Straight from the Jungle

Honda S2000: Straight from the Jungle

Im Jahr 1999 brachte Honda mit dem S2000, ergänzend zum legendären NSX, einen zweiten, deutlich erschwinglicheren Sportwagen auf den Markt. Bei dem Roadster handelte es sich bekanntlich um einen spaßorientierten Zweisitzer erster Güte, der vor allem mit seinem drehfreudigen Vierzylinder-Triebwerk überzeugte. Der Hochdrehzahl-Motor stößt problemlos in Regionen von 7.000 bis 8.000 Umdrehungen vor, der rote Bereich beginnt erst bei 9.000 Touren – Sphären, in denen normalerweise nur Motorräder unterwegs sind. Diesem puristischen Konzept erlagen bis 2009 etwa 4.500 deutsche Käufer.

Zu diesen gehört auch der aktuell im nahe Zürich gelegenen Oberweningen wohnhafte Marcus Klaube. Wobei dies nur die halbe Wahrheit ist: Tatsächlich kaufte dieser seinen S2000 nämlich erst zwei Jahre nach Produktionsende im Jahr 2011, zudem ist sein Exemplar des Baujahrs 2006 ursprünglich nicht in Deutschland abgesetzt worden – Marcus erwarb den Honda seinerzeit in England, fährt also einen Rechtslenker. Doch dies ist nicht die einzige Besonderheit an Marcus‘ offenem Zweisitzer.

Auffälliger Camouflage-Look

Vielmehr hat er ihn im Laufe der Jahre Stück für Stück modifiziert, ehe schlussendlich in Zusammenarbeit mit Danijel Novoselec von Carrosserie Novoselec ein einzigartiger Hingucker im auffälligen Camouflage-Design entstanden ist. Neben dem Militär-Outfit in Schwarz, Weiß, Gold und dunklem Türkis wertete das Duo das Exterieur des Roadsters mit Hilfe eines S2000 Club Racer-Frontschürzenansatzes auf. Ferner wurden die Spritzdüsen der Scheinwerfer-Waschanlage komplett neu gestaltet und eingepasst. Am Kofferraumdeckel verfügt der Honda unterdessen über die seinerzeit optional angebotene Spoilerlippe. Eine weitere Modifizierung des Hecks fällt wohl nur echten S2000-Kennern ins Auge: Eine entsprechend angepasste Schürze des Pre-Facelift-Modells ersetzt die Stoßstange von Marcus‘ S2000 der überarbeiteten Baureihe. Ein Hardtop aus Carbon ersetzt das normalerweise vor Regen schützende Stoffdach und verleiht dem S2000 eine neue Dachlinie. Detailanpassungen, wie das Cleaning der Antenne und des Heckschlosses, runden die neue Optik der Karosserie ab.

Absolute Hingucker rotieren in den Radkästen: Dies liegt vor allem daran, dass die XXR 521-Felgen der Dimension 10×18 Zoll ET35 mit extrem langen und spitz zulaufenden, türkisfarbenen Lug Nuts von 326Power befestigt sind. Die aufgezogenen Falken-Gummis weisen die Abmessungen 235/40ZR18 auf. Zusätzlich sind 5-Millimeter-Spurplatten an der Vorder- und 25 Millimeter dicke Pendants an der Hinterachse verbaut – pro Seite, versteht sich. Hinzu kommen Megan Racing-Spacer für die Antriebswellen. Diese Komponenten sind nötig, um die Räder trotz der vorne um 1,5 Zentimeter und hinten um 5,5 Zentimeter im Blech verbreiterten Kotflügel bündig mit den Radläufen abschließen zu lassen.

Bunter Stilmix im Interieur

Ebenso außergewöhnlich wie das Exterieur präsentiert sich der Innenraum: Im Grundsätzlich rot und schwarz gehaltenen Cockpit treffen Elemente verschiedener Stilrichtungen aufeinander. Durch die leuchtend roten Recaro-Sitze mit grünen Takata-Vierpunkt-Gurten und den an sieben Kontaktpunkten verschraubten Cusco-Überrollkäfig kommt einerseits Rennsport-Flair auf. Gleichzeitig sorgen die Jute-Überzüge des Schaltsacks und der Armstütze mit Hinweis auf venezolanischen Kaffee sowie die mittels Airbrush herbeigeführte Vintage-Optik des Käfigs und von Teilen des Armaturenbretts für einen exotischen und „heruntergekommenen“ Eindruck. Dieser wird des Weiteren durch das Nardi-Holzlenkrad im Oldschool-Look verstärkt.

Optisch beeindruckender Motorraum

Beim Blick in den Motorraum setzt sich dieser Eindruck uneingeschränkt fort: Hier mischen sich Carbon-Elemente wie der Password:JDM-Air Intake mit einer per Airbrush erzeugten Holzoptik diverser Elemente, wie beispielsweise der Motorabdeckungen oder der Befestigung der verbauten Cusco-Domstrebe. Hinzu kommen blaue Mishimoto-Schläuche, pinke Akzente wie die Fender Washer und zahlreiche Aufkleber, die auf die Hersteller der verbauten Parts hinweisen. Weitere technische Optimierungen neben der bereits angesprochenen Luftansaugung sind unter anderem die Drehmomentstütze von M&M Racing, der Mishimoto-Wasserkühler, eine Oil Catch Can von Cusco sowie die APR Cooling-Plate. Den Kraftschluss zum Getriebe gewährleistet eine von Competition Clutch stammende Kupplung mit leichter Schwungscheibe. Ferner schließt sich an einen Spoon-Krümmer eine J’s Racing 60 RS Dual-Abgasanlage mit 200-Zellen-Kat an. Die Bremsen erhielten unterdessen ein Upgrade in Form von Dixcel FD-Scheiben rundum sowie Ferodo DS 2500-Bremsbelägen vorne und EBC Redstuff-Belägen an der angetriebenen Achse.

Zu guter Letzt erhielt das Fahrwerk ebenfalls eine tiefgreifende Überarbeitung: Ein Cusco Street Zero A-Gewindefahrwerk wird ergänzt durch Ball Joints von J’S Racing, Stabilisatoren und Streben von Cusco, Spoon- sowie Hardrace-Buchsen sowie vordere obere Querlenker von Japspeed. Die Sturzversteller an der vorderen Achse stammen von Hardrace, die hinteren Pendants von Eibach/SPC. Damit zeigt sich der ungewöhnliche S2000 von Marcus auch in dieser Hinsicht deutlich verbessert und sollte speziell in Kurven mit einem nochmals erhöhten Spaßfaktor aufwarten.

Tech Facts

Fahrzeugtyp: Honda S2000

Baujahr: 2006

Karosserie: Verbreiterung aus Blech um 1,5/5,5 cm pro Seite, Kotflügel aufgezinnt für Original-Optik, Heckschloss und Antenne entfernt, Frontschürze mit S2000 CR-Ansatz, angepasste Heckschürze des Pre-Facelift-Modells, Scheinwerfer-Spritzdüsen neu gestaltet, Carbon-Hardtop, Volllackierung und Folierung im Camouflage-Look

Motor: 2,0-Liter-VTEC-Reihenvierzylinder, Password:JDM-Carbon-Air Intake, M&M Racing-Drehmomentstütze, APR-Cooling Plate, Spoon-Öldeckel, Cusco-Oil Catch Can, Mishimoto-Alu-Wasserkühler, Mishimoto-Schläuche, J’s Racing-Thermostat und -Kühlerschalter, Ölkühlersystem mit Thermostat, Airbrush-Arbeiten im Motorraum, J’s Racing 60 RS Dual-Abgasanlage mit Spoon-4-2-1-Krümmer, Berk-200-Zellen-Kat, (J’s Racing 70 RS Titan Single für die Rennstrecke)

Kraftübertragung: 6-Gang-Schaltgetriebe, Competition Clutch-Stage 2-Kupplung mit leichter Schwungscheibe, Megan Racing-Spacer für die Antriebswellen

Fahrwerk: Cusco Street Zero A-Gewindefahrwerk, J’s Racing-Ball Joints vorne und hinten, Streben und Stabilisatoren von Cusco, Hardrace-Stabi-End Links, Cusco-Domstrebe vorne, Japspeed-Querlenker vorne oben, Hardrace-Sturzversteller vorne, Eibach/SPC-Sturzversteller hinten, Spoon- und Hardrace-Buchsen, Hardrace-Rigid Collar Kit

Rad/Reifen: XXR 521-Felgen in 10×18 Zoll ET35, Falken Azenis FK453-Bereifung in 235/40ZR18, 326Power-Lug Nuts, 5/25-mm-Spurplatten pro Seite

Bremsen: Dixcel FD-Bremsscheiben, VA Ferodo DS 2500-Bremsbeläge, HA EBC Redstuff-Beläge

Innenraum: rote Recaro-Sitze, Nardi-Holzlenkrad, Cusco Safety 21-7-Punkt-Überrollkäfig, Airbrush-Arbeiten / Vintage-Look