Pre Tag-Manx im Bestzustand

Klassik, Meyers Manx-Buggy

Klassik, Meyers Manx-Buggy

Zwei Jahre ist es inzwischen her, dass wir in WOB Klassik einen Nachruf auf Bruce Meyers veröffentlichen konnten/mussten: Im Februar 2021 verstarb der US-amerikanische Erfinder des Buggys nach einem 94-jährigen Leben voller Erfindungsreichtum, Unternehmergeist, Motorsport-Action und Beach Surfing.

Das Erbe dieses – wie er selbst einst sagte – „Kindes, das nie erwachsen wurde“ lebt indessen weiter: Bis heute erfreuen sich die kompromisslosen, auf einer GFK-Monocoque-Karosserie ohne Türen und festes Dach basierenden Funcars großer Beliebtheit. Zwischenzeitlich waren Buggys in allerlei Bauformen und von verschiedenen Herstellern erhältlich, ihren Urtyp allerdings bildete zweifellos der vom versierten Bootsbauer und beigeisterten Surfer-Boy Bruce Meyers in den frühen 1960er Jahren einst als wendiger und robuster Strandbegleiter konstruierte Meyers Manx. Dessen erstes Exemplar, der „Old Red“, feierte 1964 seine Premiere. „Der Wagen war ein phänomenaler Erfolg. Plötzlich wollte jeder dieses fröhliche, kleine Auto haben. Es ist eine Verkörperung von Freundschaft und Liebe“, erinnerte sich Meyers einst. So kam es zur Gründung des Unternehmens „B.F. Meyers and Company“, über das der Erfinder fast 7.000 Exemplare des Manx als Bausatz fertigte und verkaufte. Wie viele davon bis heute erhalten sind? Ungewiss.

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WOB Klassik 3-2023

Umbau 1967, Import & Restaurierung 2010

Sicher aber ist: Das hier gezeigte Meyers Manx-Exemplar wurde 1967 in San Diego umgebaut. Es handelt sich damit um eines der raren „Pre Tag“-Exemplare aus jener Zeit, in welcher Bruce Meyers noch keine Typenschilder mit Seriennummern an seine Umbauten vergab. Mehr als 40 Jahre lang war der Buggy fortan unter der Sonne Kaliforniens unterwegs, bis er 2010 nach Deutschland importiert und hier einer umfangreichen Restaurierung unterzogen wurde. 2013 dann wurde der Meyers Manx als erstes Exemplar seiner Art in Deutschland durch Winnie Meyers, die Ehefrau von Bruce Meyers, mit einem Echtheitszertifikat versehen.

Seit 2016 war das Fahrzeug immer wieder in der Werkstatt der in Meudt im Westerwald – nur wenige Autominuten vom Stöffel-Park, der Location unseres WOB Klassik-Days entfernt – beheimateten Spezialisten von Speesbullz Customs zu Gast. Seit ebendiesem Jahr war das Team rund um Johannes „Jo“ Kloft der erste offizielle Importeur für Meyers Manx-Buggys und Buggy-Kits in Deutschland. Auch heute noch vertreiben die Westerwälder noch originale Manx aus Kalifornien, allerdings inzwischen unter dem hauseigenen Branding „Speedbullz Classic Cars“: Zu haben sind beispielsweise der CS Classic oder auch der SC 2+2, wahlweise als Kit oder Komplettfahrzeug. Ferner sind die Speedbullz auf Subaru-Motorumbauten für den VW Bus T3 spezialisiert. Doch zurück zum babyblauen Meyers Manx…

50 PS reichen für Fahrspaß!

Im vergangenen Jahr sollte Speedbullz das Auto zunächst im Kundenauftrag veräußern. Jo Kloft allerdings beschloss nach kurzem Nachdenken, dass er dieses geschichtsträchtige, im Bestzustand befindliche Exemplar eigentlich am liebsten für sich selbst haben wolle – und so fand der Buggy den Weg in die private Garage des 61-Jährigen. Im Heck des Pre Tag-Meyers Manx sitzt ein 50 PS starker 1,6-Liter-Typ 1, welcher trotz seiner nominell geringen Leistung – im wahrsten Sinne des Wortes – leichtes Spiel mit dem nur 600 Kilogramm wiegenden Funcar hat. Untermalt wird der Open Air-Spaß von sattem Grollen aus dem mattschwarzen Speedbullz Sidewinder-Auspuff, der sich inmitten der polierten Edelstahl-Heckstoßstange verwindet. Schwarz sind auch die Stahlfelgen der Größen 6×15 Zoll ET04 und 8,5×15 Zoll ET-35 lackiert, auf welche Pirelli- und Marauder-Bereifung der Buggy-typischen XL-Dimensionen 195/55R15 und 265/50R15 aufgezogen wurde.

Im spartanischen Cockpit der „Wanne“ nehmen die Insassen in BF Torino Nürburgring R-Sportsitzen Platz. Dieser verfügen für ein Mindestmaß an Sicherheit immerhin über Kopfstützen, wenn schon Beckengurte und der dünne Windschutzscheibenrahmen als „Überrollbügel“ genügen müssen. Aber: Über der Fall der Fälle macht man sich in solch einem Auto ohnehin besser keine Gedanken – zu schnell würde der grandiose Buggy-Fahrspaß dann auf der Strecke bleiben.

Technical Facts

Meyers Manx-Buggy (Pre Tag)

Baujahr: Basisfahrzeug 1960 / Buggy-Umbau 1967

Karosserie: Meyers Manx-GFK-Karosserie, Lackierung in Babyblau

Motor: 1,6-Liter-Typ 1-Motor, Speedbullz Sidewinder-Edelstahl-Auspuff, 50 PS

Fahrwerk: verkürzter Rahmen, VA höhenverstellbar, HA Drehstabverstellung

Rad/Reifen: schwarze Stahl-Felgen in 6×15 Zoll ET04 und 8,5×15 Zoll ET-35, Bereifung in 195/55R15 und 265/50R15

Innenraum: BF Torino Nürburgring R-Sitze