Mercedes-AMG GT Track Series: Limitierter Clubsport-Dampfhammer zum AMG-Jubiläum
Vor wenigen Wochen berichteten wir etwas wehmütig, dass Mercedes-AMG nach einem Jahr Produktionszeit die Fertigung des ikonischen Straßen-Supersportwagens AMG GT Black Series eingestellt hat. Doch jetzt legen die Jungs aus Affalterbach umso heftiger nach: Anlässlich der Gründung des Unternehmens AMG anno 1967, also vor genau 55 Jahren, bringen sie den auf ebenso viele Exemplare limitierten AMG GT Track Series an den Start – und der ist nochmal deutlich rasanter als der als Entwicklungsgrundlage dienende Black Series!
So heiß, dass der GT Track Series – nomen est omen – einerseits nicht für den Straßenverkehr zugelassen, sondern speziell für den Rennstrecken-Einsatz im Rahmen von
Trackdays und Clubsport-Events konzipiert wurde. Im Unterschied zu seinen Brüdern AMG GT3 und AMG GT4 ist der AMG GT Track Series andererseits auch nicht für „offizielle“ Motorsporteinsätze homologiert, sodass seine Konstrukteure deren Regelwerke links liegen lassen und sich ungehemmt austoben konnten. So vereinten sie das Beste aus zwei Welten: Die schiere Power des GT Black Series und die rennstreckenerprobten Performance-Lösungen der der GT3- und GT4-Modelle.
Ohne Reglement-Fessel: 734 PS / 850 Nm
Sichtbar wird dies beispielsweise beim Blick unter die Motorhaube: Hier nämlich agiert der 4,0-Liter-Biturbo-V8 mit Flatplane-Kurbelwelle aus dem GT Black Series, welcher – frei von jeglichen Reglement-Fesseln – dank Upgrades an Einspritzanlage und Software nun sogar 734 PS und 850 Nm leistet. Damit ist der GT Track Series das leistungsstärkste Kundensport-Fahrzeug, welches jemals von Mercedes-AMG auf die Räder gestellt wurde. An die angetriebenen Hinterräder vermittelt wird die Kraft via eines sequenziellen Hewland HLS-6-Gang-Renngetriebes, dessen einstellbares Differenzial sich um bestmögliche Traktion bemüht.
Apropos Traktion: Die speziell für den AMG GT Track Series entwickelten, glanzgefrästen Schmiederäder der Dimensionen 12×18 vorne und 13×18 Zoll hinten lassen sich – je nach Einsatzzweck – mit allen gängigen Rennreifentypen bestücken, vom Vollslick bis hin zum profilierten Regenreifen.
Selbstverständlich lässt sich auch das Fahrwerk an alle denkbaren Bedingungen sowie die persönlichen Vorlieben des Piloten anpassen: Die umfassend konfigurierbaren Vier-Wege-Dämpfer von Bilstein erlauben jeweils eine Highspeed- und eine Lowspeed-Einstellung in Zug- und Druckstufe sowie natürlich die Justage der Fahrzeughöhe. Abgerundet wird das individuelle Fahrzeugsetup mit Hilfe der einstellbaren Querstabilisatoren.
Ebenfalls im Motorsport erprobt sind die Komponenten der Bremsanlage: Der GT Track Series verfügt über 390/355 Millimeter durchmessende Verbundbremsscheiben mit 6-Kolben-Bremssätteln an der Vorder- und 4-Kolben-Sätteln an der Hinterachse. Die Bremsbalance VA/HA kann über ein Waagebalken-System justiert werden. Carbon-Bremslufthutzen und formstabilen Bremsluftschläuche garantieren eine optimale Ansttrömung der Bremsen mit Kühlluft.
Unterstützt wird die Suche nach Grip für positive und negative Beschleunigungen natürlich von elektronischen Helferlein: Wie im GT3 und im GT4 kommt auch im GT Track Series die Kombination aus einer rennsportspezifischen Traktionskontrolle und einem Motorsport-ABS zum Einsatz, die jeweils in zwölf Stufen einstellbar sind.
Reinrassige Rennsport-Aerodynamik
Hinsichtlich seiner optisch sichbaren Aerodynamik sortiert sich der AMG GT Track Series der Spagat zwischen Black Series und GT3 ein: Motorhaube, Kotflügel, Seitenschweller sowie die Heckklappe und die Heckschürze sind aus Kohlefaser gefertigt. So sorgen beispielsweise die integrierten Louvers der Carbon-Kotflügel an der Vorderachse für erhöhten Abtrieb. Die Seitenschweller mit Elementen aus schwarzem Sichtcarbon, die vorne wie hinten in vertikale Blades übergehen, tragen zur optimalen Fahrzeug-Umströmung bei. Um eine effektive Kühlung der hinteren Bremsen zu gewährleisten, verfügen die Schweller außerdem über Kühlluftkanäle. Die Heckschürze mit Doppel-Diffusor und seitlichen Radhausentlüftungen unterstreicht ebenfalls die Rennsport-Gene des Mercedes AMG GT Track Series. Dessen High-Downforce-Frontsplitter wurde speziell für das High-End-Tracktool entwickelt und ist aerodynamisch perfekt ausbalanciert mit dem mechanisch einstellbaren Heckflügel, einer Weiterentwicklung des GT Black Series-Flügels.
High-End-Cockpit
Ganz auf Rennsport stehen die Zeichen auch im Cockpit: Hier ist augenscheinlich das aus GT3 und GT4 bekannte Safety-Equipment an Bord: Der stählerne Überrollkäfig ist mit dem Aluminium-Spaceframe verschraubt, im Dach befindet sich eine Bergungsluke. Statt eines herkömmlichen Sitzes gibt es eine Carbon-Fahrsicherheitszelle nach FIA-Norm mit ergonomischer Sitzschäumung und 6 Punkt-Sicherheitsgurt. Statt überflüssiger Komfort-Komponenten wie Dämmmaterialien, Innenraumverkleidungen oder gar elektrischer Fensterheber sind eine Motorsport-Feuerlöschanlage und Fahrer-Sicherheitsnetze vorhanden. Lenkrad und Pedalerie lassen für die Vorlieben des Fahrers konfigurieren, in die Sichtcarbon-Instrumententafel mit matten Finish ist ein voll programmierbares BOSCH DDU 11-Anzeigensystem integriert, das über ein umfangreiches Datenerfassungssystem für Motorsportanwendungen verfügt.
Lust bekommen? Vertrieben wird der Mercedes AMG GT Track Series weltweit direkt via des AMG-Headquarters in Affalterbach. Der Basispreis des Fahrzeugs beträgt 439.110 Euro – inklusive Mehrwerksteuer und Klimaanlage. Optional erhältlich sind Extras wie ein Ersatzteile-Starterpaket, ein Sitz- und Helmbelüftungssystem, ein Trinksystem sowie eine Beifahrer-Sicherheitszelle. Allerdings: Angesichts der Limitierung auf 55 Exemplare dürfte der AMG GT Track Series längst ausverkauft sein, wenn ihr diese diese Zeilen gelesen habt…
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