Chevrolet Camaro von TR-Carstyling
Ich bin alles andere als ein Kunst-Experte. Aber es soll schon Kopien klassischer Kunstwerke – ich denke hier insbesondere an Malereien – gegeben haben, welche ihre sündhaft teuren Originale in punkto handwerklicher Perfektion sichtbar übertrafen. So manche Fälschung fiel erst durch ihre „zu gute“ Qualität auf. Ähnlich kann es bei Tuning-Fahrzeugen sein…
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So handelt es sich beispielsweise beim hier abgebildeten Chevrolet Camaro zwar nicht um einen „echten“ ZL1 1LE, sondern „nur“ um ein optisch auf den Look von Chevys Track-Waffe getrimmtes 2018er 6.2 V8 SS-Coupé. Dafür aber erhielt das Pony Car bei TR-Carstyling in Schotten neben dem mit Schürzen, Schwellern Flaps und Flügel imitierten 1LE-Auftritt auch noch eine ganze Reihe technischer Upgrades, welche dafür sorgen, dass der passenderweise auf den Namen „ZL 2.0“ getaufte Camaro nun mindestens ebenso potent und begehrenswert ist wie das Original.
Magnuson-Kompressor für 1.000+ PS
So macht der Camaro schon beim Kaltstart in der Garage seines Besitzers Tom Höfner aus dem baden-württembergischen Obrigheim mit zornigem Husten und markerschütterndem Donnern klar, dass unter seiner Motorhaube ein wildes Biest lauert.
Tatsächlich wurde das Aggregat komplett neu aufgebaut, hat mit dem serienmäßigen 6,2-Liter-V8-Motor des SS nur noch recht wenig zu tun. Kurbelwelle, Kolben und Pleuel sind durchweg geschmiedet und stammen aus dem Sortiment von Brian Tooley. Dazu zogen Titan-Ventile und verstärkte Ventilfedern in die Zylinderköpfe ein. Die Benzinversorgung wurde mit leistungsfähigeren Vorförder- und Hochdruckpumpen aufgerüstet, den Schmiermittelkreislauf bringt eine Melling-Ölpumpe in Schwung. Wozu der ganze Aufwand? Ganz einfach: Obenauf thront ein mächtiger Magnuson-2,65-Liter-Schraubenkompressor, welcher gehörig Druck macht. Zum Vergleich: Der OEM-Verdichter des ZL1 misst nur 1,7 Liter. Frischer Sauerstoff strömt durch einen Rota-Fab-Cold Air Intake in die Brennkammern. Abgasseitig schließt sich eine speziell konstruierte und angefertigte GME-Klappenabgasanlage an den Motor an.
So. Und was kann der Kompressor-V8 nun? Mit der derzeitigen Softwareabstimmung, welche TR-Carstyling auf dem hauseigenen Radnaben-Leistungsprüfstand vornahm, stehen nun gut 700 PS und 900 Nm unterm Strich. Schon etwas mehr als der ZL1 zu bieten hat, aber trotzdem noch längst nicht das Ende der Fahnenstange, sondern nur eine Zwischenstufe: Standfest sollen mit der aktuellen Motorhardware bis weit über 1.000 PS machbar sein. Früher oder später wird es hier also sicherlich „vierstellig“ werden. „Dazu planen wir vorher aber noch die Installation einer Wassereinspritzung“, deutet Tom schon die nächsten geplanten Schritte auf diesem Weg an.
An die Hinterachse übertragen wird die Motorpower übrigens nicht mittels eines 8-Gang-Automatikgetriebes, sondern ganz klassisch „handgerissen“ über ein 6-Gang-Schaltgetriebe. Angebunden wurde dieses via einer belastbaren Monster Clutch-3-Scheiben-Kupplung.
Räder und Bremsen „original ZL1“
„Original ZL1“ sind die sowohl die Leichtmetallräder als auch die dahinter sitzenden Bremsanlagen. Die fünfarmigen, sehr konkav ausgeführten Felgen messen 10×20 Zoll mit Bridgestone-Bereifung in 295/30R20 an der Lenk- und 11×20 Zoll mit 305/30er-Walzen an der Antriebsachse. Vorne nehmen kraftvolle 6-Kolben-Festsättel zweiteilige 370-mm-Bremsscheiben in die Zange, hinten kommen immerhin noch 4-Kolben-Sättel zum Einsatz.
Für Bodenhaftung sorgt ein KW Variante 3-Gewindefahrwerk, welches mit seiner separat voneinander einstellbaren Druck- und Zugstufendämpfung die Justage eines individuellen Setups erlaubt.
Schmuckes Leder-Interieur
Auch dem Cockpit ließ Tom eine feine Veredelung spendieren: Die Spezialisten von Kubur Fahrzeuginnenausstattung hüllten Sitze, Türverkleidungen, Mittelkonsole und Co. in schwarzes Leder mit rautierten weißen Doppel-Ziernähten. Bei TR-Carstyling wurde ergänzend das Armaturenbrett samt mittig platziertem Zusatzinstrumententräger mit Leder und Alcantara bezogen. In letzterem sitzen Digitalanzeigen für Ladedruck, Lambawert und Ansaugluftemperatur.
Technical Facts
Chevrolet Camaro SS
Baujahr: 2018
Karosserie: ZL1 1LE-Style-Bodykit, Alu-Motorhaube mit getöntem Polycarbonat-Sichtfenster
Motor: 6,2-Liter-V8-Motor, Magnuson-2,65-Liter-Kompressor, Rota-Fab-Cold Air Intake, Brian Tooley Racing-Kurbelwelle, Brian Tooley Racing-Schmiedekolben, Brian Tooley Racing-Schmiedepleuel, Titan-Ventile, verstärkte Ventilfedern, modifizierte Vorförderpumpe, Melling-Ölpumpe, leistungsfähigere Hochdruckpumpe, NGK-Rennsport-Zündkerzen, GME-Abgasanlage, Softwareabstimmung mit HP Tuners, ca. 700 PS / 900 Nm, standfest
Kraftübertragung: 6-Gang-Schaltgetriebe, Monster Clutch-3-Scheiben-Kupplung
Fahrwerk: KW Variante 3-Gewindefahrwerk
Rad/Reifen: Camaro ZL1-Felgen in 10×20 und 11×20 Zoll, Bridgestone-Bereifung in 295/30R20 und 305/30R20
Bremsen: Camaro ZL1-Bremsanlage, VA 6-Kolben-Sättel mit 2-tlg. 370-mm-Bremsscheiben, HA 4-Kolben-Sättel mit 2-tlg. Bremsscheiben
Innenraum: Sitze, Türverkleidungen, Mittelkonsole und Co. neu beledert mit weißen, rautierten Doppel-Ziernähten (Kubur Fahrzeuginnenausstattung), Armaturenbrett neu beledert mit Zusatzinstrumententräger (Ladedruck, Lamba, Ansaugluftemperatur)
Weitere Informationen gibt es bei:
TR-Carstyling oHG
Vogelsbergstr. 25
63679 Schotten
Tel.: 0 60 44 / 98 93 023
E-Mail: info@tr-carstyling.de