Das etwas andere Dark Horse
Dark Horse – mittlerweile ist diese Bezeichnung im Mustang-Kosmos eigentlich nichts Ungewöhnliches mehr. Schließlich schuf Ford für die aktuelle siebte Generation S650 ein komplett neue Modellvariante mit diesem Namen. Der auf diesen Seiten vorgestellte Mustang GT entstammt hingegen ganz offensichtlich der Vorgänger-Generation S550 respektive LAE. Und doch trägt es ungeniert und durchaus völlig zu Recht den Spitznamen Dark Horse. Man könnte sogar sagen, dass der Wagen das einzig wahre, originale Dark Horse ist.
Importiertes US-Modell
Schließlich gab Besitzer Tobias Hofmann seinem Coupé diese Bezeichnung bereits bevor Ford das werkseitige Fahrzeug vorstellte. Der 47-jährige gelernte Karosseriebauer aus Heilbronn ist schon lange absolut vernarrt in Autos. Obwohl sein Herz schon immer auch für US-Cars schlug, war er dabei lange mit Modellen der VW-Konzernmarken in der Tuning-Szene unterwegs. Im Sommer 2021 jedoch erfüllte er sich dann endlich den Traum des eigenen Muscle Cars. Er erwarb einen Mustang GT in US-Ausführung aus dem Baujahr 2019. Es war 2020 in den Staaten erstzugelassen worden.
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Satte Tiefe dank Airrides
In der ersten Zeit nach dem Kauf hatte Tobias noch den Gedanke, das ursprünglich schwarz lackierte Coupé – daher auch der Spitzname Dark Horse – im Serienzustand zu belassen. Wie sich schnell herausstellte, ging dieser Plan gehörig schief. Schnell kam nämlich der Wunsch auf, dem Pony mittels einer reduzierten Bodenfreiheit einen noch sportlicheren und stimmigeren Look zu verpassen. Da Tobias aber zugleich noch problemlos in Tiefgaragen fahren können wollte, fiel die Wahl auf ein höhenverstellbares Airride. Genauer gesagt ein komplettes Air Lift Performance-Luftfahrwerk mit 3P-Steuerung. Der 5,0-Liter-Coyote-Achztylinder verblieb unterdessen im Serienzustand. So leistet der V8 nach wie vor die in der US-Version üblichen 466 PS und 569 Nm – bekanntlich jeweils etwas mehr als beim entsprechenden EU-Modell.
Folierung und neue 20-Zöller
Nachdem das Fahrwerk an Bord war, wählte Tobias als zweiten Umbau-Schritt die Installation neuer Felgen. Dafür wandte er sich an seinen Kumpel Klaus von KH-Racing. Dieser beschaffte ihm nicht nur einen Satz der trendigen Concaver CVR4-Räder. Darüber hinaus ließ er sie für die Vorderachse sogar perfekt passgenau in der Größe 9,5×20 Zoll ET40 sonderanfertigen. Die hinteren Pendants messen unterdessen 10,5×20 Zoll ET43. Den Straßenkontakt stellen Bridgestone-Reifen der Dimensionen 255/35 ZR20 und 275/35 ZR20 her. Wiederum bestens passend zu dem Finish der Felgen in Brushed Bronze präsentiert sich die Folierung des Mustangs in der PWF-Farbe Bondgold. Dabei sind auf den Flanken für einen dezenten 3D-Effekt der Kopf eines Kojoten unterfoliert wurde.
Verschiedene Shelby-Style-Upgrades
Bevor die neue Außenhaut durch CarSkinz, Tobias‘ Folierer des Vertrauens, aufgebracht wurden, erhielt der Mustang jedoch noch einige Upgrades seiner Karosserie: So stand eine Frontschürze im Stile jener des Shelby GT350 auf dem Wunschzettel von Tobias. Und auch der bekannte RTR-Kühlergrill mit den markanten Zusatzleuchten an den äußeren Enden sollte nicht fehlen. Problem war die Tatsache, dass es für die genutzte Schürze aber keinen entsprechenden Grill gab. Daher fertigte Mustang-Experte und Szene-Größe Severin Dold eigens einen Einsatz mit angepassten RTR-Leuchten an.
Im gleichen Zuge erhielt der Wagen direkt noch Unterbodenlicht und einen Umbau der Scheinwerfer: Die drei LED-Bars am inneren Rand können nun zu Showzwecken auf Knopfdruck per App in verschiedenen Farben leuchten. Damit sie der deutschen Zulassungsordnung entsprechen, wurden die – wie in den USA üblich – komplett roten Heckleuchten so modifiziert, dass die jeweils mittlere Kammer gelb blinkt. Von den Übrigen fungiert jeweils eine als Brems- und eine als reguläres Rücklicht. Weitere neue Karosserieteile sind unterdessen Shelby-Look-Haubenpins, ein Shelby-GT500-Look-Diffusor sowie Motorhauben-Luftauslässe und eine cleane Heckblende von MP Concepts. Der Heckspoiler des Shelby GT350 Track Packs ist sogar ein Originalteil.
Individueller Touch auch innen
Sogar das Cockpit führt das Farbschema des Exterieurs konsequent weiter fort. So sind die Blenden am Armaturenbrett ebenfalls in Bondgold foliert. Und auch der Aspekt Shelby wird nochmals aufgegriffen – Tobias organisierte für das Lenkrad direkt in den USA ein von Carbontastic stammendes Shelby-Airbag Cover. Apropos Lenkrad: Dessen Kranz ist darüber hinaus neu aufgepolstert und mit einer Mischung aus glattem und perforiertem Leder bezogen. Hinzu kommt eine ganze Reihe von Carbon-Zierelementen ein Shifter von White Madness Garage, der den eigentlich über die Zehngang-Automatik verfügenden Mustang wie ein handgeschaltetes Auto wirken lässt.
Ford Mustang GT
Baujahr: 2019
Motor: 5,0-Liter-Coyote-Ottomotor, Grail-Auspuffblenden, 466 PS
Kraftübertragung: Zehnstufen-Automatikgetriebe
Fahrwerk: komplettes Air Lift Performance-Luftfahrwerk mit 3P-Steuerung
Rad/Reifen: Concaver CVR4-Leichtmetallfelgen in 9,5×20 Zoll ET40 und 10,5×20 Zoll ET43, Finish in Brushed Bronze, Bridgestone Potenza-Bereifung in 255/35 R20 und 275/35 R20
Karosserie: Frontschürze im Shelby GT350-Look inkl. sequenzieller Rauchglas-LED-Blinker, neue EU-Scheinwerfer eingesetzt und umgebaut für Farbwechsel der LED-Tagfahrleuchten per App, sonderangefertigter Kühlergrill mit RTR-Zusatzleuchten, Shelby-Look-Motorhaubenpins, MP Concepts-Luftauslässe in der Motorhaube, Unterbodenbeleuchtung, cleane MP Concepts-Heckblende, Diffusor im Shelby GT500-Look, originaler Shelby GT350 Track Pack-Heckspoiler, originale rote Rückleuchten (umgerüstet für gelben Blinker), Vollfolierung in Bondgold von PWF
Innenraum: Lenkrad aufgepolstert und mit neuen Lederbezug, Carbontastic-Airbag Cover im Shelby-Look mit Leder-Bezug, Armaturenbrett-Zierblende in Bondgold foliert, diverse Carbon-Zierelemente, White-Madness Garage-Shifter