Coupé-Verfeinerung à la OEM+
Während Tuning und Individualisierungen bei Fahrzeugen anderer Marken wie BMW, VW und vielen anderen oftmals sehr auffällig und umfangreich daherkommen, sind sie bei vielen veredelten Mercedes‘ eher dezent. So zweifellos auch bei dem auf diesen Seiten gezeigten CLK der Baureihe C209. Tatsächlich könnte man beim ersten unbedarften Blick denken, dass hier ein vollkommen serienmäßiges Fahrzeug steht. Tatsächlich zeigt eine genauere Betrachtung jedoch, dass dies ein absoluter Trugschluss ist.
Besitzer des Coupés ist seit Frühjahr 2015 Sebastian aus der nähe von Frankfurt. Der 33-Jährige erwarb den Wagen, weil er sich in die Farbkombi aus schwarzer Lackierung und einem Interieur in Schwarz und hellem Braun verliebt hatte. Zudem kam der Mitte 2006 im Werk Bremen gebaute Benz mit sehr guter Grundausstattung, was nicht zuletzt damit zusammenhängen dürfte, dass er einst an einen Mercedes-Mitarbeiter ausgeliefert wurde.
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Klassik trifft Sportlichkeit
Bei der Veredelung seines CLK hielt sich Sebastian, der als Ingenieur alle Anpassungen höchstselbst umsetzte, an die Leitlinie „OEM+“. Damit erklärt sich auch, warum der Wagen wie ein Serienfahrzeug anmutet respektive nur absolute Mercedes-Experten die zahlreichen Modifikationen identifizieren dürften. An der Front könnte der Kühlergrill ins Auge fallen. Anders als beim CLK üblich, trägt er keinen Zentralstern. Darüber hinaus verfügt er über eine vertikale Teilung und eine silberne Umrandung, womit er die eigentlich bei Limousinen übliche Optik pflegt. Das Teil entstand im 3D-Druck. Ein ergänzender Mercedes-Stern auf der Haube soll bald folgen.
In einem gewissen Gegensatz zu diesen klassischen Akzenten steht das nachgerüstete, sportliche AMG-Stylingpaket. Hinzu kommen die Außenspiegel eines CLS der ersten Modellgeneration C219 und eine CSR-Heckspoilerlippe. Die OEM-Vielspeichen-Felgen vom Typ „Styling V“ stammen vom SLK 55 AMG der Serie R230. Sie messen vorne 7,5×18 und hinten 8,5×18 Zoll und sind mit 225/40er und 245/35er Reifen bezogen. Kleines, aber feines Detail an dieser Stelle: Die 3D-gedruckten Nabendeckel mit dreidimensionalem Stern und Retro-Look, sprich blauer Umrandung samt „Mercedes-Benz“-Schriftzug und Lorbeerkranz. Ebenfalls OEM, jedoch nicht von Mercedes, sondern vom Audi A7, ist last but not least die sehr breite dritte Bremsleuchte.
Oberklasse-Upgrades im Interieur
Im Innenraum setzte Sebastian die Aufwertung mit originalen Bauteilen anderer Mercedes-Modelle fort. Markanteste Neuerung ist das moderne Drei-Speichen-Lenkrad von einem S-Klasse Coupé der Generation C217. Passend zu den nachgerüsteten Designo-Zierteilen mit schwarzem Klavierlack sind auch seine Holz-Elemente entsprechend lackiert. Darüber hinaus bezog Sebastian den Kranz mit Lochleder neu – samt Ziernähten, welche zum „Cappuccino“-braunen Leder passen, das die Sitze und Teile der Tür- und hinteren Seitenverkleidungen bespannet.
Selbige Verfeinerung bekam der Designo-Knauf des von einer 211er E-Klasse entliehenen Schalthebels. Er sitzt auf einer erhöhten Mittelkonsole, die im Fond in eine Konsole vom C219 CLS übergeht. Hinzu kommen nun unter einzelnen Abdeckgläsern liegende Armaturen im Stile der AMG-CLKs – mit schwarzen Ziffern auf weißem Grund. Die Sonnenblenden und die Hutablage sind mit schwarzem Alcantara bezogen. Abrundend wurde sogar das Soundsystem aufgewertet, mit Harman/Kardon-Verstärkern sowie Burmester-Lautsprechern in den Türen, der Hutablage und dem Dach unter Abdeckgittern von der 205er C-Klasse. Das Comand-System samt Rückfahrkamera kommt vom W164 ML.
Technisch im Detail verfeinert
Bleibt zu guter Letzt der Blick auf die Technik. Da Sebastian den Wagen als Alltagsauto fährt und zum Zeitpunkt des Kaufs noch Maschinenbau-Student war, handelt es sich „nur“ um ein Exemplar des ab Werk 163 PS und 240 Nm starken CLK 200 Kompressor. Passend zum AMG-Styling der Karosse, mündet die Abgasanlage des 1,8 Liter große M271-Reihenvierzylinders nun in einem zweiflutigen AMG-Endschalldämpfer. Das 5G-TRONIC-Automatikgetriebe erfuhr eine Softwareoptimierung. Fahrwerksseitig war bereits ab Werk das OEM-Sportfahrwerk an Bord, sodass Sebastian hier auf weitere Anpassungen verzichten konnte. Für gute Verzögerungswerte sorgen unterdessen die nachgerüsteten Original-Sportbremsanlagen, deren Sättel passend zum Interieur beigebraun lackiert sind.
Tech Facts
Mercedes-Benz CLK 200 Kompressor
Baujahr: 2006
Karosserie: AMG-Stylingpaket nachgerüstet, Außenspiegel vom C219 CLS, 3D-gedruckter Kühlergrill im „Limousinen-Look“, CSR-Heckspoilerlippe, dritte Bremsleuchte vom Audi A7
Motor: 1,8-Liter-M271-Reihenvierzylinder-Ottomotor mit Kompressor-Aufladung, zweiflutiger Endschalldämpfer nachgerüstet, 163 PS / 240 Nm
Kraftübertragung: Fünfstufen-Automatikgetriebe (5G-TRONIC), Softwareoptimierung
Fahrwerk: OEM-Sportfahrwerk
Rad/Reifen: OEM-Mercedes Styling V-Leichtmetallfelgen vom R230 SLK 55 AMG in 7,5×18 und 8,5×18 Zoll, 3D-gedruckte dreidimensionale Nabendeckel im Retro-Design, Michelin Pilot Sport 5-Bereifung in 225/40R18 und 245/35R18
Bremsen: OEM-Sportpaket-Bremsanlage mit passend zum Interieur lackierten Sätteln
Innenraum: Innenausstattung in Schwarz und „Cappuccino“-Braun, neu beledertes Lenkrad aus C217 S-Klasse Coupé mit Holzzierteilen mit schwarzem Klavierlack, Tachoscheiben im CLK 63-Design (weiße Blätter mit schwarzen Ziffern) unter einzelnen Abdeckgläsern, Designo-Zierteile mit schwarzem Klavierlack, Sonnenblenden mit schwarzem Alcantara bezogen, Mittelkonsole vorne erhöht mit Schalthebel von der 211er E-Klasse, neu belederter Designo-Schaltknauf, Mittelkonsole hinten aus C219 CLS, Hutablage mit schwarzem Alcantara bezogen
Multimedia: Comand-System aus dem W164 ML mit Rückfahrkamera, Harman/Kardon-Verstärker, Burmester-Lautsprechern in den Türen sowie der Hutablage und der Dachkonsole unter Abdeckgittern von der 205er C-Klasse
