Himalaya Spectre Defender 110
Eingefleischte James Bond-Fans wissen nur zu gut, dass der charismatische MI6-Geheimagent mit dem Codenamen 007 selbstverständlich mit Vorliebe in Fahrzeuge britischer Herkunft fährt. So beispielsweise auch in seinem bisher letzten cineastischen Abenteuer „Spectre“, im Rahmen dessen er unter anderem in einem martialisch anmutenden Land Rover Defender in der Pick-up-Version mit viertüriger Fahrgastkabine unterwegs ist. Inspiriert von diesem kernigen Gefährt hat das US-amerikanische Unternehmen Himalaya seinen hier gezeigten Spectre Defender 110 entwickelt, der in einer limitierten Auflage zu einem stattlichen Preis von 250.000 Dollar erhältlich ist.
Das Unternehmen stammt aus Hollywood – nein, nicht dem berühmten Stadtteil vom Los Angeles, sondern einer Kleinstadt in South Carolina – und ist auf Restaurationen, Veredlungen sowie Individualisierungen des klassischen Land Rover-Geländewagens spezialisiert. Und so ist es kein Wunder, dass der Spectre Defender ein rundum beeindruckender und hervorragend gemachter Vertreter seiner Zunft ist – nicht zuletzt, da alle Karosserieteile mit großer Passgenauigkeit neu angefertigt wurden.
Erstklassige Offroad-Eigenschaften
Während der über einen Zeitraum von fast 70 Jahren grundsätzlich weitgehend unverändert gebaute Defender schon im Serienzustand über herausragende Geländetauglichkeit verfügt, so hat Himalaya diese trotzdem noch erhöht. Die schwarzen 18-zölligen Leichtmetallfelgen sind mit grobstolligen Toyo-Offroad-Reifen in 37×13.50R18 bezogen, welche in Kombination mit der Modifikation des Fahrwerks, welche Custom-Federbeine und -Querlenker sowie Fox Racing-Stoßdämpfer umfasst, für eine Höherlegung der Karosserie um vier Zoll sorgen. Weitere Hilfestellungen in der Wildnis bieten der komplette Unterbodenschutz aus Skid Plates, die Seilwinde an der Front sowie die LED-Fernlicht-Scheinwerfer, welche die Umgebung vor dem Fahrzeug selbst bei totaler Finsternis hell zu erleuchten vermögen. Und auch im Übrigen orientiert sich der Spectre Defender trotz seiner grauen statt beim Original schwarzen Lackierung stark an seinem filmischen Vorbild: Er zeichnet sich durch weit ausgestellte Kotflügelverbreiterungen, einen großen Rammschutz-Bügel an der Front sowie eine robuste Custom-Hecktoßstange aus. Letztere basiert auf einem von Poison Spyder eigentlich für den Jeep Wrangler konzipierten Teil. Weitere prägnante Merkmale sind ein außen angebrachter Überrollkäfig, der Dachgepäckträger und ein Custom-Halter am Heck, auf welchem ein vollwertiges Reserverad befestigt ist. Die praktischen, elektrisch ausfahrbaren Trittbretter erleichtern unterdessen den Einstieg.
Edles Interieur
Ebenso umfangreich überarbeitet wie das Exterieur wurde der Innenraum des Defenders aus dem Hause Himalaya: Er zeichnet sich durch beheizte Recaro-Sportsitze, einen weiteren Überrollkäfig sowie ein Momo-Lenkrad aus. Bezogen ist ein Großteil der Ausstattung dabei mit feinem Leder, während der Dachhimmel mit Alcantara ausgekleidet ist. Weitere Neuerungen sind die Dakota Digital-Instrumenteneinheit sowie eine LED-Innenraumbeleuchtung und elektrische Fensterheber vorne. Für erstklassigen Musikgenuss sorgt die Kenwood-Headunit, welche JL Audio-Lautsprecher ansteuert und über diverse moderne Konnektivitäts-Möglichkeiten verfügt wie etwa USB, HDMI, Bluetooth und Apple CarPlay sowie Android Auto verfügt.
Typisch amerikanisch: Small Block-V8
Eine große Überraschung und zugleich ein weiteres Highlight des Geländegängers offenbart der Blick unter die Fronthaube: Himalaya verpflanzte in den geräumigen Bug kurzerhand ein ur-amerikanisches Triebwerk, nämlich einen 6,3 Liter großen LS3-Small Block-Achtzylinder von GM, wie er eigentlich beispielsweise in der Corvette C6 zum Einsatz kam. Einige Optimierungen wie die elektrische Kraftstoffeinspritzung von Holley, Hooker-Krümmer, ein Aluminium-Kühlers und elektrische Lüfter sorgen dafür, dass der Motor nun satte 532 PS und 671 Nm generiert. Um diese bullige Kraft auf den Untergrund bringen und in Vortrieb umwandeln zu können, stehen ein gleichfalls von GM stammendes Sechsgang-Automatikgetriebe und ein mit neuen Innereien optimierter Rover-Allradantrieb zur Verfügung. Und zur Verzögerung montiert Himalaya bis dato Wilwood-Bremsanlagen und Stahlflex-Leitungen, schon bald soll aber eine eigens gemeinsam mit Brembo konzipierte Alternative zur Verfügung stehen, die sich aktuell noch in Entwicklung befindet.
Fazit: Mit dem Spectre Defender 110 hat das Team von Himalaya ein rundum überzeugendes und faszinierendes Fahrzeug geschaffen, an dem sicherlich auch James Bond seine helle Freunde haben würde. Der Wagen kombiniert eine überragende Geländetauglichkeit mit einem beeindruckend kraftvollen US-Triebwerk sowie einer feinen Innenausstattung. Wenn da nur der ausgesprochen hohe Preis nicht wäre …
Technical Facts
Himalaya Spectre Defender 110
Motor: LS3-V8-Ottomotor von GM, modifizierte elektrische Kraftstoffeinspritzung von Holley, Hooker-Krümmer, Aluminium-Kühler, elektrische Lüfter, Edelstahl-Abgasanlage
Hubraum: 6,3 Liter
Leistung: ca. 532 PS
max. Drehmoment: ca. 671 Nm
Kraftübertragung: 6L80E-Sechsgang-Automatikgetriebe von GM, Rover LT230-Allradantrieb mit erneuerten Innereien
Fahrwerk: Custom-Federbeine, Fox Racing-Dämpfer, Custom-Querlenker mit Currie Enterprises Johnny Joint-Kugelgelenken, 4 Zoll Höherlegung
Bremsen: Wilwood-6-Kolben-Sättel, Wilwood-Bremsscheiben, Stahlflex-Leitungen
Rad/Reifen: Rover-Leichtmetallfelgen in 18 Zoll mit Toyo Open Country M/T-Offroad-Bereifung in 37×13.50R18, 1,5-Zoll-Distanzscheiben
Karosserie: sämtliche Karosserieteile neu angefertigt, Crew Cab-Aufbau, Bushwacker Kotflügelverbreiterungen, Rammschutz-Bügel an der Front, Warn Zeon 10S-Seilwinde, Custom-Heckstoßstange auf Basis einer Poison Spyder-Stoßstange für den Jeep Wrangler, außenliegender Safety Devices-Überrollkäfig, Dachgepäckträger von Front Runner Outfitters, elektrisch ausfahrbare Trittbretter von Amp Research, Custom-Reserveradhalter am Heck, kompletter Unterbodenschutz mit Skid Plates, LED-Offorad-Fernlichter, Custom-Türgriffe sowie -bolzen und -angeln
Innenraum: komplette Lederausstattung, Dachhimmel mir Alcantara bezogen, beheizbare Recaro-Sitze, Momo Millennium-Lenkrad, Dakota Digital-Instrumente, Safety Devices-Überrollkäfig, Exmoor-LED-Innenraumbeleuchtung, elektrische Fensterheber vorne, umfangreiche Dynamat-Dämmung
Multimedia: Kenwood-Headunit mit Bluetooth, sowie USB, HDMI und Smartphone-Konnectivität für Apple und Android, JL Audio-Lautsprecher, Subwoofer, Rückfahrkamera
Fotos: Ben Ellis