Nordschleifen-Rekord für Mercedes-AMG GT Black Series

Mercedes-AMG GT Black Series setzt neue Bestmarke für Serienfahrzeuge auf der Nürburgring-Nordschleife

Einen offiziell gemessenen und notariell beglaubigte Zeit von 6:43.616 Minuten brannte bereits am späten Nachmittag des 4. November 2020 GT3-Rennfahrer Maro Engel am Steuer des Mercedes-AMG GT Black Series in den 20,6 Kilometer langen Asphalt der Nürburgring-Nordschleife. Damit stellte das Black Series-Flügelmonster auf der vielleicht anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt einen neuen Rundenrekord für serienmäßige, nicht nachträglich modifizierte Sportwagen mit Straßenzulassung auf. Dabei waren die Bedingungen für eine solche Rekordfahrt nicht einmal optimal gewesen: Die Bestzeit wurde bei kühlen sieben Grad Celsius Außen- und zehn Grad Celsius Asphalttemperatur gesetzt. Zudem waren laut Mercedes-AMG einige Passagen der extrem anspruchsvollen Strecken noch nicht hundertprozentig abgetrocknet.

„Das war wirklich eine beeindruckende Fahrt“, so Maro Engel, nachdem er die Rekordrunde absolviert hatte. „Mit Geschwindigkeiten bis nahezu 270 km/h im Streckenbereich Kesselchen oder mit deutlich über 300 km/h auf der langen Geraden Döttinger Höhe ist der AMG GT Black Series deutlich schneller als mein GT3-Rennfahrzeug. Schlussendlich in 6:48,047 Minuten mit einem serienmäßigen Straßenfahrzeug um die Nordschleife zu fahren, bei diesen Streckenbedingungen, das ist echt der Hammer. Wie mein GT3-Rennfahrzeug bietet auch der AMG GT Black Series sehr viele Einstell-Möglichkeiten, womit ich ein speziell für mich maßgeschneidertes Set Up erarbeiten konnte.“

Im Klartext: Der Sichtcarbon-Frontsplitter des 730 PS starken Boliden war auf die Stellung „Race“ ausgezogen, das untere sowie obere Flügelblatt des Heckspoilers war jeweils in mittlerer Position justiert. Das einstellbare AMG-Gewindefahrwerk mit adaptiver Verstelldämpfung wurde vorne um fünf und hinten um drei Millimeter abgesenkt, um den Venturi-Effekt des Frontdiffusors weiter zu verstärken. Der Sturz war auf die maximal möglichen Werte von minus 3,8 Grad an der Vorderachse und minus 3,0 Grad hinten justiert. Bei den einstellbaren Querstabilisatoren entschied sich Maro Engel für die jeweils härteste der drei möglichen Einstellungen und die neunstufige AMG-Traktionskontrolle regelte der 35-Jährige je nach Streckenabschnitt zwischen den Stellungen sechs und sieben ein. Bereift war der AMG GT Black Series mit der von Reifenpartner Michelin eigens für ihn entwickelten, serienmäßigen Pilot Sport Cup 2 R MO-Bereifung in der weichen „soft compound“-Mischung.


Hier nimmt uns Maro Engel mit auf seiner Rekordrunde:


Die Zeit von 6:43.616 Minuten brauchte Maro Engel im Mercedes-AMG GT Black Series für die 20,6 Kilometer lange Streckenvariante ohne die Gerade beim Streckenabschnitt T13. Die 20,832 Kilometer lange Gesamtstrecke (mit der Geraden bei Streckenabschnitt T13) legte er in 6:48.047 min zurück.

Übrigens: Amüsiert dürfte an seinem heutigen Geburtstag Lars Kern die Meldung vom AMG-Rekord aufgenommen haben. Der nämlich fuhr vor ziemlich genau einem Jahr im Porsche GT2 RS MR in nur 6:40,3 über die Nordschleife – also gut drei Sekunden schneller als der Mercedes-AMG GT Black Series. Obwohl der GT2 RS MR aufgrund seines Tunings durch die Motorsport-Experten von Manthey Racing kein „Serienfahrzeug“ mehr ist, bleibt der Rekord für das schnellste straßenzugelassene Fahrzeug im Hause Porsche.