Theon Design CH1001: Purple Porsche

Theon Design CHI001 (Basis Porsche 911 Carrera 4)

Theon Design CHI001 (Basis Porsche 911 Carrera 4)

Der Porsche 911 ist eine wahre automobile Legende. Die Grundlage dafür legte schon die erste Generation aus den 60ern und 70ern. Von ihr wie auch dem nachfolgenden, bis Ende der 80er Jahre gebauten G-Modell geht für viele Porsche-Fans bis heute die größte Faszinationkraft aller Elfer aus. Dies unterstreichen die Tatsache, dass es gleich mehrere Unternehmen gibt, die diese Leidenschaft zum Geschäftsmodell gemacht haben auf beeindruckende, individuelle Restaurierungen respektive Restomod-Umbauten der frühen Fahrzeuge spezialisiert sind. Allen voran sind da natürlich die jeweils in den USA beheimateten Spezialisten von Singer oder auch Emory Motorsports zu nennen, von denen wir bereits in vergangenen WOB Klassik-Heften Fahrzeuge vorstellten.

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Doch auch auf unserem europäischen Kontinent gibt es natürlich Anbieter, die sich bestens auf die Realisierung solcher einzigartiger 911-Projektfahrzeuge verstehen: Beispielsweise das im ungefähr auf halbem Weg zwischen London und Birmingham gelegenen Deddington beheimatete Team von Theon Design rund um Gründer und Inhaber Adam Hawley. Es fertigt im Auftrag von seinen Kunden absolut individuelle Unikate. Dabei wird höchsten Wert darauf gelegt, in enger Zusammenarbeit mit dem Käufer seine Wünsche bestmöglich zu erfüllen und eine erstklassige Qualität bis ins kleinste Detail zu erreichen. So natürlich auch beim auf diesen Seiten gezeigten Exemplar, das den Namen Theon CHI001 trägt – der darauf hinweist, dass es das erste Fahrzeug ist, dass die international agierenden Briten für einen chilenischen Kunden gebaut haben.

Kraftvoller Vierliter-Boxer

Anders als mal angesichts des recht eindeutigen Ur-Modell-Looks vermuten würde, bildete die Basis ein Carrera 4 der Generation 964. Wie sehr dieser jedoch im Rahme der – wie Theon es nennt – „Recreation“ auf links gekrempelt wurde, beweist schon die Tatsache, dass er statt des Allrad- nun nur noch einen reinen Heckantrieb besitzt. Die Antriebskraft stammt in diesem Fall aus einem selbstverständlich luftgekühlten Vierliter-Sechszylinder-Boxer. Er zeichnet sich unter andrem durch sechs unabhängige Drosselklappen mit wunderschönen offenen Trichter, einen Carbon-Gebläsekasten, Trockensumpf-Schmierung, Katalysatoren mit Lambda-Sonden und ein Einmassen-Schwungrad aus. Dirigiert von einem MoTeC-Steuergerät resultieren etwa 405 PS Leistung und 474 Nm maximales Drehmoment. Auf die Straße übertragen wird die Power mittels eines überarbeiteten G50-Sechsgang-Handschaltgetriebe aus dem 993 im Zusammenspiel mit einem Hinterachs-Differenzial. Dass der Porsche dabei auch stets wieder zuverlässig zum Stillstand kommt, garantiert eine neue Bremsanlage mit vorne wie hinten Vier-Kolben-Sätteln auf gelochten Carbon-Keramik-Scheiben. Ein neues Fahrwerk mit adaptiver Dämpfung verspricht eine moderne Fahrdynamik.

Auf Ur-Modell-Optik rückgebaut

Den Straßenkontakt stellen dabei Michelin-Reifen in 235/45ZR17 und 275/40ZR17 her, die auf 8×17- und 10,5×17-zölligen Felgen im klassischen Fuchs-Design aufgezogen sind. Kein Wunder, schließlich pflegt der Wagen – wie bereits angesprochen – den optischen Auftritt des Ur-Elfers aus den 60ern, nur eben aufgrund der jüngeren Basis etwas breiter und stilistisch in manchen Details leicht modernisiert. Erreicht hat Theon das Ganze, indem nahezu alle Karosserieteile per 3D-Software am Computer neu designt und dann entsprechend angefertigt wurden. Als Werkstoff kam dabei erstmals fast ausschließlich Carbon zum Einsatz: für die Schürzen, die Fronthaube, das Dach, die Motorhaube und den darauf sitzenden Ducktail-Heckspoiler, der interessanterweise ausfahrbar ist. Der großzügige CFK-Einsatz leistet einen entscheidenden Beitrag dazu, dass der Wagen ein Leergewicht von nur 1.164 Kilogramm besitzt. Lediglich die Türen sind nach wie vor aus Stahl gefertigt, um eine gute Seitenaufprall-Crashsicherheit zu gewährleisten. Die Retro-Design-Außenspiegel sind elektrisch einstellbar. Lackiert ist die Karosserie in einem markanten Lila.

Feines Leder-Interieur

Diese Farbgebung greifen nicht nur die Felgen auf, wo sie mit einem Champagnerton kombiniert ist, sondern auf beeindruckend konsequente Art und Weise auch der Innenraum. Er erhielt eine weitreichende Lederausstattung in Lila mit Patina-Look. Diese zeigt nicht nur zahlreiche Ziernähte, die an den Türverkleidungen ein Rautenmuster bilden. Zudem weisen die Bezüge an manchen Bereichen des Club Sport-Gestühls und der Touring-Sitze im Fond sowie des Armaturenbretts zudem eine edle Webstruktur auf. Teile der aus Carbon produzierten Mittelkonsole und der Kranz des mit einer 12-Uhr-Markierung versehenen Sportlenkrads sind ebenso beledert. Hinter letzterem sitzen individualisierte VDO-Rundarmaturen, deren Ziffernblätter passend zum Rest des Fahrzeugs gleichfalls farblich ins Lila stechen. Und last but not least zeigt sich der Theon CHI001 in Sachen Infotainment durchaus auf den aktuellen Stand der Technik gebracht: So gibt es mittig im Armaturenbrett einen magnetischen Aufnahmepunkt samt induktivem Ladepad und Konnektivität zwischen Fahrzeug und Smartphone ist ebenso möglich. Für ansprechenden Musikgenuss sorgen zwei Focal-High-End-Lautsprecher in den Türen in Verbindung mit Verstärkern aus gleichem Hause.

Wer sich nun selbst den Traum von einem Theon-911 verwirklichen will, sollte etwas Zeit mitbringen und ein gut gefülltes Konto besitzen: Der Aufbau der höchstindividuellen Elfer dauert nach Auftragsstellung etwa 18 Monate, die Preise starten – wohlgemerkt ohne Basisfahrzeug, Lieferkosten und örtliche Steuern – bei 380.000 Pfund, sprich umgerechnet gut 435.000 Euro.

Weitere Informationen unter:

www.theondesign.com

Technische Daten

Theon Design CHI001

Karosserie: diverse Karosserieteile neu aus Carbon angefertigt (Schürzen, Fronthaube, Dach, Motorhaube, Heckspoiler), elektrisch einstellbare Außenspiegel, ausfahrbarer Ducktail-Spoiler, Radhausverkleidungen aus Kevlar, Custom-Lackierung in Viola Metallic

Motor: 4,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit Luftkühlung, unabhängige Custom-Drosselklappen von Jenvey Dynamics mit offenen Theon-Trichter, Carbon-Gebläsekasten, Trockensumpf-Schmierung, Katalysatoren mit Lambda-Sonde, MoTeC-Motorsteuergerät, Einmassen-Schwungrad, 405 PS / 474 Nm

Kraftübertragung: Sechsgang-Handschaltgetriebe (Basis G50-Getriebe vom 993), Wavetrac-Hinterachs-Differenzial

Fahrwerk: TracTive-Fahrwerk in RS-Spezifikation mit unabhängig gesteuerter Dämpfung (fünf verschiedene Modi)

Rad/Reifen: Fuchs-Style-Leichtmetallfelgen in 8×17 und 10,5×17 Zoll, Sterne in Wagenfarbe und Champagner, Betten in Champagner, Michelin-Bereifung in 235/45ZR17 und 275/40ZR17

Bremsen: VA/HA lilafarbenen (Royal Purple) 4-Kolben-Sättel auf gelochten Carbon-Keramik-Scheiben

Innenraum: Neuausstattung mit patiniertem Leder in Lila samt farbiger Ziernähte (teilweise in Rautenform), Armaturenbrett-Bezug teilweise mit Webstruktur, Recaro Club Sport-Sitze, Touring-Rücksitze, Sitzbezüge mit Webstruktur, Sprtlenkrad mit Lederbezug, Custom-VDO-Armaturen mit Ziffernblättern in dunklem Lila, RS-Schalthebel, Carbon-Mittelkonsole (teilweise beledert), Bedienräder aus Aluminium in der Mittelkonsole, Carbon-Einstiegsleisten, Leichtbau-Klimaanlage

Multimedia: induktives Ladepad am Armaturenbrett, Smartphone-Konnektivität, Infotainment-System mit Satelliten-Navigation sowie Lautsprechern und Verstärkern von Focal

Sonstiges: elektrohydraulische Servolenkung