinen großen Auftritt auf der SEMA Show. So findet sich an der Front ein größerer Custom-Schutzbügel, der eine Warn-Seilwinde aufnimmt. Ferner ist ein Dachträger von Rhino-Rack montiert, samt an der Fahrerseite installierter Sunseeker-Markise aus gleichem Hause. An der in gutem Zustand erhaltenen Lackierung mussten Felipe und sein Team nur wenige kleinere Ausbesserungen nehmen. Serienmäßig ist sie trotzdem nicht, trugen die Stroppe-Broncos doch für gewöhnlich unterhalb der Gürtellinie Rot und darüber Weiß, kombiniert mit einem blauen Dach. Das noch farbenfrohere Styling, welches an die kürzlich wiederbelebten Free Wheeling-Sondermodelle aus den 70ern erinnert, hat der Bronco aber schon vor seiner jahrzehntelangen Einmottung von einem Vorbesitzer bekommen, vermutlich im Jahr 1991. Besonderheiten im Interieur sind last but not least Details wie das LeCarra-Sportlenkrad und der rote Überrollbügel.
Specs
Ford Baja Bronco by Stroppe
Baujahr: 1975
Motor: 5,8-Liter-Windsor-V8-Ottomotor, Air Sensors-Kraftstoffeinspritzung, Holley-Ventildeckel, Street Dominator-Krümmer, ca. 355 PS
Kraftübertragung: Vierstufen-Automatikgetriebe, neu aufgebaut, Hinterachs-Sperrdifferenzial
Fahrwerk: Rancho-Stoßdämpfer vorne/hinten, 3,5-Zoll-Fahrwerk, 2-Zoll-Body-Lift, insgesamt ca. 3 Zoll höher als Serie
Rad/Reifen: Leichtmetallfelgen in 10×15 Zoll mit Mickey Thompson Baja Boss-Bereifung in 35×12.50R15
Karosserie: roter Custom-Frontschutzbügel mit Warn-Seilwinde und Zusatzscheinwerfern, Stroppe-Kotflügelbverbreiterungen vorne/hinten, Rhino-Rack-Dachträger mit Rhino-Rack Sunseeker-Markise auf der Fahrerseite, individuelle Lackierung im Free Wheeling-Style
Innenraum: LeCarra-Sportlenkrad mit schwarzen Doppelspeichen und rot bezogenem Kranz, Überrollbügel
Fotos: Projekt Cars