Kerniger Sportler fürs Grobe mit bis zu 761 PS
Bereits 2018 gaben die Zuffenhausener mit der Studie Mission E Cross Turismo auf dem Genfer Autosalon einen sehr konkreten Ausblick, nun wurde die Serienversion der zweiten Modellvariante des rein elektrischen Porsche offiziell vorgestellt: der Taycan Cross Turismo. Konzeptuell folgte Porsche hier einem ganz ähnlichen Weg wie beim Panamera: Der Wagen ist ein stylischer, im Vergleich zur Limousine praktischerer Shooting Brake, der auch vor der größeren Urlaubsreise mit der ganze Familie nicht zurückschreckt – bis zu fünf Sitzplätzen oder maximal 1.212 Litern Kofferraumvolumen sei Dank. Dabei darf es im neuen Taycan-Derivat auch gerne einmal etwas abenteuerlicher werden und sogar in leichtes Gelände abseits befestigter Straßen gehen – wie schon der Namensbestandteil „Cross“ vermuten lässt. Der Wagen liegt – vor allem mit dem optionalen Off-Road-Paket – nämlich deutlich höher als die Limousine. Serienmäßig sind dabei ein Hightech-Fahrwerk mit adaptiver Luftfederung sowie das spezielle Fahrprogramm „Gravel Mode“, das eigens für Schlechtwege-Fahrten konzipiert wurde.
Zum Marktstart vier Modellvarianten
Gleichfalls stets an Bord ist Allradantrieb, denn wie schon von den bisherigen Taycan bekannt, besitzt der Cross Turismo gleich zwei Elektromotoren, jeweils einen an der Vorder- und einen an der Hinterachse. Direkt zum Marktstart sind vier verschiedene Modellvarianten beziehungsweise Leistungsstufen verfügbar. Den Einstieg bildet der Taycan 4 Cross Turismo mit 380 PS, im Over-Boot bis zu 476 PS, und maximal 500 Nm Drehmoment, der in 5,1 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt und bis zu 220 km/h erreicht. Darüber rangieren 4S (490 PS, im Overboost 571 PS, 650 Nm, 0-100 in 4,1 Sek., Vmax 240 km/h), Turbo (625 PS, im Overboost 680 PS, 850 Nm, 0-100 in 3,3 Sek., Vmax 250 km/h) und als Topversion der Turbo S (625 PS, im Overboost 761 PS, 1.050 Nm, 0-100 in 2,9 Sek., Vmax 250 km/h). Allen Ausführungen gemein ist das Zweigang-Getriebe und die leistungsfähige Batterie mit einer üppigen Kapazität von 93,4 kWh. Damit soll der knapp fünf Meter lange Porsche-Crossover Reichweite zwischen 456 (Taycan 4) und 419 Kilometer (Turbo S) erreichen können. Sollte der Saft einmal ausgehen, verspricht Porsche, dass an Schnelladesäulen der Strom für 100 Kilometer Reichweite innerhalb von nur fünf Minuten nachgeladen werden können sollen.
Bremsseitig sorgen schon bei den schwächeren Modellen Taycan 4 und 4S ausgesprochen kraftvolle Bremsanlagen mit vorne Sechs-Kolben-Sätteln auf 360-mm-Scheiben und hinten Vier-Kolben-Sätteln auf 358-mm-Scheiben für überzeugende Verzögerungswerte. Der Turbo legt demgegenüber nochmals einen oben drauf, hier wirken die Sättel auf mit Wolframcarbid beschichtete Scheiben ein, die vorne 410 Millimeter und hinten 365 Millimeter durchmessen. Die absolute Spitze bildet aber natürlich der Turbo S, der serienmäßig mit vorne Zehn-Kolben-Sätteln auf 420-mm-Carbon-Keramik-Scheiben und hinten Vier-Kolben-Sätteln auf 410-mm-Carbon-Keramik-Scheiben vorfährt.
Stimmige Offroad-Optik
Derart üppig dimensionierte Bremsanlage benötigen natürlich reichlich Platz und so steht der Taycan Cross Turismo in den beiden unteren Versionen serienmäßig auf 8×19 und 10×19 Zoll großen Felgen mit 225/55er und 275/45er Bereifungen. Bei den Turbos wird es nochmals eine Nummer größer, sie besitzen 9×20- und 11×20-Zöller mit 245/45er und 285/40er beziehungsweise 255/40er und 295/35er (Turbo S) Pneus. Im Übrigen unterstreicht der Taycan-Neuling seinem Namen und seinem Anspruch auch abseits des Asphalt nicht kapitulieren zu müssen, mit Radsaufblenden im Stile robuster Offroader sowie im Vergleich zur Limousine entsprechend angepassten Schürzen und Schwellen. Hinzu kommen natürlich klassische Porsche-Designelemente wie die sportlich sanft nach hinten abfallende Dachlinie. Zur Beleuchtung gibt es vorne serienmäßig Voll-LED-Scheinwerfer und hinten ein durchgängiges LED-Rückleuchtenband. Speziell neu für den Cross Turismo entwickelt wurde ferner ein Heckträger für bis zu drei Fahrräder – dieser kann dann auch gleich mit den ebenfalls neuen E-Bikes der Zuffenhauser bestückt werden, alternativ lässt sich aber natürlich auch jedes andere Rad transportieren. Ergänzend finden sich im offiziellen Zubehör-Programm weitere nützliche Produkte wie Dachgepäckträger und -boxen.
Bekanntes Interieur
Der Blick in den Innenraum zeigt zu guter Letzt, dass es hier nichts neues zu berichten gibt, er wird quasi unverändert von der Limousine übernommen. Zu den serienmäßigen Ausstattungsmerkmalen gehören dabei unter anderem stets digitaler Radioempfang, Zwei-Zonen-Kiloaautomatik, ein Multifunktions-Sportlenkrad, mehrfach einstellbare Komfort- oder Sportsitze (Turbo S). Während Taycan 4 bis Taycan Turbo über ein Teilleder-Ausstattung verfügen, kommt der Turbo S mit einem komplett lederfreien Interieur.
Die Markteinführung des Cross Turismo erfolgt im kommenden Sommer, die Grundpreise liegen in Deutschland zwischen 93.635 Euro (Taycan 4) und 187.764 Euro (Turbo S).
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