VW auf der IAA 2017: Zwischen Gegenwart und Zukunft
Im zweijährigen Turnus ist die Frankfurter Messe einer der Places to be für alle Mitglieder und Freunde der Automobilbranche. Dies war auch in diesem Jahr nicht anders: Traditionell im September fand auf dem Messegelände die IAA statt, eine der nach wie vor weltweit größten und bedeutendsten Automessen – obwohl insbesondere bei diesem Mal zahlreiche Autohersteller ihre Teilnahme absagten. Der Volkswagen-Konzern war hingegen, wie gewohnt, am Start und füllte mit seinen zahlreichen Marken fast eine gesamte Halle. Wir stellen die interessantesten Neuheiten der Kernmarke VW vor.
Die präsentierten Fahrzeuge erwiesen sich als eine gute Mischung aus neuen Serienfahrzeugen und Studien, die einen Ausblick auf die mehr oder weniger nahe Zukunft der Wolfsburger gaben.
Ausblick auf elektrisches und autonomes Fahren
So zeigte VW gleich mehrere Konzeptfahrzeuge vor, die sich mit zwei der aktuell meistdiskutierten Trends der Branche beschäftigen: Einen Ausblick auf die für 2020 geplante I.D.-Elektroautofamilie gaben der I.D. Buzz sowie der I.D. Crozz. Ersterer bietet Platz für bis zu acht Insassen und orientiert sich stilistisch und mit seiner Zweifarblackierung am originalen T1-Bus, während letzterer eine Mischung aus SUV und viertürigem Coupé darstellt und in Frankfurt seine Weltpremiere in einer überarbeiteten Version mit rotem Blechkleid feierte. Noch weiter in die Zukunft blickt der äußerst futuristisch und beinahe quaderförmig gestaltete Sedric. Der Name steht als Abkürzung für SElf-DRIving Car und personifiziert folglich VWs Vorstellung von einem vollautonom fahrenden Auto.
Polo, T-Roc und Co. vor Marktstart
Neben den aufregenden Showcars zelebrierten die Wolfsburger die Publikumspremieren von gleich zwei komplett neue Modelle: Die sechste Generation des Polos wurde auch gleich als sportliches Topmodell GTI gezeigt, das noch vor dem Jahresende in den Verkauf geht. Der dynamische Kleinwagen kommt mit typischen GTI-Designmerkmalen und einem 2.0-Liter-TSI-Motor mit 200 PS. Ruhiger geht es in den kurz vorher startenden, zivileren Ablegern mit 65 bis 95 PS zu. Insbesondere an junge Käufer richtet sich der T-Roc, ein kleines SUV, das unterhalb des Tiguans angesiedelt ist und in seinen Abmessungen ungefähr dem Golf entspricht. Optisch gefällt er mit seiner coupéhaften Linie, wobei sich das Dach farblich von der Karosserie absetzen lässt, einem breiten Kühlergrill, der nahtlos in die Scheinwerfer übergeht, und einer knackigen Heckpartie. Der T-Roc startet im November, vorläufig mit 115 bis 190 PS und kann auch mit Allradantrieb geordert werden. Als unscheinbarste Neuheit schließlich rollte VW den gefacelifteten Golf Sportsvan ins Rampenlicht, der sich insbesondere durch neu gezeichnete Scheinwerfer (nun mit Voll-LED-Technik) und Schürzen sowie eine überarbeitete Rückleuchten-Grafik auszeichnet. Das Interieur wurde neben neuen Stoffen, Dekoren und Ledersitzen technisch auf den neuesten Stand gebracht. Die Motorenpalette wird drei Benziner und zwei Dieseltriebwerke umfassen.
Text: Simon Mombartz, Fotos: VW