Mercedes-Benz W204 C 63 AMG
Black Series – Eigentlich sind es nur zwei recht unscheinbare Worte. Doch bei Mercedes- und AMG-Fans lösen sie zweifellos das Maximum an Begeisterung und Begehrlichkeit aus. Schließlich bezeichnen die Affalterbacher mit diesen Namenszusatz bekanntlich in regelmäßigen Abständen exklusive und streng limitierte Sonderserien ihrer ohnehin schon außergewöhnlichen Topmodelle. Im Jahr 2012 etwa wurde der damalige C 63 AMG der Baureihe 204 zum Black Series geadelt.
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Um ein Exemplar genau dieses Modells scheint es sich auf den ersten flüchtigen Blick bei dem hier gezeigten Fahrzeug zu handeln. Kenner werden dann jedoch bei genauerer Betrachtung etwas stutzig. Und dafür gibt es gleich zwei Gründe. Zum einen handelt es sich um einen Vertreter des Vorfacelift-Modells, zum anderen ist der Wagen eine Limousine. Und das obwohl der Black Series in der Zeit nach der Überarbeitung entstand und nur als Coupé erhältlich war. Die logische Erklärung: Der Wagen startete sein Leben als „gewöhnlicher“ C 63 AMG und bekam den Look des Sondermodells nachträglich.
Lange gehegter Wunsch erfüllt
Besitzer des Fahrzeugs aus dem Baujahr 2009 ist Peer Fricke aus Aschersleben in Sachsen-Anhalt. Der 44-Jährige ist leidenschaftlicher Petrolhead. Dabei ist er vor allem in der BMW-Welt zu Hause und besaß seit Ende der 90er Jahre bereits mehr als 15 Fahrzeuge aus München. Doch auch die Mittelklasse-AMGs haben es ihm angetan. Ein W205 C 63 steht schon seit einiger Zeit in seiner Garage. Vom 204er hatte er ebenfalls lange geträumt – einem der letzten AMG mit dem freisaugenden 6,2-Liter-M156-V8. Sein Exemplar fand er schließlich eher per Zufall. Damals hatte der Wagen bereits seinen Widebody und den schicken Felgensatz, was ihn für peer als Tuning-Enthusiasten besonders interessant machte. So zögerte er nicht lange und übernahm die Limousine im Tausch gegen einen Porsche Cayenne Turbo, den er gerade verkaufen wollte. In der Folge wurde der Wagen zunächst weitreichend zerlegt, geprüft und instandgesetzt. Danach ging es an eine weitere Individualisierung. Dabei spielte Schalk Tuning aus Hettstedt eine entscheidende Rolle, denn Christian Schalk und sein Team lieferten die verbauten Komponenten.
Mehrere technische Upgrades
Als gelernter Kfz-Mechaniker war es für Peer natürlich eine Frage der Ehre die Komponenten eigenhändig einzubauen. Ein umfangreich verstellbares KW Variante 3-Gewindefahrwerk sorgt für eine noch dynamischeres Fahrverhalten und natürlich eine Tieferlegung. Der 6,2-Liter-Achtzylinder verblieb bisher grundsätzlich im Serienzustand, leistete aber bereits ab Werk 487 PS – dem optionalen AMG Performance Package sei Dank. Sehr wohl neu ist jedoch bereits eine Reuter Motorsport-Abgasanlage, die dem Wagen einen noch gewaltigeren und eindrucksvolleren Sound verleiht. Weitere Upgrades wie eine Software-Optimierung sind zudem bereits in Planung. Die Kraftübertragung geschieht wie gewohnt mittels einer AMG-Sportautomatik in Verbindung mit einem gegen Aufpreis verbauten Sperrdifferenzial. Für gute Verzögerungswerte sorgt eine Bremsanlage mit großen gelochten Scheiben – ebenfalls ein Bestandteil des Performance Package. Die roten Sättel verfügen vorne über sechs Kolben.
Bodykit von Prior-Design
Der bereits angesprochene, für die Black Series-Optik sorgende Widebodykit stammt aus dem Hause Prior-Design. Verbaut sind eine Frontschürze, Seitenschweller, verbreiterte Kotflügel vorne und Seitenteile hinten sowie eine Heckschürze samt Diffusors. Auf die ebenfalls zum Kit gehörigen seitlichen Flaps für die Front wurde hingegen genauso verzichtet wie auf die Heckspoilerlippe. Anstelle der letzteren ist tatsächlich ein originaler Carbon-Flügel vom Black Series installiert.Farblich präsentiert sich das Exterieur kompromisslos düster. Die Karosserie ist Mattschwarz foliert, sämtliche Embleme und Logos glanzschwarz ausgeführt und sogar die Scheinwerfer wurden auseinander genommen und die Gehäuse entsprechend lackiert. Und natürlich zeigen auch die mbDESIGN KV1-Felgen ein schwarzes Finish. Sie messen 9×20 und 10,5×20 Zoll und sind mit 235/30er und 285/25er Pirelli-Reifen bezogen.
Verfeinertes Interieur
Last but not least erhielt auch der Innenraum ein paar individuelle Akzente. So dirigiert Peer seinen Black Series-Style-C 63 mit Hilfe des Lenkrads aus dem späteren Facelift-204er- Hinter ihm erstreckt sich im Font ferner ein passend zu dem Bremssätteln in Rot gpulverter Eigenbau-Überrollbügel. Und für den Fall, dass der famose Sauger-V8-Klang einmal nicht genug Musik in den Ohren sein sollte, ist die werksseitige Harman Kardon-Soundanlage mit einem integrierten aktiven Audio System-Subwoofer aufgerüstet.
Tech Facts
Mercedes-Benz C 63 AMG
Baujahr: 2009
Karosserie: Prior-Design-Widebody-Karosseriekit bestehend aus Frontschürze sowie vorderen Kotflügeln, Seitenschwellern, Heckverbreiterungen und Heckschürze samt Diffusor, originaler Black Series-Carbon-Heckflügel, Scheinwerfer-Gehäuse schwarz lackiert, Folierung in Mattschwarz, sämtliche Embleme und Schriftzüge in Schwarz, Scheiben schwarz getönt
Motor: 6,2-Liter-M156-V8-Ottomotor, Reuter Motorsport-Abgasanlage, 487 PS / 600 Nm
Kraftübertragung: Siebengang-Sportautomatikgetriebe (AMG SPEEDSHIFT MCT),
Fahrwerk: KW Variante 3-Gewindefahrwerk
Rad/Reifen: mbDESIGN KV1-Leichtmetallfelgen in 9×20 und 10,5×20 Zoll mit Pirelli P Zero-Bereifung in 235/30ZR20 und 285/25ZR20
Bremsen: AMG-Hochleistungs-Verbundbremsanlage mit großen gelochten Scheiben und roten Sätteln (VA sechs Kolben)
Innenraum: Lenkrad vom Facelift-Modell, rot gepulverter Eigenbau-Überrollkäfig
Multimedia: OEM-Harman Kardon-Soundanlage, größerer aktiver Audio System-Subwoofer integriert
Sonstiges: AMG Performance Package ab Werk
Fotos: Marvin / @automotief_photography