Das Beste aus 50 Jahren
Einer der großen Namen der Porsche-Szene feierte im gerade abgelaufenen Jahr ein ganz besonderes Jubiläum: dp Motorsport. Sitz des Unternehmens ist – nebenbei bemerkt – Overath-Immekeppel, nur wenige Kilometer von der WOB Klassik-Redaktion entfernt. 1973 durch Ekkehard Zimmermann gegründet, ist es bereits 50 Jahren einer der renommiertesten Player im Bereich der Porsche-Restaurierung und -Optimierung. Zwischenzeitlich hat Sohn Patrick das Zepter vom mittlerweile 83-Jährigen übernommen und führt die Firma dementsprechend schon in zweiter Generation. Natürlich ließ es sich dp Motorsport nicht nehmen, den runden Geburtstag mit einem ganz besonderen Fahrzeug zu feiern.
Das beeindruckende Ergebnis ist der auf diesen Seiten gezeigte dp64 Classic RS Jubilee. Das Auto soll quasi die besten Eigen- und Errungenschaften aus 50 Jahren dp Motorsport und etwa 60 Jahren Porsche 911 vereinen. Denn: Zwar wirkt der Wagen optisch auf den ersten Blick wie ein Exemplar des begehrenswerten, ebenfalls 1973 eingeführten Carrera RS 2.7 Coupés. Kenner werden aber bald feststellen, dass er doch irgendwie deutlich breiter ausfällt aus das Original. Auch sonst hält er einige Überraschungen bereit.
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964 im Urmodell-Look
Die außergewöhnliche Breite liegt daran, dass der Wagen gar kein F-Modell ist. Die Basis ist vielmehr ein 911 Carrera 2 Coupé der Baureihe 964 von 1992. dp Motorsport sorgte für das Backdate-Styling mit dem hauseigenen, grundsätzlich schon seit 2013 erhältlichen Widebody-Karosseriekit dp64 Classic RS. Es verbreitert den Wagen vorne wie hinten um jeweils fünf Zentimeter. Neben neuen Kotflügeln gehören eine weit heruntergezogene Frontschürze, Seitenschweller, eine Heckschürze sowie ein Heckspoiler im Entenbürzel-Look zum Bausatz. Gefertigt ist der Kit überwiegend aus GFK mit einigen Anteilen aus Carbon respektive Kevlar.
Noch erhöht wird der Eyecatcher-Faktor des dp64 Classic RS Jubilee durch seine Lackierung. Die Karosserie ist in Hellgelb ausgeführt und mit RS-typischen Zierstreifen versehen. Letztere sind ebenso Condagrün wie die Sterne der neuen Fuchs-Felgen in 8×17 und 9×17 Zoll. Bezogen sind diese mit 225/45er und 255/40er Bereifungen.
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Technisch aufgewertet
Dass der Jubilee dynamisch auf einem deutlich moderneren Stand ist, als seine Optik suggeriert, ist einem kompletten Fahrwerks-Upgrade zu verdanken. Das Sportcoupé kommt mit KW-Clubsport-Federbeinen und Stabilisatoren. Vorne sind zudem Leichtmetall-Querlenker, Clubsport-Domlager und eine Domstrebe verbaut, hinten Leichtmetall-Schräglenker. Auch in Sachen Motor legte dp Motorsport nach: Der Hubraum des luftgekühlte 3,6-Liter-Sechszylinder des 964 Carrera 2 ist auf 3,8 Liter erweitert. Darüber hinaus kamen Schrick-Nockenwellen, eine vergrößerte Drosselklappen-Anlage, ein BMC-Sportluftfilter und eine zweiflutige Cargraphic-Abgasanlage an Bord. So stehen unter dem Strich satt der serienmäßigen 250 nunmehr satte 310 PS – bei einem Leergewicht von nur etwa 1.250 Kilogramm. Das maximale Drehmoment beträgt 361 Nm.
Da wundert es nicht, dass zwecks überzeugender Verzögerungswerte eine Bremsen-Update mit Vier-Kolben-Sätteln vom 993 auf innenbelüfteten Scheiben installiert ist. Die kraftübertragung gewährleistet ein G50-Fünfgang-Handschaltgetriebes im Zusammenspiel mit einem Sperrdifferenzial. Es arbeitet dank einer Schaltwegverkürzung besonders knackig.
Interieur: Tradition trifft Moderne
Außer Frage stand selbstverständlich, dass der dp64 Classic RS Jubilee abrundend einen einzigartig gestalteten Innenraum bekommen musste. Fahrer und Co-Pilot nehmen in „Lollipop“-Schalensitzen Platz. Sie zeichnen sich durch hochglanzschwarze Rückenschalen sowie Bezüge aus Nappaleder und Karostoff aus. Diese Kombination tragen grundsätzlich auch die RS-Türverkleidungen – nur die Türschachtleisten im obersten Teil sind mit Alcantara bezogen. Damit passen sie wiederum zu weiteren entsprechend veredelten Bereichen: dem Armaturenbrett, dem Lenkradkranz, dem Dachhimmel und der Hutablage. Im Fond des Coupés erstreckt sich ein schwarzer Überrollbügel. Details wie weitere hochglanzschwarze Zierelemente, individuelle Armaturen samt Karomuster-Streifen am Drehzahlmesser und schwarze Bouclé-Teppiche im Stile jener des 356 runden das Interieur ab.
Wer ganz genau hinschaut, erkennt, dass der Wagen in einem Punkt sogar wirklich topmodern ausgerüstet ist: Auf der Mittelkonsole finden sich zwei USB-Ladebuchsen. Komplett versteckt verbaut ist unterdessen die hochwertige HiFi-Anlage von Dr. Boom. Sie bietet einen Bluetooth-Empfänger und erlaubt eine Steuerung per Smartphone. So kann man dp Motorsport wohl mit Fug und Recht zugestehen, dass sie ihr Vorhaben eindrucksvoll erfüllt haben: Dieser Jubiläums-Elfer verbindet wirklich das Beste aus gut 50 Jahren, vom 911-Ur-Modell bis zur Neuzeit.
Weitere Informationen bei:
dp motorsport
e. zimmermann GmbH
Zum Alten Wasserwerk 1
51491 Overath
Tel.: 02204 / 710 67
Fax: 02204 / 710 69
E-Mail: info@dp-motorsport.de
www.dp-motorsport.de
Fotos: Carsten Krome
Technical Facts
dp64 Classic RS Jubilee
Baujahr: 1992
Karosserie: dp64 Classic RS-Widebody-Karosseriekit aus GFK mit Carbon-/Kevlar-Anteil bestehend aus Frontschürze sowie Breitbau-Kotflügeln/-Seitenteilen (50 mm breiter), Seitenschwellern, Heckschürze und Entenbürzel-Heckspoiler, Fensterrahmen und Türgriffe verchromt, Neulackierung in Hellgelb mit Zierstreifen 117 in Condagrün 2626
Motor: luftgekühlter M64/01-Sechszylinder-Boxermotor, Hubraum-Erweiterung von 3,6 auf 3,8 Liter, Schrick-Nockenwellen (je eine pro Zylinderbank), Doppelketten-Antrieb, vergrößerte Drosselklappen-Anlage, BMC-Sportluftfilter, kennfeldgesteuerte Doppelzündung über Bosch DME-Steuergerät, elektronisch gesteuerte sequenzielle Einspritzung über Bosch Motronic 2.1, zweiflutige Cargraphic-Abgasanlage mit angepassten Endrohren, 310 PS / 361 Nm
Getriebe: Fünfgang-Handschaltgetriebe (Typ G50), Sperrdifferenzial, Schaltwegverkürzung (Typ 964 Carrera RS)
Fahrwerk: KW-Clubsport-Federbeine, Stabilisatoren, VA Leichtmetall-Querlenker sowie Clubsport-Domlager und Domstrebe, HA Leichtmetall-Schräglenker und Spurverbreiterung
Rad/Reifen: Fuchs-Leichtmetallfelgen in 8×17 und 9×17 Zoll mit Bereifung in 225/45ZR17 und 255/40ZR17
Bremsen: Vierkolben-Leichtmetall-Sättel vom Porsche 993 auf innenbelüfteten Stahl-Scheiben
Innenraum: „Lollipop“-Schalensitze mit Nappaleder/Karostoff-Bezügen sowie hochglanzschwarzen Rückenschalen, Armaturnbrett mit Alcantara-Bezug und hochglanzschwarzen Blenden, individuelle Armaturen inkl. Drehzahlmesser im Karo-Design, Sportlenkrad mit hochglanzschwarzen Speichen und Alcantara-bezogenem Kranz, RS-Türverkleidungen mit Nappaleder/Karostoff-Bezügen und Retro-Türgriffe, mit schwarzem Klavierlack überzogene Mitteltunnel-Blende mit USB-Anschlüssen und Getränkehalter, Mittelkonsol-Blenden mit schwarzem Klavierlack überzogen, hochglanzschwarzer Clubsport-Überrollbügel, Dachhimmel sowie Türschachtleisten und Hutablage mit Alcantara-Bezug, Teppichsatz Typ 356 aus schwarzem Bouclé
Multimedia: unsichtbar verbaute Profi-HiFi-Anlage von Dr. Boom mit Bluetooth-Emfänger und Smartphone-Steuerung