Zurück in die 2000er
Es mag pathetisch und kitschig klingen, aber doch stimmt es: Nichts bleibt, wie es war, alles ändert sich mit der Zeit. Zugleich zeigt sich über die Jahrzehnte hinweg regelmäßig, dass viele Trends und Moden irgendwann ihr Comback geben. Diese Gedankengänge lassen sich durchaus auf den Auto- beziehungsweise Tuning-Bereich und im Speziellen den hier gezeigten BMW E36 übertragen. So sagt Besitzer Manuel Knaisch: „Ich liebe die 2000er und deren Tuning.“ Daher zeigt sein BMW verschiedene charakteristische optische Upgrades, wie sie vor etwa 20 Jahren üblich waren.
Dazu gehören Merkmale wie die Klarglas-Scheinwerfer, -Blinker und -Nebelscheinwerfer an der Front sowie die weißen Rückleuchten. Lange Zeit waren diese Details eher out und wurden von vielen Tunern bewusst gemieden. Mittlerweile wirken sie aber regelrecht retro und damit auch irgendwie doch wieder sehr cool.
Komplette AC Schnitzer-Optik
Die Tatsache, dass wir mit diesem E36 in wohligen Erinnerungen an die Vergangenheit schwelgen können, ist aber natürlich nicht der einzige Grund, aus dem wir ihn auf diesen Seiten präsentieren. Der in Albstadt auf der schwäbischen Alb beheimatete Manuel kaufte sich die Limousine bereits vor über zehn Jahren in ziemlich schlechtem Zustand. Seitdem hat er ihn weitgehend in Eigenregie umfangreich neu aufgebaut und veredelt. Erst vor kurzem schloss der 38-Jährige ein aufwändigeres Langzeitprojekt ab: den Umbau auf eine komplette AC Schnitzer-Optik. Der zeitraubende Faktor war dabei das Zusammensuchen der heutzutage logischerweise ziemlich seltenen Teile, das etwa fünf Jahre in Anspruch nahm.
Doch nun trägt der 90er Jahre-3er den kompletten AC Schnitzer Typ I-Bodykit bestehend aus Ansätzen für Front und Heck sowie Seitenschwellern und einem Heckspoiler. Hinzu kommen seitliche Zierstreifen und Sportspiegel. Und die von OZ gefertigten, typischen AC Schnitzer-Fünf-Speichen-Felgen durften ebenfalls nicht fehlen. Sie messen rundum 8×17 Zoll mit 215/45er Bereifung.
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Neu aufgebauter Motor
Nicht nur die übrigens grundsätzlich noch ihr Original-Lackkleid in Alpinweiß III tragende und nur teilweise nachlackierte Karosserie wurde konsequent auf AC Schnitzer getrimmt. So hat der BMW, der 1996 einst als 316i vom Band lief, bereits zwei Motorumbauten hinter sich: Zunächst erfolgte 2018 der Wechsel auf den M44B19-Sechszehnventiler aus dem 318is. Dank einiger Anpassungen wie einer anderen Nockenwelle, einer neuen Abgasanlage und modifizierten Kennfeldern kam dieser auf etwa 170 PS und 200 Nm – zumindest anfänglich. Bei einer späteren Prüfstandsmessung wurde deutlich weniger ermittelt. Zwischenzeitlich war offensichtlich durch eine Baumaßnahme ein Leistungsverlust entstanden.
Dies veranlasste Manuel zu einem kompletten Wiederaufbau des Aggregats, nun nach AC Schnitzer-Spezifikation mit auf 2,1 Liter erweitertem Hubraum. Dabei wurden quasi sämtliche Bauteile erneuert, vom Block und der Kurbelwelle über die Kolben und Pleuel bis hin zur Kette. Seitdem stehen 175 PS und 225 Nm im Datenblatt. Ferner ist eine AC Schnitzer-Abgasanlage verbaut. Neben dem Motor sorgen das Handschaltgetriebe und das MTS-Gewindefahrwerk dafür, dass sich die Limousine sehr spaßig fährt. Ferner garantiert eine 328i-Bremsanlage mit gelochten Zimmermann-Scheiben und ATE-Keramik-Belägen gute Verzögerungswerte.
Kraftvoller Hifi-Sound
Last but not least findet sich auch im Innenraum das Thema AC Schnitzer wieder: Manuel installierte eine ganze Reihe von Upgrades der Aachener BMW-Spezialisten. Ab Bord kamen ein Lenkrad mit Echtholz-Einlagen, ein Schaltknauf, ein Handbremshebel, eine Pedalerie und Fußmatten. Zudem verspricht eine umfangreich aufgewertete Soundanlage erstklassigen Musikgenuss. Das Zwei-Wege-Fronsystem samt Pluto 2-Verstärker stammt ebenso aus dem Hause Hifonics wie die 6×9-Zoll-Hecklautsprecher samt Triton IV-Verstärker und der ergänzende aktive Subwoofer. Auch hier wird also wieder der Tuning-Spirit der 2000er oder auch 90er spürbar. Schließlich waren solche Hifi-Upgrades damals noch deutlich gängiger, während sie heutzutage nur noch sehr selten vorgenommen werden.
BMW 318is
Baujahr: 1996
Motor: 2,1-Liter-M44B19-Vierzylinder-Ottomotor, AC Schnitzer-Hubraumvergrößerung, komplett neu aufgebaut/erneuert (Block, Kurbelwelle, Kolben, Pleuel, Kette etc.), BMC Carbon Dynamic Airbox (CDA) mit Sportluftfilter, AC Schnitzer-Abgasanlage ab Katalysator
Leistung: 165 kW / 175 PS / 225 Nm
Kraftübertragung: Fünfgang-Handschaltgetriebe
Fahrwerk: MTS-Gewindefahrwerk, Innoparts-Domstrebe vorne, Driftking-Strebe hinten
Rad/Reifen: OZ/AC Schnitzer-Leichtmetallfelgen in 8×17 Zoll ET35 mit Bereifung in 215/45R17
Bremsen: kompletter Umbau auf Bremsanlage vom 328i, gelochte Zimmermann-Scheiben, ATE-Keramik-Beläge
Karosserie: kompletter AC Schnitzer Typ I-Bodykit bestehend als Frontschürzenansatz samt Spoilerlippe sowie Seitenschwellern, Heckschürzenansatz und Heckspoiler, AC Schnitzer-Sportspiegel, In.Pro-Klarglas-Scheinwerfer, -Seitenblinker und -Nebelleuchten vorne, schwarze Kühlergrill-Nieren mit AC Schnitzer-Schriftzug, weiße In.Pro-Rückleuchten, originale Lackierung in Alpinweiß III (teilweise nachlackiert) mit silbernen AC Schnitzer-Zierstreifen
Innenraum: diverse AC Schnitzer-Bauteile (Lenkrad mit Echtholz-Einlagen, Schaltknauf, Handbremshebel, Pedale, Fußmatten)
Multimedia: Becker/BMW Indianapolis-Radio umgebaut auf Front vom Traffic Pro, Zwei-Wege-Hifonics-Frontsystem mit Hifonics Pluto 2-Verstärker, 6×9-Zoll-Hifonics-Hecklautsprecher mit Triton IV-Verstärker, aktiver Hifonics-Suboofer
