For America only
Ende Januar wird traditionell mit der NAIAS, in voller Länge North American International Auto Show, in Detroit das neue Autojahr willkommen geheißen. Im Rahmen der diesjährigen Auflage feierte VW die Weltpremiere des komplett neuen Jettas.
Wer jetzt schon über einen möglichen Kauf nachdenkt, muss jedoch gleich zu Beginn enttäuscht werden: Zwar hat die Gattung der Limousine auch im „Kombi-Land“ Deutschland zuletzt wieder ein wenig an Popularität gewonnen, was beispielsweise die erstmalige Einführung eines entsprechenden Audi A3 im Jahr 2013 verdeutlicht. Dennoch sind die Verkaufszahlen von Autos mit Stufenheck hierzulande nach wie vor überschaubar. Demzufolge stellte VW schon den Verkauf des bisherigen Jettas in Deutschland bereits Mitte 2016 ein. Der Nachfolger soll gar nicht erst nach Europa kommen.
Ein weiterer Grund dafür ist, dass der Neue mit seinen in sämtlichen Dimensionen zugenommenen Abmaßen auf dem besten Weg ist, der ihm ursprünglich angestammten Kompaktklasse endgültig zu entwachsen. Mit einer Länge von 4,70 Metern, einer Breite von 1,80 Metern und 1,46 Metern Höhe entspricht er dem europäischen Passat jeweils bis auf wenige Zentimeter. Somit würde sich VW mit dem Jetta hierzulande zu sehr selbst Konkurrenz machen.
Viel Platz & moderne Assistenten
Vorteil der großen Karosserie ist ein großzügiger Innenraum sowie der mit 510 Litern ausgesprochen geräumige Kofferraum. Im Cockpit kommt modernste Technik zu Einsatz etwa komplett virtuelle Armaturen (ab der zweihöchsten Ausstattungslinie Serie, sonst optional), die in Verbindung mit einem stets verbauten Infotainmentsystem samt Smartphone-Anbindung, Bluetooth und zahlreichen weiteren Funktionen hervorragende Konnektivität und Mediengenuss garantiert. Ebenfalls erhältlich ist eine 400-W-Soundanlage von Beats by Dr. Dre.
Da der Jetta erstmals auf der MQB-Plattform basiert, auf der auch unter anderem der Golf, der Tiguan und der Passat, aber auch diverse Audi-, Seat- und Skoda-Modelle aufbauen, sind je nach Ausstattung optional oder serienmäßig zahlreiche Assistenzsysteme an Bord: Verfügbar sind beispielsweise eine Distanzregelung, ein Spurhalte- und -wechselassistent, eine City-Notbremsfunktion, eine Rückfahrkamera und ein Lichtassistent, der automatisch das Fernlicht ein- und ausschaltet.
Dynamisch gezeichnetes Blechkleid
Optisch entfernt sich der Jetta weiter denn je vom Muster einer klassischen Limousine. Die Designer schneiderten ihm eine gefällige Karosserie auf den Leib, die mit fließendem Übergang der Dachlinie ins Heck beinahe schon Assoziationen zu viertürigen Coupés wie dem Arteon weckt. Zweifellos an diesen erinnert auch die Frontpartie mit ihrem breitem Kühlergrill und direkt angrenzenden Scheinwerfern, die wie auch die Rücklichter immer über LED-Technik verfügen. Die Seitenlinie zeichnet sich insbesondere durch eine ausgeprägte Bügelfalte auf Höhe der Türgriffe aus, während das Heck breite Leuchten und eine Abrisskante besitzt.
Nur eine Motorisierung
Bei der Wahl des Antriebs haben es die künftigen Kunden einfach: Wenn der Jetta im ersten Quartal erst in Mexiko und dann im Laufe des zweiten Quartal in den USA auf dem Markt kommt, wird er ausschließlich mit einem 150 PS starken 1.4 TSI-Benziner erhältlich sein. Kombiniert ist dieses Aggregat in der Basisausstattung mit einem Sechsgang-Handschaltgetriebe und sonst mit einer neuen Achtgang-Automatik. Doch trotz dieser überschaubaren Auswahl wird der Jetta sicherlich seine beispielhafte Karriere als eines der erfolgreichsten VW-Modelle überhaupt – bisher wurden 17,5 Millionen Exemplare verkauft – fortführen können.