VW Golf GTR – Benzin statt Diesel!

VW Golf GTR Performance

496 PS sind noch nicht genug!

Mal ehrlich: Ein weißer VW Golf der jüngst ausgelaufenen siebten Modellgeneration ist hierzulande eines der unauffälligsten Autos, die man fahren kann. Dass die übrigen Verkehrsteilnehmer René Bàuches weißem Golf 7 trotzdem hinterherschauen, liegt nicht nur an dessen schicken 20-Zoll-Rädern sowie der Seibon-Carbon-Motorhaube, sondern vielmehr häufig auch daran, dass der Golf ihnen einfach die Rücklichter zeigt. Denn im Bug des 2017 als vergleichsweise zahmer GTD vom Band gelaufenen Golf lauert ein knapp 500 PS starkes 2,0-Liter-Vierzylinder-Aggregat.

Da VWs EA288-Selbstzünder solche Leistungen trotz aller Turbodiesel-Sportlichkeit beim besten Willen nicht zu leisten im Stand ist, muss sich unter dem Kohlefaser-Deckel wohl „etwas Größeres“ abgespielt haben. Nachdem René zunächst mit einer „normalen“ Diesel-Leistungssteigerung auf rund 220 PS unterwegs gewesen war, entschied der Videograph aus Hannover, dass sein im Oktober 2017 als jungfräulicher Neuwagen erworbener Golf doch noch mehr Leistung brauche. Viel mehr!

Benzin statt Diesel

In Kooperation mit SAR Turbotechnik aus Paderborn zog daher das EA888-Aggregat eines Golf 7 R in den Maschinenraum des einstigen „Heizöl-Sportlers“ ein und verdrängte den dort angestammten Selbstzünder. Somit darf der Hybrid-Golf aus GTD und R seither ganz offiziell als „GTR“ bezeichnet werden. Bereits mit ein paar schnellen Software-Optimierungen konnten dem R-Aggregat knapp 380 PS entlockt werden. „Nicht genug!“, beschloss René und ließ SAR Turbotechnik nochmals nachlegen. Mittels der Installation eines TTE-Upgrade-Turboladers, dem ein Wagner Tuning-Ladeluftkühler zur Seite steht sowie Modifikationen an der Hochdruck-Spritpumpe, ließ sich die Power im Rahmen einer Abstimmung in Kooperation mit MTR Performance sogar auf vom TÜV abgesegnete 496 PS und das Drehmoment auf (mit Rücksicht auf den Antriebsstrang via Software limitierte) 550 Nm steigern. Um den dafür obliatorisch natürlich höheren Sauerstoffbedarf des aufgeladenen Vierzylinder zu befriedigen und auf der anderen Seite dessen heißen Abgasatem adäquat abzuführen, ließ René darüber hinaus bei HG Motorsport in Lübeck ein ganzes Komponenten-Arsenal der Performance-Spezialisten installieren: Aus dem HG Motorsport-Portfolio stammen die Carbon-Ansaugung, die Druckverrohrung, Inlet und Outlet sowie die Downpipe und die Bull-X-Auspuffanlage.

Zwei Antriebsräder müssen reichen

Während der Golf 7 R werksseitig stets mit 4MOTION-Allradantrieb und in den allermeisten Fällen auch mit DSG ausgerüstet war, überträgt der wilde Turbomotor seine Bärenkräfte in Renés Golf via einer belastbaren Sachs Performance-Kupplung, eines manuellen Schaltgetriebes vom GTI Clubsport und ausschließlich über die Vorderräder auf den Asphalt. So ist selbst bei guten Traktionsbedingungen ein sensibler Gasfuß gefragt, um die Vorderreifen nicht haltlos in Rauch und Gummibrösel aufgehen zu lassen.

Apropos Reifen: Auf die bereits eingangs erwähnten, 8,5×20-zölligen Vielspeichen-Schmiedefelgen in schicken Weiß mit angedeutetem Zentralverschluss sind rundum Gummis der Dimension 245/35R20 aufgezogen. Für eine optimale Bodenhaftung der Rad/Reifen-Kombinationen auch bei forcierter Gangart sorgt ein für den Track-Einsatz optimiertes H&R-Gewindefahrwerk.

Angesichts der durch dieses herbeigeführten, üppigen Tieferlegung wurden zugunsten der Freigängigkeit der Vorderräder zudem breiter bauende Mücke-Carbon-Kotflügel installiert, welche dem Golf auch gleich noch einen etwas breitschultrigeren Auftriff verleihen.

Hinter den Rädern sitzen an der Vorderachse 4-Kolben-Bremsanlagen vom Audi TTS mit orange gepulverten Sätteln.

Recaro-Schalen mit GTD-Karos

Sehr dezent blieben bis dato die Interieur-Modifikationen. So können die Recaro Sportster CS-Sportsitze vom Laien zunächst womöglich unbemerkt bleiben, wurden ihre Sitz- und Rückenflächen doch mit dem typischen GTD-Karo-Stoff bezogen. In eine der mittleren Lüftungsdüsen integrierte René ferner ein Vektor-Datendisplay, welches diverse Betriebsparameter und Fahrleistungswerte seines Power-Golfs visualisiert und protokolliert. Mittels dieses praktischen Instruments konnte beispielsweise der Zwischensprint von 100 auf 200 km/h mit respektablen 7,8 Sekunden gemessen werden.

More to come…

Im Lauf des Jahres soll der Tracktool-Charakter des Golfs übrigens noch unterstrichen werden. Auf Renés Wunschzettel stehen sowohl aerodynamische Optimierungen, als auch weitere Innenraum- Modifikationen und natürlich…noch mehr Leistung.

Übrigens: Den bisherigen und weiteren Werdegang des Golf GTR können Interessierte auf Renés YouTube-Channel „René Bàuche“ oder Instagram unter „rene_bauche“ verfolgen.

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Specs

VW Golf (Basis GTD)

Baujahr: 2017

Motor: Vierzylinder-Turbomotor (EA888 vom Golf R), TTE-Upgrade-Turbolader, Wagner Tuning-Ladeluftkühler, HG Motorsport-Ansaugung, HG Motorsport-Inlet und -Outlet, HG Motorsport-Druckrohr, HG Motorsport-Downpipe, HG Motorsport-Bull-X-Abgasanlage

Kraftübertragung: 6-Gang-Schaltgetriebe vom Golf GTI Clubsport, Sachs Performance-Kupplung

Hubraum: 1.984 ccm

Leistung: 365 kW / 496 PS

max. Drehmoment: 550 Nm

Fahrwerk: H&R-Gewindefahrwerk

Rad/Reifen: Levella RZ2-Felgen in 8,5×20 Zoll, Bereifung in 245/35R20

Bremse: VA-4-Kolben-Bremsanlage vom Audi TTS mit Sätteln in Orange

Karosserie: Seibon-Carbon-Motorhaube, Mücke-Carbon-Kotflügel vorne

Innenraum: Recaro Sportster CS-Sportsitze mit GTD-Karomuster, Vektor-Datendisplay