Breitbau-Monster aus Japan!

Audi R8 Widebody Garage Ill Japan

Audi R8 4.2 FSI quattro von GARAGE ILL

Breitbau-Monster aus Japan

Mit dem Tokyo Auto Salon, nicht zu verwechseln mit der im Oktober stattfindenden Tokyo Motor Show, ist Mitte Januar eine der weltweit bedeutendsten Messehighlights im Tuningbereich bereits über die Bühne gegangen. Um hier aufsehen zu erregen braucht es etwas ganz Besonderes, sind die Japaner doch für ihre ausgesprochen extremen und ausgefallenen Kreationen bekannt. Im Rahmen genau dieser Ausstellung – jedoch nicht bei der diesjährigen Auflage, sondern schon im Jahr 2016 – feierte der hier gezeigte Audi R8 seine Premiere. Aufgebaut wurde er durch Akira Matsuura, den Inhaber und Chefdesigner des in Osaka beheimateten Unternehmens GARAGE ILL, und zwei seiner Mitarbeiter.

Ingesamt nahm der Umbau drei Monate in Anspruch und das Ergebnis bringt zweifelsohne alles mit, was es für einen erstklassigen Messe-Star braucht. Schon im serienmäßigen Zustand besitzt der als Basisfahrzeug gewählte Mittelmotor-Sportwagen aus Ingolstadt mit seiner flachen und breiten Karosserie eindeutig Hingucker-Qualitäten. Dennoch schuf das japanische Team mit ihrem weitreichenden optischen Anpassungen ein Monster, das fast wirkt wie nicht von dieser Welt und neben dem der Standard-R8 fast so normal wirkt wie ein VW Golf.

Breitbau extrem

Hauptsächlich dafür verantwortlich zeichnet der beeindruckende, einzelangefertigte Widebody-Aerokit der hauseigenen Marke GECKO U4th, den Akira-san und sein Team dem Audi auf den Leib schneiderten. Komplett neu sind ebenso die Front- und Heckschürze wie die Seitenschweller, die allesamt deutlich breiter bauen also die ursprünglichen Komponenten. Dementsprechend angepasst sind daher die auch als Kotflügel fungierende Kofferraumklappe am Bug und die hinteren Seitenteile. Das unumstrittene Highlight stellt jedoch unterdessen der riesige Heckflügel dar, der bis hinunter zu den Rädern reicht, wo er mit den Heckschürze verschmilzt. Rundum besitzt der Kit zudem Elemente, die in Sichtcarbon ausgeführt sind wie beispielsweise der Diffusor, die Frontspoilerlippe, Teile der Seitenschweller und die R8-typischen Sideblades hinter den Türen. Letztere verzierte Akira-san mit einem aufwändigen Artwork, das passend zu der Lackierung des R8 in mattem Lila ausgeführt ist, was den Eyecatcher-Faktor des Sportlers noch zusätzlich erhöht.

19-Zoll-Mehrteiler von Work

Als perfekte Abrundung der Optik montierten die Jungs von GARAGE ILL einen Satz Work Meister M1-Felgen. Die Dreiteiler verfügen – den üppigen Größen der Radkästen entsprechend – über die Dimensionen 10,5×19 Zoll an der Vorder- und sogar 13×19 Zoll an der Hinterachse. Dabei zeichnen sie sich durch einen goldenen Stern mit Y-Speichen und ausgesprochen tiefe, polierte sowie gestufte Außenbetten aus. Die aufgezogene Nitto-Bereifung misst 275/30 ZR19 sowie 345/30 ZR19.

Fahrwerkstechnik aus Deutschland

Während bei den übrigen Komponenten Produkte aus heimischer Fertigung zum Einsatz kommen, vertraute Akira-san bei der Wahl des Fahrwerks auf die Expertise der deutsche Spezialisten von KW. Sie lieferten ein einstellbares Gewindefahrwerk, das den R8 deutlich tieferlegt und ihm zu einem perfekten Stance verhilft. Um dennoch eine gute Fahrbarkeit zu gewährleisten, besitzt der Audi des Weiteren eine hydraulisches Lift-System als gleichem Hause. Motorseitig arbeitet im Heck des Coupés aus dem Baujahr 2007 der 4,2 Liter große und freisaugende V8, der mit einer Leistung von 420 PS für reichlich Schub sorgt und auf Wunsche eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 301 km/h ermöglicht. Für einen brachialen Sound sorgt dabei die neue Abgasanlage der japanischen Spezialisten von Kreissieg, die mit ihren vier eloxierten Endrohren auch optisch weitere Akzente setzen.

Extravagantes Interieur

Zu guter Letzt veredelte GARAGE ILL den Innenraum des Audis weitreichend: Passend zum Exterieur kommen schier unzählige Elemente aus Sichtcarbon zum Einsatz: Das Armaturenbrett und das Lenkrad sowie die komplette Mittelkonsole samt Mitteltunnel sind ebenso mit dem gräulich schimmernden Material aufgewertet wie die Türverkleidungen. Sogar der Wählhebel des sequenziellen Rtronic-Sechsgang-Getriebes erhielt eine Blende aus Carbon. Ergänzend bekam der Dachhimmel einen neuen Bezug mit Alcantara und das Gestühl eine Hülle, deren farbliche Gestaltung wohl als Geschmackssache zu bezeichnen ist: Ein Großteil der Sitzflächen ist in hellem Rosa samt Ziernähten in Wabenform ausgeführt. Dieselbe Farbe findet sich zudem am Lenkrad und der Abdeckung über den Armaturen wieder. Unumstritten ist jedoch, dass das Interieur mit dieser Ausstattung ebenfalls wahrlich für Gesprächsstoff sorgt und somit eine hervorragende Abrundung des Showcars darstellt. Für Aufsehen unter den Besuchern sorgte der R8 übrigens nicht nur auf dem bereits zu Beginn angesprochenen Tokyo Auto Salon, sondern einige Zeit später ebenso bei der Osaka Auto Messe in seiner Heimatstadt sowie sogar international im Rahmen der Custom Show Emirates 2016 in Dubai und Abu Dhabi.

Technical Facts

Fahrzeugtyp: Audi R8 4.2 FSI quattro

Baujahr: 2007

Karosserie: GECKO U4th-Aero-Widebodykit bestehend aus Frontschürze mit Carbon-Frontspoilerlippe, Seitenschwellern mit Carbon-Elementen, Heckschürze mit Carbon-Diffusor sowie Heckflügel, Carbon-Sideblades mit Artwork, Lackierung in Lila matt

Motor: 4,2-Liter-V8-Ottomotor, Kreissieg-Abgasanlage, 420 PS

Kraftübertragung: sequenzielles 6-Gang Schaltgetriebe (R tronic)

Fahrwerk: einstellbares KW-Fahrwerk mit hydraulischem Lift-System (KW HLS4)

Rad/Reifen: dreiteilige Work Meister M1-Felgen in 10,5×19 und 13-19 Zoll mit Nitto-Bereifung in 275/30 ZR19 und 345/30 ZR19

Innenraum: neuer Bezug der Sitze, des Lenkrads und der Abdeckung der Armaturen in Schwarz/Rosa, neue Alcantara-Bezug des Dachhimmels, diverse Carbon-Komponenten an Armaturenbrett sowie Mittelkonsole, Lenkrad, Schalt-/Handbremshebel und Türverkleidungen

Text: Simon Mombartz, Fotos: Garage Ill