Ladydriven: Veredelter Mustang GT S197

Ford Mustang GT "The dream5oh"

The dream5oh

Dass in entgegen der fälschlicherweise teilweise landläufigen Meinung auch vielen Frauen sich absolut für Autos im Allgemeinen und von blubbernden V8-Motoren betriebenen US-Muscle Cars begeistern können, beweist schon unser Bericht über die zweite Ausfahrt der AmeriCar Girls in der aktuellen Cars & Stripes Ausgabe 6-22. Auch der hier vorgestellte Ford Mustang GT, einer der letzten der fünften Generation aus dem Jahr 2014, befindet sich fest in weiblicher Hand. Stolze Besitzerin ist Jelena Stegnjaic aus Nürnberg, die sich ihren Traum vom amerikanischen Pony vorn etwa vier Jahren erfüllte und ihn an ihrem Geburtstag abholte – ein besseres Geschenk kann es doch eigentlich kaum geben!


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Cars & Stripes 6/22 Titel Cover


Die Leidenschaft für Autos wurde in Jelena bereits früh geweckt, ihr Opa mütterlicherseits gab sie ihr quasi von ihrem Opa weiter. Der andere Großvater war hier sicherlich ebenso beteiligt, denn bei ihm machte die serbisch-stämmige Fränkin bereits als Kleinkind die Werkstatt unsicher. Als Ford 2013 die letzte Facelift-Version des Mustangs S197 vorstellte, war es Liebe auf den ersten Blick und ihr war klar: „Das ist mein Traumauto, den muss ich haben!“ Zunächst hieß es für die damals 18-Jährige aber erstmal, den Führerschein zu machen. Danach begannen die Probezeit und eine recht langwierige Suche nach dem Objekt der Begierde, während derer Jelena im Fiesta ihrer Mutter unterwegs war, dem sie tatsächlich bereits einige Modifikationen spendierte. 2018 war es dann endlich so weit, sie konnte ihr Schätzchen im Bayerischen Wald abholen: Ein Mustang als erstes eigenes Auto – nicht schlecht!

Ebenso clean wie böse

Schon bald nach der Übernahme startete eine insbesondere in den ersten beiden Jahren intensive Umbau- und Veredelungsphase. Jelena wünschte sich einen zugleich cleanen und bösen Look des Ponys. Einen entscheidenden Beitrag dazu leistete die Vollfolierung des vormals blauen, mit weißen Racing-Streifen versehenen Coupés in seidenmattem Schwarz. Passend dazu sind die Scheiben getönt und zudem sorgen einige Anbauteile für einen noch markanteren und individuelleren Auftritt: Die Front erhielt eine Spoilerlippe und die Seitenschweller Ansätze, welche jeweils von Roush stammen. Das Heck trägt den Diffusor samt der Endrohre entsprechender Endtöpfe sowie auch den Spoiler vom Shelby GT500. Als weiteres Details sind die Heckblende zwischen den Rückleuchten gecleant und darunter eine Kennzeichen-Aufnahme von Trufiber installiert. Dass diese aus Carbon gefertigt ist sieht man, da sie ebenfalls foliert ist, nicht mehr.

Außergewöhnliche Felgen

Hinsichtlich der Räder traf Jelena bewusst eine eher weniger naheliegende Wahl: So steht der Mustang auf Japan Racing JR18-Felgen, rundum in den Dimensionen 10×20 Zoll. Sie wurden nachträglich in Anthrazit lackiert und sind mit 265/35er Reifen bezogen. Ihre Ausrichtung unter den Kotflügeln ist nicht zuletzt dank der deutlichen Tieferlegung mittels eines maximal herunter gedrehten KW Variante 1-Gewindefahrwerks wirklich ausgesprochen stimmig. Als weitere Anpassung kam, um die Starrache am Heck zu unterstützen, ein Panhardstab an Bord. Motorseitig besitzt der Mustang als GT selbstverständlich den Fünfliter-Coyote-V8, der hier 425 PS und 530 Nm generiert. Zwar blieb das Aggregat an sich unverändert, dank des werkseitig verbauten Track Packages sind jedoch der Motor- und der Ölkühler vom Boss 302 an Bord. Selbiges gibt für die Brembo-Bremsanlage und das Torsen-Differential.

Carbon so weit das Auge reicht

Anders als bei vielen anderen heutigen Tuning-Fahrzeugen, welche in dieser Hinsicht eher stiefmütterlich behandelt werden, ist im Falle von Jelenas Mustang der Innenraum ein wahres Highlight: Sie wertete das ab Werk reichlich eher billig anmutendes Plastik wenig ansehnlich auftretende Cockpit mit einer ganzen Armada an Carbon-Teilen enorm auf. Der überwiegende Teil der Parts kommt dabei von Dyna Performance, beispielsweise die großflächige Armaturenbrett-Blende und diverse feine Details wie die Türgriff-Rahmen, die Einfassungen für die Fensterheber sowie des Lichtschalters und sogar die Rahmen für die Luftausströmer in den Türen. Die Aufsätze für die Spiegeldreiecke sowie die bis in den Fond reichenden, Blenden für die gesamte Mittelkonsole stammen wiederum aus dem Trufiber-Programm. Weiterer absoluter Hingucker ist das ebenfalls von Dyna Performance gefertigte Carbon-Lenkrad mit 12-Uhr-Markierung sowie Ziernähten in Weiß. Apropos weiße Ziernähte: Solche finden sich – passend zum Design der ab Werk gegen Aufpreis verbauten Recaro-Sportsitze – ferner auch am Schaltsack. Zum sortieren der sechs Gänge des manuellen Getriebes greift Jelena zudem nach einem schwarzen Kugelknauf. Wer noch mehr zu dem Mustang erfahren will, auch zu etwaigen weiteren Umbauten in Zukunft, kann dies übrigens auf Instagram tut. Dort sind er und Jelena unter dem Namen dream5oh zu finden.

Technical Facts

Ford Mustang GT

Baujahr: 2014

Motor: 5,0-Liter-Coyote-V8-Ottomotor, Motor- und Ölkühler vom Mustang Boss 302 (Bestandteile vom Track Package), Endtöpfe vom Shelby GT500, 425 PS / 530 Nm

Kraftübertragung: Sechsgang-Handschaltgetriebe, verstärktes Differential (Torsen, Bestandteil vom Track Package)

Fahrwerk: KW Variante 1-Gewindefahrwerk, Panhardstab

Rad/Reifen: Japan Racing JR18-Leichtmetallfelgen in 10×20 Zoll, Lackierung in Anthrazit, Hankook Ventus S1 evo3-Bereifung in 265/35 ZR20

Bremsen: Brembo-Bremsanlage mit VA Vier-Kolben-Sätteln auf 355-mm-Scheiben (Bestandteil vom Track Package)

Karosserie: Roush-Frontspoilerlippe, Blinkerbirnen im Scheinwerfer verchromt, Roush-Seitenschweller-Ansätze, LED-Seitenmarkierungsleuchten von Diode Dynamics, gecleante Heckblende, Truefiber-Carbon-Kennzeichenaufnahme, Shelby GT500-Heckspoiler, Shelby GT500-Diffusor, magnetische Werk2 MagSign-Kennzeichenhalter, Vollfolierung in seidenmattem Schwarz, Scheiben getönt

Innenraum: Dyna Performance-Custom-Carbon-Lenkrad mit schwarzem Lederbezug samt Ziernähten und 12-Uhr-Markierung in Weiß, Kugel-Schaltknauf in Schwarz, Dyna Performance-Armaturenbrett-Zierblende, diverse kleine Carbon-Zierteile von Dyna Performance, Carbon-Mittelkonsolen-Blenden von Trufiber, Spiegeldreieck-Blenden von Truefiber, Recaro-Sportsitze, Schaltsack mit weißen Ziernähten, Ambiente-Beleuchtung