Shelby-Replika: Exzellentes Tribut

Shelby Mustang 350R (Replika)

Shelby Mustang 350R (Replika)

Shelby ist zweifellos ein absolut legendärer Name, der weit über die Welt der US-Car-Enthusiasten hinaus wohlbekannt und absolut renommiert ist. Carroll Shelby war nicht nur ein hervorragender Rennfahrer, sondern ebenso ein erstklassiger Fahrzeug-Ingenieur. Zu seinen unvergessenen Werken gehören die originalen GT350- und GT500-Modelle auf Basis des ersten Ford Mustangs aus den 60er Jahren. Die absolute Spitze des erstgenannten stellte die R-Version dar, ein dezidierter Rennwagen, mit dem Shelby den Grundstein für unzählige Motorsporterfolge des beliebten Muscle Cars legte.

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Cars & Stripes 4-2023

Auf den ersten Blick könnte man ohne Frage meinen, dass es sich bei dem hier vorgestellten Fahrzeug um ein originales Exemplar eben dieses Motorsport-GT350 handelt. Bei genauerer Betrachtung der Hintergrundgeschichte wird jedoch klar, dass es sich um eine Replika handelt. Jedoch eine, die wirklich mit unendlicher Liebe zu Detail technisch wie optisch nahezu perfekt das Vorbild imitiert.

Lange Zeit weggesperrt

Als Basis für das Fahrzeug, welches seinerzeit in den USA durch David Salvaggio und sein Team bei Perfection Autosport aufgebaut wurde, diente ein Fastback-Mustang von 1965. Dieser hatte sicher und trocken verstaut mehrere Jahrzehnte unbehelligt verbracht. Dementsprechend begeisterte er nach dem Aufwachen aus dem Dornröschenschlaf durch einen erstklassigen Zustand, gänzlich ohne Rost. Bis heute sind sämtliche Teile des Blechkleids im Originalzustand erhalten. Die Karosserie wurde lediglich einmal sandgestrahlt und danach in GT350R-Konfiguration neu aufgebaut. So zeigt sie sämtliche Merkmale des Racing-Shelbys wie etwa die Schnellverschlüsse an Motorhaube und Heckklappe, die leichten Aluminium-Fensterrahmen, die Plexiglas-Seiten- und Heckscheiben sowie die flachen, geschlossenen Blechverkleidungen anstelle der seitlichen Kiemen in der hinteren Dachsäule. Ebenso markant ist der Verzicht auf die Stoßstangen an Front und Heck. Die vordere Schürze zieht stattdessen mit einem Shelby-typischen, großen mittigen Lufteinlass die Blicke auf sich. Zum Abschluss des Neuaufbaus erhielt der Wagen selbstverständlich eine stilechte Lackierung in Beige mit blauen GT350-Zierstreifen. In den Radkästen sitzen American Racing Torq Thrust-Magnesiumfelgen der Dimensionen 7×15 Zoll.

Überzeugendes Racing-Interieur

Mindestens genauso deutlich wie das Exterieur macht auch der Innenraum klar, dass es sich bei diesem Auto keineswegs nur um ein Showcar handelt, sondern es vielmehr ebenso bestens für tatsächliche Motorsport-Einsätze geeignet ist. So warten im zwecks Gewichtsreduktion weitgehend leergeräumten Interieur zwei FIA-konforme Sparco-Schalensitze darauf, dass sich zwei Insassen mit den zugehörigen Hosenträger-Gurten fest in ihnen verzurren. Der Fahrer greift in ein Drei-Speichen-Lenkrad mit Holzkranz und blickt auf eine Batterie von gleich sechs originalen Shelby-Rundarmaturen. Für gesteigerte Sicherheit garantiert der im Fond installierte Überrollbügel. Ergänzend ist für den Fall des Falles ein großer Feuerlöscher an Bord. Der hintere Bereich des Innenraums bietet unterdessen ferner Platz für ein vollwertiges Reserverad.

Authentisches Technikpaket

Last but not least überzeugt die Replika auch mit ihrem technischen Setup. Unter der Haube sitzt ein 4,7-Liter-Shelby-Achtzylinder, der in Racing-Spezifikation komplett neu aufgebaut wurde. Er zeichnet sich unter anderem durch einen Holley-Vergaser aus, der auf einer hoch aufragenden Ansaugung sitzt und seine Frischluft direkt durch die Hutze auf der Fronthaube bezieht. Weitere Merkmale sind die Windsor Jr-Zylinderköpfe, größere Kraftstoffleitungen und die Sidepipe-Abgasanlage. Im Heck findet sich nicht nur eine neue Batterie samt Killswitch, sondern zudem eine große Sicherheits-Tankzelle. Die Kraftübertragung gewährleistet ein ebenfalls komplett überholtes BorgWarner-Viergang-Handschaltgetriebe im Zusammenspiel mit einer Ford-Kupplung und Custom-Antriebswellen aus Aluminium. Während das Fahrwerk vorne über Dreiechslenker und Federbeine mit einstellbaren hydraulischen Dämpfern aufweist, sind letztere an der 9-Zoll-Hinterachse mit Blattfedern samt zusätzlicher Führungsstangen kombiniert. Für angemessene Verzögerungswerte sorgen wie beim originalen GT350R an der Vorderachse innenbelüftete Kelsey Hayes-Scheibenbremsanlagen samt spezieller Competition-Beläge. Hinten verrichten unterdessen Trommelbremsen ihren Dienst. Summa summarum entstand so ein wirklich hervorragender GT350R-Klon, den sich wohl jeder US-Car- und Oldtimer-Fan sehnlichst für seine Garage wünschen würde.

Technical Facts

Shelby Mustang GT350R (Replika)

Baujahr: 1965

Motor: 4,7-Liter-Shelby-Ford-Competition-V8-Ottomotor, Windsor Jr-Zylinderköpfe, Holley-Vergaser, größere Kraftstoffleitungen, Fuel Safe-Racing-Tankzelle und erneuerte Batterie (mit Killswitch) im Heck, Sidepipe-Abgasanlage

Kraftübertragung: vollsynchronisierte BorgWarner T10-Viergang-Handschaltgetriebe (neu aufgebaut), Ford-268-mm-Kupplung, explosionssichere Kupplungsglocke, Custom-Aluminium-Antriebswellen

Fahrwerk: VA Dreieckslenker oben sowie Hochleistungs-Federbeine mit einstellbaren hydraulischen Dämpfern und Hochleistungs-Stabilisator, HA Hochleistungs-Blattfedern mit zusätzlichen Führungsstangen, einstellbare hydraulische Dämpfer und Zugstangen, 9-Zoll-Hinterachse

Rad/Reifen: American Racing Torq Thrust-Magnesiumfelgen in 7×15 Zoll, Finish in Schwarz, Bereifung in 7,25×15

Bremsen: VA Kelsey Hayes-Scheibenbremsen mit speziellen Competition-Belägen, HA Trommelbremsen

Karosserie: neu aufgebaut in GT350R-Optik, Abschlepphaken an Front und Heck, runder Raydyot-Rennspiegel, Motorhaube und Heckklappe mit Schnellverschlüssen, seitliche Dreiecksfenster mit Blech verschlossen, leichte Aluminium-Fensterrahmen, Plexiglas-Seiten- und Heckscheiben, Lackierung in Beige mit blauen Shelby-Zierstreifen,

Innenraum: weitgehend ausgeräumt, Aluminium-Dreispeichen-Lenkrad mit Holzkranz, Shelby-Rundarmaturen, Sparco-Rennschalensitze (FIA-konform), Hostenträger-Gurte, schwarzer Überrollbügel, Reserverad im Fond, Feuerlöscher auf der Mittelkonsole

Fotos: Hubert Hainault