Neuer Platzhirsch auf dem Track
Früher war die Chevrolet Corvette insbesondere für ihre überzeugende Performance auf der Geraden bekannt. Sobald es auf kurviges Terrain ging, war dies hingegen lange Zeit nicht unbedingt die Paradedisziplin des US-Sportlers. Doch: Über die Jahre hat sich dies zunehmend geändert, wobei ein absolut entscheidender Schritt der Wechsel zum Mittelmotor-Konzept bei der C8 war. Seitdem bereitet die Vette der europäischen Konkurrenz endgültig enormes Kopfzerbrechen und lässt sie teils sogar deutlich hinter sich.
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Dies gilt insbesondere für das (vorläufige) Topmodell ZR1, das bekanntlich mit extrem beeindruckenden Leistungsdaten für Furore sorgt. 1.079 PS, 1.122 Nm, 0-96 km/h in 2,3 Sekunden, Viertelmeile in 9,6 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 375 km/h sind eine absolute Wucht. Kürzlich untermauerte Chevrolet diese Kampfansage durch die Verkündung von gleich fünf neuen Rundenrekorden für Serienfahrzeuge, die in Vorserien-ZR1 mit dem optionalen ZTK Performance Package aufgestellt wurden.
Watkins Glen International Long Course
Watkins Glen International ist nicht nur unter anderem ein fester Bestandteil des NASCAR-Kalenders. Darüber hinaus faden hier in den 60er bis 80er Jahren sogar Formel 1-Rennen statt. Auf der 5,47 Kilometer umfassenden langen Variante des Kurses mit elf Kurven erreichte die ZR1 eine Zeit von 1:52,7 Minute. Am Steuer saß dabei Bill Wise, der Lead Performance Engineer, Chassis Controls. Zuzugeben ist an dieser Stelle: Auf diesem Kurs eine Bestzeit für Serienfahrzeuge aufzustellen, war nicht allzu schwer, da hier zuvor kaum oder gar keine sonstigen offiziellen Fahrten in anderen Serienmodellen erfolgten.
Road America
Anders sieht es hingegen auf den übrigen Strecken aus, wie etwa Road America. Auf diesem Kurs ist unter anderem regelmäßig die IndyCar Series und die IMSA-Prototypen-Meisterschaft zu Gast. Lead Vehicle Dynamics Engineer Brian Wallace umrundete den 14 Kurven umfassenden, 6,515 Kilometer langem Kurs innerhalb von 2:08,6 Minuten. Damit unterbot er die bisherige Bestzeit gehalten vom Porsche 911 GT3 RS, um beeindruckende fünf Sekunden.
Road Atlanta
Auf Road Atlanta war der Leidtragende, der als Rekordhalter verdrängt wurde, ebenfalls ein Porsche – und zwar nicht irgendein Porsche, sondern der 911 GT2 RS. Die Corvette ZR1 unterbot seine Zeit auf dem 4,088 Kilometer langen und 12 Kurven beinhaltenden Rundkurs um etwa zwei Sekunden. Nach 1:22,8 Minute überquerte Pilot Chris Barber, Lead Development Engineer bei GM, die Ziellinie.
Virginia International Raceway Full Course und Grand Course
Bleibt last but not least der Virginia International Raceway. Hier konnte die ZR1, pilotiert von GMs Global Vehicle Performance Manager Aaron Link, gleich auf zwei Versionen der Strecke neue Bestmarken aufstellen. Das 5,262 Kilometer langen Full Course-Layout brachte die Top-Corvette innerhalb von 1:47,7 Minute hinter sich. Damit unterbot sie den Mustang Shelby GT500 (S550) um beinahe zehn Sekunden. Auf der mit knapp 6,6 Kilometer langen Grand Course-Variante der Strecke war die zuvor bestehende Konkurrenz etwas stärker. Das bewahrte sie jedoch nicht davor, geschlagen zu werden. So unterbot die ZR1 keinen Geringen als den McLaren Senna um gut zweieinhalb Sekunden: Die Uhr stoppte nach 2:32,3 Minuten!