Zum Wunsch-M4 auf Umwegen
Sich fürs Tuning des automobilen Schätzchens erwärmen, können viele Petrolheads. Aber natürlich sind diese längst nicht alle selbst Kfz-Meister oder können aus anderen Gründen die technische und optische Veredlung auch eigenhändig durchführen. Das ist natürlich nicht weiter schlimm. Schließlich gibt es zahlreiche Tuning-Unternehmen, die für ihre Kunden entsprechende Umbauten realisieren. Dabei ist dann jedoch oft die Frage: Wo und wie findet am besten eine Werkstatt beziehungsweise einen Anbieter, der gute und verlässliche Arbeit leistet?
Reinfall beim ersten Tuning-Anbieter
Denn eines ist leider klar: Nicht alle Dienstleister sind vertrauenswürdig respektive gleich gut und ermöglichen etwa Leistungssteigerungen, mit denen der Motor standfest, zuverlässig läuft und fahrbar ist. Diese schmerzliche Erfahrung machte der 22-jährige Moritz Kullmann aus der Nähe von Kassel. Er entschied sich, überzeugt durch vielversprechende Social Media-Aktivitäten der Firma, seinem M4 Coupé durch ein Tuningunternehmen in Nordrhein-Westfalen eine Leistungssteigerung spendieren zu lassen: mehr als 700 PS standen im Raum, dank umfangreicher Überarbeitung des S55-Biturbo-Sechszylinders. Dabei waren unter anderem Schmiedekolben und Upgrade-Turbolader sowie ein Upgrade für das Doppelkupplungsgetriebe im Plan.
So weit, so gut, eigentlich klingt das doch alles nicht so verkehrt. Doch weit gefehlt: Das Unterfangen mündete in einem Fiasko! An dieser Stelle kam Smith Performance ins Spiel, quasi als „Retter in der Not“…
Schwerwiegende Mängel
Auf das Team aus dem nur etwa 35 Kilometer südlich seiner Heimat in Hessen gelegenen Ottrau stieß Moritz, als er nach fachkundiger Zweitmeinung hinsichtlich des Umbaus suchte. Denn: Die Freude weilte nur kurz, als er seinen Wagen in freudiger Erwartung und im Tausch gegen eine stattliche fünfstellige Summe abholte. Schon auf der Rückfahrt bemerkte er, dass der Sechszylinder und das Getriebe nicht so funktionierten, wie erhofft. Auf Nachfrage war sich das Unternehmen keiner Schuld bewusst und zeigte wenig Bereitschaft, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Selbst dann nicht, als Smith Performance grundlegende Mängel wie eine viel zu niedrige Motorkompression belegt hatte.
Erst nach einigem Hin und Her kam doch das Versprechen, das Aggregat auf eigene Kosten neu aufzubauen: Und wie heißt es so schön – jeder hat eine zweite Chance verdient. Doch es stellte sich heraus, das der zweite Anlauf die Sache nur noch schlimmer machte. Moritz schaffte nicht einmal die Rückfahrt, ohne Kühlwasser nachzufüllen, welches der Motor nämlich nun in unfassbaren Mengen verbrauchte.
515-PS-Tuning durch Smith
Also ging es wieder zu Smith Performance, wo das Team erneut gravierende Probleme bis hin zum Zylinderkopf-Riss feststellte. Moritz hatte keine Lust mehr, sich weiter mit dem verursachenden Unternehmen zu beschäftigen: Er legte die Geschichte als kostspieligen Reinfall zu den Akten. Stattdessen schenkte er nun Smith Performance sein Vertrauen und wurde nicht enttäuscht: Zunächst wurden alle Mängel behoben. Danach gab es eine hauseigene Stage 1-Leistungssteigerung in Verbindung mit einer xHP-Getriebesoftware. Damit generiert der S55 zwar bisher „nur“ 515 PS und 620 Nm. Dennoch ist Moritz von dem Ergebnis bereits schwer beeindruckt und vorläufig komplett zufrieden: „Damit trainiere ich jetzt zunächst meine Fähigkeiten als Fahrer. Später können wir eventuell nochmals über mehr Leistung nachdenken“, sagt er.
Auffällige Optik
Wie angedeutet ist das um eine Eventuri-Ansaugung und eine Akrapovic-Abgasanlage ergänzte Upgrade des Motors nicht die einzige Anpassung des BMW-Sportlers: Mittlerweile trug er bereits mehrere auffällige Folienkleider. Das auf den Bildern gezeigte Styling im XS Mag-Design mit verschiedenen Grautönen und Akzenten in Cyan ist seit Anfang 2021 aktuell. Für einen noch dynamischeren Auftritt bekam das Coupé eine Frontlippe und einen Heckspoiler aus dem BMW M Performance-Programm. Hinzu kommen Seitenschweller und einen Diffusor-Einsatz von Perl Carbon sowie eine originale Carbon-Motorhaube vom M4 GTS.
In den Radkästen sitzen Z-Performance ZP6.1-Felgen in 9,5×20 und 10,5×20 Zoll, bereift mit 255/30er und 285/30er Pneus. Die passende Tieferlegung ist auf ein KW Variante 3-Fahrwerk zurückzuführen. Und selbst der Innenraum ist komplett modifiziert – im OEM-Stil: Er erhielt eine Ausstattung in der Konfiguration des Sondermodells M4 CS.
Weitere Informationen zu Smith Performance unter:
Technical Facts
Fahrzeugtyp: BMW F82 M4
Karosserie: BMW M Performance-Frontspoilerlippe, originale M4 GTS-Motorhaube, Perl Carbon-Seitenschweller, Perl Carbon-Diffusor, BMW M Performance-Heckspoiler
Motor: 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Ottomotor mit Biturbo-Aufladung, Smith Performance Stage 1-Leistungssteigerung, Eventuri-Ansaugung, Akrapovic-Abgasanlage, 515 PS / 620 Nm
Kraftübertragung: Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, xHP-Getriebesoftware
Fahrwerk: KW Variante 3-Gewindefahrwerk
Rad/Reifen: Z-Performance ZP6.1-Leichtmetallfelgen in 9,5×20 Zoll ET35 und 10,5×20 Zoll ET35 mit Michelin Pilot Sport 4 S-Bereifung in 255/30ZR20 und 285/30ZR20
Innenraum: Komplettumbau auf M4 CS-Styling, BMW M Performance-Lenkrad
