Hochleistungssportler-SUV mit exklusivem Widebody
Seit jeher stand Lamborghini wie auch der Erzrivale aus Modena für reinrassige Sportwagen, die stets zu dem exklusivsten und schnellsten gehörten, was der Markt jeweils zu bieten hat. So war der Gedanke an hochbeiniges SUV respektive einen Geländewagen bei Ferrari lange undenkbar. Und auch der in Sant’Agata Bolognese beheimatete Hersteller mit de Stier im Wappen konnte oder jedenfalls mochte man alles in allem lange irgendwie nicht mit massigen Offroadern in Zusammenhang bringen – obwohl sie mit dem LM002 zwischen 1986 und 1993 bereits einmal einen Vertreter in dieser Klasse im Programm hatte. Doch Zeiten ändern sich und so bringt nicht nur Ferrari schon bald das erste sportliche SUV der Marke überhaupt auf dem Markt, Lamborghini hat mit dem Urus nun bereits seit 2018 sein entsprechendes Modell im Programm.
Obwohl dieser Schritt sicherlich nicht jedem puristischen Fan der Marke gefielt, avancierte das Fahrzeug wenig verwunderlich dennoch aus dem Stand zum absoluten Bestseller. Im vergangenen Jahr 2020 waren 4.391 von insgesamt 7.430 abgesetzten Fahrzeugen Urus‘, was einem Anteil von etwa 59 Prozent entspricht. Im Jahr davor lag er mit knapp 60,5 Prozent (4.962 von 8.205) sogar noch ein bisschen höher. Zugleich ist das SUV dabei natürlich entscheidend dafür mitverantwortlich, dass Lamborghini nun weitaus mehr Fahrzeuge verkauft als vor seiner Einführung. Sehr beliebt ist der Urus nicht zuletzt auch in der Tuning-Branche. Zahlreiche Highend-Veredler haben schon ihre individualisierten Interpretationen des (bis dato) dynamischsten Vertreters seiner Klasse entwickelt und vorgestellt. So umfasst auch das Portfolio der US-amerikanischen Spezialisten von 1016 Industries einen Breitbau-Bodykit für den italienischen Hochleistungs-Allradler. Wie das Ergebnis aussieht, verdeutlicht der auf diesen Seiten gezeigte Wagen, wobei es sich hier um ein ganz besonderes Exemplar, ja regelrecht ein Unikat handelt. Es wurde für den jungen Rallyefahrer und Autosammler Harrisson Woodruff gefertigt und trägt eine exklusive, einmalige Ausführung des Widebodys.
Carbon mit grünen Farbakzenten
Diverse Bestandteile des Bausatzes sind nämlich aus dem als Werkstoff im Tuning- und Motorsport-Bereich bekanntlich sehr beliebten kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff gefertigt, im Volksmund gemeinhin als Carbon bekannt. Es handelt sich aber nicht die typische Standard-Version, sondern vielmehr um – wie es 1016 Industries nennt – „Jade-Carbon“: So sind in das Material dunkelgrüne Faserstränge eingeflochten, die für farbliche Akzente und einen noch größeren Eyecatcher-Faktor sorgen und einen tollen Kontrast zu der eher unauffälligen Lackierung der Karosserie in Storm Gray bilden. Zudem erklärt sich so auch der Spitzname, den Woodruff seinem SUV gab: Green Urnet, offensichtlich ein Kofferwort aus „Green Hornet“ und dem Modellnamen „Urus“. Übrigens: Hinsichtlich der Felgen blieb hier trotz des Breitbaus bis dato alles beim Alten – doch die werkseitigen schwarzen Taigete-Räder sind mit 10×23 und 11,5×23 Zoll und einer Bereifung in 285/35 ZR23 und 325/30 ZR23 schon so groß, dass sie hier dennoch keinesfalls Fehl am Platz wirken.
Umfangreicher Bodkykit
Markantester Bestandteil des Bodykits sind selbstverständlich die ausladenden Verbreiterungen an Vorder- und Hinterachse, die mit Radlauf-Ansätzen aus dem angesprochenen Carbon verfeinert sind. Hinzu kommen an der Front eine Spoilerlippe, ein darüber im Lufteinlass angeordnetes Splitter-Element, eine Race-Motorhaube, Seitenschweller und Türaufsätze sowie am Heck ein üppig dimensionierter Diffusor und zwei Spoiler (einer an der Dachkante, einer unterhalb der Heckscheibe). Alle Komponenten sind dabei aus dem Carbon gefertigt – was dank des überwiegenden Verzichts auf farbige Lackierungen auch zum großen Teil bestens erkennbar ist.
Satte Leistungssteigerung
Während uns davon leider keine Bilder vorliegen, so ist doch übermittelt, dass auch der Innenraum aufgewertet ist: Hierfür kam 1016 Industries‘ Carbon-Interieur-Paket zu Einsatz, welches quasi sämtliche Zierteile im Cockpit, sprich am Armaturenbrett sowie auch den Türverkleidungen durch solche aus feinem Carbon ersetzen. Absolutes Highlight ist dabei das spezielle Carbon-Lenkrad. Ergänzend kommt als weiterer Hingucker ein LED-Sternenlicht-Kit von RFS Motorsports zum Einsatz, der einen wunderschön funkelnden Nachthimmel unter das Dach zaubert. Last but not least wünschte sich Woodruff trotz der serienmäßigen 650 PS und 850 Nm maximales Drehmoment aus einem Vierliter-Biturbo-V8 auch noch etwas mehr Power: So erhielt der Achtzylinder einige Optimierungen wie eine Tuning-Software von Gintani und eine Voodoo Industries-Abgasanlage samt zugehöriger Downpipes. Das Ergebnis ist nicht nur ein noch brutalerer Sound, sondern zudem eine beeindruckende Leistung von nunmehr etwa 811 PS!
Weitere Informationen unter:
Lamborghini Urus
Motor: V8-Ottomotor mit Biturbo-Aufladung, Gintani-Tuningsoftware, Voodoo Industries-Abgasanlage inkl. Downpipes
Hubraum: 3.996 ccm
Leistung: 596 kW / 811 PS
Rad/Reifen: OEM-Lamborghini Taigete-Leichtmetallfelgen in 10×23 Zoll ET28 und 11,5×23 Zoll ET22 mit Pirelli P Zero-Bereifung in 285/35 ZR23 und 325/30 ZR23, Finish in Schwarz glänzend
Karosserie: 1016 Industries-Widebody-Kit aus „Jade-Carbon“ mit eingearbeiteten Farbsträngen in Grün (Race-Motorhaube, Aero-Frontspoilerlippe, oberer Frontsplitter, Setneschweller, Türaufsätze, Spiegel, Kotflügelverbreiterungen mit Radlauf-Aufsätzen, Diffusor, Dachkantenspoiler, Heckspoiler), Lackierung in „Storm Gray“
Innenraum: Carbon-Interieur-Paket (diverse Zierelemente aus Carbon, Lenkrad aus Carbon), RFS Motorsports-Sternenhimmel
