Mazda RX-7 FD von Japanwerk Rheingau / Weber Fahrzeugtechnik
Der Mazda RX-7 FD war weder der stärkste noch der schnellste oder der optisch imposanteste unter den JDM-Sportwagen der 1990er Jahre. Die Toyota Supra beispielsweise war stärker und schneller, der Honda NSX agiler, der Mitsubishi 3000 GT mit Hightech wie Allradantrieb und Allradlenkung vollgestopft – vom Nissan Skyline GT-R ganz zu schweigen. Und dennoch gehört der Mazda RX-7 der vierten und letzten Generation zu den absoluten Publikumslieblingen der JDM-Community. Hauptgründe hierfür sind zweifellos sein exotischer Wankelmotor und sein vergleichsweises filigranes Design, welches auch über 30 Jahre nach der Präsentation des RX-7 FD weiterhin zeitlos und dynamisch wirkt. Unter dem Label Japanwerk Rheingau (RHG) hat sich die „Spielzeugabteilung“ der familiengeführten Kfz-Meisterwerkstatt Weber Fahrzeugtechnik auf die Technik und das Tuning der Wankel-Sportler spezialisiert.
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Die Rotary-Technik liegt den Webers dabei schon lange im Blut: Schon Großvater Weber, welcher das Familienunternehmen anno 1948 gründete, betrieb es seinerzeit als NSU-Vertretung – und die deutsche Marke war in den 1960er-Jahren bekanntlich einer der Begründer des Kreiskolben-Motorkonzepts. Und so schrieb dessen Enkel Marius Weber, heute 32 Jahre alt, Kfz-Techniker-Meister und Geschäftsführer von Weber Fahrzeugtechnik, die Familiengeschichte tatsächlich in einem neuen Kapitel fort, als er vor neun Jahren die Basis des hier abgebildeten Japanwerk-Projektfahrzeugs kaufte.
Damals war der 1996er RX-7 FD in einem traurigen Zustand: Mit Motorschaden, Sturmschaden an der A-Säule und am Dach stand er lieblos in einer Ecke. Marius fackelte nicht lange: „Ich habe natürlich nicht gezögert, mit dem Besitzer Kontakt aufgenommen und das Auto am selben Tag noch gekauft. Für mich war er trotz seiner Mängel eine perfekte Basis. Der FD war immer mein Traumauto – und dann noch in Rot, wie er dort stand. Nach dem Kauf habe ich das Auto erstmal 18 Monate in einer Garage eingelagert und Geld für den Neuaufbau gespart, der dann im Oktober 2016 los ging.“
Vollständiger Neuaufbau
Bei der Restaurierung machte Marius keine halben Sachen: Die Karosserie wurde sandgestrahlt, instandgesetzt und dann in ihrer Originalfarbe neu lackiert. Angesichts der sich bietenden Gelegenheit wurde auch gleich ein „Facelift“ vorgenommen. Frontstoßstange und Heckspoiler des 1996er RX-7 stammen von einem späteren Baujahr. Zum roten Lack kontrastieren diverse Carbon-Parts im charakteristisch schimmernden Kohlefaser-Gewebe. So trägt der RX-7 am Bug einen Carbon-Frontspoiler im OEM-Look, Carbon-Seitenschwelleransätze im Feed-Design sowie einen Carbon-Heckdiffusor im RE Amemiya-Style sowie ein Carbon-Heckflügel-Insert von Odula. Darüber hinaus wurden diverse OEM-Bauteile mit Carbon laminiert, so beispielsweise die Innengehäuse der Klappscheinwerfer.
In den RX-7-Kotflügeln rotieren Japan Racing JR40-Felgen, deren Y-Speichen-Sterne in Glanzschwarz zu den polierten Stufenbetten kontrastieren. Bezogen sind die 8,5/9,5×18 Zoll messenden Mehrteiler-Look-Räder mit Nankang NS-2R-Semislicks in 225/40R18 an der Lenk- und 255/35R18 an der Antriebsachse.
Airride und Bremsen von K Sport
Das angesichts der mächtigen Tieferlegung offensichtliche Luftfahrwerk, dessen Hardware in einer regelrecht skulpturalen Hardline-Installation attraktiv unter der gläsernen Heckscheibe installiert wurde, stammt ebenso aus dem Hause K Sport Germany wie die kraftvollen Bremsanlagen. Deren leuchtrote Monoblock-Festsättel wirken vorne mit jeweils acht und hinten immerhin noch mit jeweils sechs Kolben auf großformatige, geschlitzte Bremsscheiben ein.
Single Turbo-Umbau für den 13B-REW
Der einmal komplett neu aufgebaute 13B-REW-Zweischeiben-Wankelmotor erhielt von Japanwerk ein Upgrade, welches für unwissende Laien zunächst nach einem „Downgrade“ klingen mag. Denn statt der beiden kleinen OEM-Turbolader bläst nun ein dicker GReddy T78 zur Single Turbo-Attacke. Zum guten Ton in der Wankel-Performance-Community gehört natürlich das Bridge Porting der Ein- und Auslasskanäle. An vorderster Front des Kraftstoff-Einspritzung steht je ein Paar 1300-cc-Sekundär-Einspritzdüsen und 850er Primär-Einspritzdüsen, die von einer AEM-Benzinpumpe samt Druckreglers aus gleichem Hause mit Nachschub versorgt werden. Beim Kreislauf der Wasserkühlung handelt es sich um einen ausgeklügelten, elektronisch gesteuerten Eigenbau rund um eine Craig Davis-Pumpe
Gleichfalls selbst konstruiert und angefertigt wurde die Edelstahl-Abgasanlage samt 90-mm-Downpipe und 76er Mittelrohr, die in einen schmucken, auf Hochglanz polierten GReddy-Endschalldämpfer mündet.
Apropos Schmuck: Diverse Carbon-Parts und -Applikationen führen den am Exterieur begonnenen Look auch unter der Motorhaube fort. Und wieviel Leistung hat das Ganze nun? Diese Frage beantwortet Marius mit eher gehörigen Portion Rheingau-Understatement: „Etwas mehr als Serie wird es wohl sein.“ Davon darf man ausgehen!
Stilechtes Cockpit
Absolut stilecht wurde auch das „auf Taille geschnittene“ Rechtslenker-Cockpit des RX-7 individualisiert. So gehören beispielsweise die Bride LowMax-Sitze samt ihrer schwarzen Takata-Gurte ebenso zur JDM-Tuning-Königsklasse wie das tief geschüsselte Nardi Deep Dish-Sportlenkrad. Zur Motorsteuerung und -überwachung liegt der Handcrontroller des Apexi Power FC mit Dash ebenso in Reichtweite wie der GReddy-Boost Controller und der Turbo Timer.
Weitere Informationen gibt es bei:
Weber Fahrzeugtechnik GbR / Japanwerk Rheingau
Industriestr. 32
65366 Geisenheim
Tel.: 06722 / 937 92 00
Technical Facts
Mazda RX-7 FD
Baujahr: 1996
Karosserie: Facelift-Umbau von Frontstoßstange und Heckspoiler, Carbon-Frontspoiler im OEM-Look, Carbon-Seitenschweller im Feed-Design, Odula-Carbon-Heckspoiler-Insert, Carbon-Heckdiffusor im RE Amemiya-Design, diverse OEM-Bauteile mit Carbon laminiert (Scheinwerfer-Gehäuse etc.), Benen Ind-Tow Hook,
Motor: 13B-REW-Zweischeiben-Wankelmotor, Bridge Porting an den Ein- und Auslasskanälen, GReddy T78-Single Turbo, 2x 1300cc sekundäre Einspritzdüsen + 2x 850cc primäre Einspritzdüsen, AEM-Kraftstoffpumpe und AEM-Kraftstoffdruckregler, elektronische Wasserkühlung Eigenbau mit Craig Davies-Pumpe, Custom-Abgasanlage mit GReddy-Endschalldämpfer, Downpipe 90 mm, Mittelrohr 76 mm, Carbon-Cooling Plate, diverse Carbon-Verkleidungen
Fahrwerk: K Sport Germany-Luftfahrwerk
Rad/Reifen: Japan Racing JR40-Felgen 8,5×18 Zoll ET25 und 9,5×18 Zoll ET25, Nankang NS-2R-Bereifung in 225/40R18 und
Bremsen: K Sport Germany-Bremsanlagen, VA 8-Kolben-Sättel und geschlitzten 356-mm-Scheiben, HA 6-Kolben-Sättel und geschlitzte 330-mm-Scheiben
Innenraum: Bride LowMax-Sitze, Takata-4-Punkt-Gurte in Schwarz, Nardi Deep Dish-Sportlenkrad 330 mm, Apexi Power FC mit Dash, Turbo Timer und GReddy-Boost Controller
Text & Fotos: Sebastian Brühl