Chevrolet Corvette C2 Sting Ray Cabriolet 427
Nach dem zweiten Weltkrieg brauchten die amerikanischen Hersteller kraftvollere, großvolumige Motoren für ihre Trucks und Sportwagen. So entstanden die Big Blocks, Achtzylinder-Triebwerke mit größeren Zylinder-Durchmessern, welche natürlich auch der Chevrolet Corvette C2 nicht vorenthalten blieben. In den 1950er Jahren hatte GM die den Sportwagen ausschließlich als Cabriolet erdacht. So waren die verfügbaren Karosserieversionen schon einer der Unterschiede bei der zweiten Generation, denn die C2 bot den die Kunden bekanntlich die Wahl zwischen der offenen Variante und andererseits erstmals einem Coupé, welches sehr erfolgreich wurde.
Dieses Mal stellen wir hier jedoch ein wunderschönes Exemplar des Cabriolets vor, dessen Blechkleid in den prachtvollen hellen Blauton „Marina Blue“ gehüllt ist. Die offene Ausführung bietet den Insassen zweifellos die Vorteil eines noch aufregenderen und lebendigeren Erlebnisses: Das Fahren und die üblicherweise damit verbundenen Reize und Erfahrungen werden durch die den um die Nase wehenden Wind, Gerüche aus der Umwelt und unbehindert ins Fahrzeuginnere eindringende Sonnenstrahlen zu einem unvergleichlichen Gesamtpaket erweitert.
V8 mit wunderschönem Klang
Wenn man noch dazu ein Cabriolet mit V8 fährt, kommt ferner dessen ungefilterter Klang hinzu, der einer der größten Genüsse ist, die man am Steuer eines Autos erleben kann. Umso mehr gilt dies bei unserem hier gezeigten Corvette C2 Cabriolet, das nicht nur einen der für die US-Hersteller so typischen V8 besitzt, sondern sogar einen der eingangs erwähnten Big Blocks. Mit anderen Worten: Dieses Aggregat mietet mit seinen großen Zylindern mehr Drehmoment und Leistung sowie einen beeindruckenden Vorwärtsdrang. Allein die Vorstellung der so möglichen Beschleunigung, welche die Haare wild im Wind wehen lässt, in Verbindung mit dem wunderbar heiseren Achtzylinder-Klang ist ein wahrer Traum für US-Car- und Sportwagen-Fans.
Nicht weniger als 7 Liter Hubraum
In konkreten Zahlen gesprochen, wird unser Cabrio von einem V8 mit 427 Kubikzoll Hubraum angetrieben – was umgerechnet in die in Europa übliche Hubraumangabe sieben Litern entspricht! Es ist also unübersehbar: Wir haben es hier mit einem wirklich sehr voluminösen, amerikanischen Aggretat zu tun. Natürlich ist die Zahl 427 dementsprechend auch eine, die man gerne stolz auf der Motorhaube seines kraftvollen Sportwagens von der anderen Seite des Atlantiks präsentiert – und so ist es keine Überraschung, dass unser Fotofahrzeug einen entsprechenden Schriftzug auf dem großen Lufteinlass der langen Fronthaube trägt. Die Corvette geht in Sachen einzigartiger Hinweise auf ihren Big Block, die sie von ihren Brüdern mit kleineren Aggregaten unterscheiden, sogar noch einen Schritt weiter: Schließlich ist eben jener Einlass zur Frischluft-Versorgung des Motorraums ergänzend mit schwarzen Zierstreifen versehen, die seine wunderschöne Formgebung perfekt unterstreichen.
Aus dem letzten Baujahr
Die Corvette stammt vom1967 und damit dem letzten Baujahr, in dem die zweite Generation des legendären US-Sportwagens gefertigt wurde. Sie steht auf ihren originalen Rallye-Felgen in 7×15 Zoll, die mit großen, verchromten Radkappen verziert sind. Im Übrigen sind die auffälligsten optischen Unterschiede zum beliebten Coupé selbstverständlich am Heck des Fahrzeugs zu finden. Zum einen dient dieses hier ausschließlich als Aufbewahrungsort für das Verdeck, wenn dieses geöffnet ist, und nicht nebenbei noch als Kofferraum, sodass es – auch gegenüber dem Vorgänger C1 – deutlich flacher sowie schlanker und damit stilvoller gestaltet ist. Zum anderen weist das Design dabei natürlich nicht den sich nach hinten zuspitzenden Dachverlauf auf, der dem Coupé den Look eines Stachelrochens verleiht – weswegen die C2 bekanntlich auch den Zunamen Sting Ray bekam. Dennoch behält auch das Cabriolet die sich am Heck mittig über die Karosserie ziehende Bügelfalte, welche die Erinnerung an den Schwanz des Rochen auf die offene Version überträgt. So wird auch die wunderbare Open-Air-Version der C2 dem tierischen Zunamen vollends gerecht, der mittlerweile ein essentieller Bestandteil der Legende Corvette ist.
Farblich abgestimmtes Interieur
Im Innenraum fällt allem voran der gute Qualitätseindruck auf, insbesondere im Vergleich zur C1, deren Cockpit manchmal etwas nachlässig verarbeitet schien. Die beiden komfortablen Sitze sind mit schicken, blauen Bezügen versehen. Der gleiche Farbton findet sich am Armaturenbrett mit seinen zwei symmetrischen Rundbögen wieder, wobei unter diesen auf der Fahrerseite die Instrumente, auf der Beifahrerseite ein Handschuhfach liegen. Dazwischen erstreckt sich eine Mittelkonsole, die insbesondere von einer eine großen, analogen Uhr dominiert wird. Darüber hinaus finden sich hier ein Autoradio, welches – da die Corvette nichts so macht wie die anderen – angesichts der schmalen Bauweise der Konsole vertikal angeordnet ist. Der kleine Schalthebel des Viergang-Handschaltgetriebes liegt wie selbstverständlich in der Hand des Fahrers. Das große geschüsselte Lenkrad besitzt einen Holzkranz, der sich ebenfalls wirklich sehr schön anfasst.
So bleibt nur noch, den Zündschlüssel zu drehen und den L36-Achtzylinder zum Röhren zu bringen. Dann nur noch den ersten Gang einlegen und die 388 PS des Big Blocks übernehmen den Rest. Diese Corvette C2 bietet einfach eine einzigartige Fahrfreude, die keinen kalt lässt …
Technical Facts
Chevrolet Corvette C2 Sting Ray Cabriolet 427
Baujahr: 1967
Motor: 7,0-Liter(-427-cui)-V8-Big-Block-Ottomotor (L36), 388 PS
Kraftübertragung: 4-Gang-Handschaltgetrieber, Hinterachsübersetzung 3.55:1
Rad/Reifen: Chevrolet Corvette Rallye-Felgen in 7×15 Zoll mit Bereifung in 205/75 R15
Bremsen: Scheibenbremsanlage
Karosserie: Lackierung in Marina Blue
Innenraum: Ausstattung in Bright Blue, geschüsseltes 3-Speichen-Lenkrad mit Holzkranz