Eröffneter G 63
Ein Cabriolet vom G 63 oder W463A? Gibt es ab Werk nicht, ist aber nun Realität! Möglich macht dies das auf Sport- und Luxuswagen spezialisierte Unternehmen Refined Marques mit Hauptsitz in Dubai. Ihr G 63 Cabriolet war ursprünglich als Einzelstück geplant. Das Team um Ahmed Al Bakry wollte lediglich sich und der Welt beweisen, was möglich ist. Dann kam aber alles anders: Als das erste Fahrzeug nach 18 Monaten Entwicklungs- und Bauzeit – übrigens in Deutschland unter Beteiligung hochqualifizierter Ingenieure – fertiggestellt war, meldeten viele wohlhabende Freunden, Bekannten und Kunden Al Bakrys Interesse am G-Cabriolet an. So entschied er, eine limitierte Serie von 20 Stück zu bauen. Das gezeigte Auto ist das zweite Exemplar des Cabriolets.
Kurzer Radstand, vier Türen
Auslöser für die Entstehung des Projekts war seinerzeit der damals fünfjährige Sohn von Al Bakry. Er fragte seinen Vater bei einer Fahrt in dessen Brabus-G-Klasse, ob man den Wagen nicht in ein Cabrio umbauen könne. Auch Türen für den Fond, damit er einfach ein und aussteigen könne, schwebte dem Filius vor. Damit wäre schon eine der Verbesserungen genannt, die bei der Umsetzung des Open-Air-G 63 realisiert wurde. Schließlich basierte das bis 2014 von Mercedes gebaute Cabriolet auf dem Ur-W463 mit kurzem Radstand und zwei Türen.
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Auch Refined Marques bescherte seinem Cabrio durch umfangreiche Chassis- und Karosserie-Umbauarbeiten samt Integration diverser Versteifungen einen verkürzten Radstand. Die Vorgabe Fond-Türen sollte dennoch erfüllt werden, was langwierige Erprobungen bedeutete. Schließlich blieb relativ wenig Platz für die Portale. Zunächst waren traditionell vorne angeschlagene Türen angedacht. Schnell zeigte sich aber, dass Suicide Doors einen deutlich komfortableren Einstieg ermöglichten. So bekamen sie den Zuschlag, was zugleich für eine noch exklusivere und aufsehenerregendere Optik sorgt. Bemerkenswert: Die Türen besitzen sogar elektrisch betätigte Fenster.
Weitere Optimierungen umgesetzt
Abgesehen von dem Problem der nur zwei Türen sah Al Bakry weiteres Verbesserungspotenzial beim werkseitigen Cabriolet. So beispielsweise den geringen Knie- und Beinraum im Fond. Oder die Öffnung der Heckklappe. Oder die Bedienung des Verdecks. Zugegeben, die elektrische Betätigung nach manuellem Umlegen zweier Hebel zur Entriegelung konnte auch das Serienmodell schon ab etwa Ende der 90er Jahre. Anders als bei diesem muss nun aber nicht mehr den gesamten Vorgang über die Handbremse angezogen sein oder das Auto zwangsläufig komplett stillstehen. Mechanismus und Aerodynamik des Daches sind ebenfalls optimiert.
Der Fond-Beinraum ist stark gewachsen. Er fällt nicht nur bedeutend größer aus als im originalen Mercedes-Cabrio, sondern wirkt sogar geräumiger als ab Werk beim W463A. Bleibt die Heckklappe: Sie ist, wie von der G-Klasse gewohnt, seitlich angeschlagen, trägt das Reserverad und lässt sich problemlos mit einem Handgriff öffnen. Ganz anders beim Serien-Cabrio: Es erfordert eine regelrechte Zeremonie aus mehreren Schritten, bis die unten angeschlagene Tür den Stauraum freigibt. Da ist das Abklappen des separaten Reserverad-Halters nur der Anfang. Weitere Hingucker sind die Brabus Monoblock M „Platinum Edition“-Schmiedefelgen in 10×24 und 12×24 Zoll. Sie kontrastieren mit ihrem schwarzen Finish maximal zur weißen Karosserie und sind mit 295/30er und 355/25er Reifen bezogen.
Konsequentes Farbkonzept
Abrundend bescherte Refined Marques dem G 63 Cabriolet eine erstklassige neue Innenausstattung. Sie erfolgte in Herstellerqualität mit feinstem Leder in Blau und Weiß. Letzteres tragen zudem die Ziernähte. Mit dieser Kombination passt das Cockpit bestens zum Exterieur: Es kombiniert eine weiße Karosserie und ein blaues Verdeck. Die Dachsäulen oberhalb der Gürtellinie sind innen mit schwarzem Alcantara versehen. Abrundend kommen, wie vom AMG G 63 gewohnt, diverse Carbon-Zierelemente hinzu. Die vorderen Einstiegsleisten tragen beleuchtete Refined Marques-Schriftzüge und auf dem Haltegriff vor dem Beifahrer ist „Special Edition 1 of 20“ zu lesen.
Exklusive Kleinstserie
Im Hinblick auf seinen 4,-0-Liter-Biturbo-V8 verblieb der Wagen unterdessen im 585 PS starken Serienzustand. Einzige Ausnahme: die Custom-Brabus-Abgasanlage mit Carbon-ummantelten Endrohren. Natürlich hat ein solch hochqualitativer Umbau in Kleinstserie auch seinen stattlichen Preis. Schwindelerregende 1,2 Millionen Euro ruft Refined Marques auf. Natürlich können die Käufer ihr Fahrzeug bei dieser Summe einzigartig nach ihrem persönlichen Geschmack gestalten lassen. So sind in Sachen Lack-, Verdeck- und Lederfarbe keine Grenzen gesetzt. Wenig verwunderlich: Nahezu die gesamte Auflage ist schon verkauft oder reserviert, Refined Marques hat bereits eine Warteliste eingerichtet.
Weitere Informationen unter:
Tech Facts
Mercedes-AMG G 63 Cabriolet
Motor: 4,0-Liter-V8-Ottomotor mit Biturbo-Aufladung, Custom-Brabus-Abgasanlage mit Carbon-ummantelten Endrohren
Leistung: 430 kW / 585 PS / 850 Nm / 0-100 km/h: 4,5 Sek. / Vmax: 240 km/h (mit AMG Drivers Package)
Kraftübertragung: Neunstufen-Automatikgetriebe (AMG SPEEDSHIFT TCT 9G)
Rad/Reifen: Brabus Monoblock M „Platinum Edition“-Schmiedefelgen in 10×24 und 12×24 Zoll, Finish in Mattschwarz, Vredestein-Bereifung in 295/30ZR24 und 355/25ZR24
Bremsen: AMG-Bremsanlage mit gelochten Scheiben und roten Sätteln
Karosserie: kompletter Cabriolet-Umbau, Suicide Doors hinten samt elektrischer Fenster, ausfahrbare Seiten-Trittbretter, Custom-Hecktür samt Reserveradhalter, AMG Night-Paket, AMG Night-Paket II, vollelektrisches optimiertes Verdeck in Blau, Lackierung in Weiß
Innenraum: komplette Leder-Neuausstattung in Blau und Weiß mit diversen blauen Ziernähten, diverse Carbon-Zierblenden, Editions-Plakette auf Haltegriff vor Beifahrer, vordere Einstiegsleisten mit beleuchtetem Refined Marques-Schriftzug, Zweier-Rücksitzbank
Sonstiges: Chassis verkürzt, diverse Versteifungen