Kompromisslos offener Roadster Elva ab 2020
Die Produktion des 106-mal gebauten Speedtails läuft gerade erst an und schon zieht McLaren den nächsten spektakulären Vertreter der Ultimate Series aus dem Hut. Dieser heißt Elva und ist ein kompromisslos offener Roadster ohne Front- oder Seitenscheiben. Er trägt nicht nur den selben Namen wie die McLaren-Elva M1A-Sport- beziehungsweise Rennwagen, die in den 1960ern in den USA für Aufsehen sorgten, sondern ist diesen auch konzeptionell nachempfunden. Dementsprechend puristisch ist er gestaltet, was ihn zum leichtesten Straßensportwagen macht, den McLaren jemals gefertigt hat. Zu verdanken ist dies dem weitreichenden Gebrauch von Carbon, beispielsweise beim Monocoque-Chassis und der Karosserie.
Natürlich bekommt der Elva in technischer Hinsicht eine hochmoderne Ausstattung: Dazu gehören beispielsweise die Carbon-Keramik-Bremsanlagen mit gesinterten und dadurch noch festeren und leistungsfähigeren 390-mm-Scheiben, die Inconel-Titan-Abgasanlage sowie die hydraulische Aktivfederung und eine elektrohydraulische Lenkung. Für Vortrieb sorgt ein Vierliter-V8 mit Biturbo, der aus der gleichen Motorenfamilie stammt wie die Aggregate in Senna und Senna GTR. Er generiert satte 815 PS und 800 Nm und beschleunigt den Elva in unter drei Sekunden auf 100 km/h und in nur 6,7 Sekunden auf Tempo 200 – Wahnsinn! Um bei solchen Geschwindigkeit eine hervorragende Aerodynamik zu gewährleisten, ist der Unterboden komplett glatt, bis er am Heck in den großen Diffusor übergeht. Dieser wiederum arbeitet im Zusammenspiel mit einem aktiven Heckspoiler.
Wie bereits angedeutet, ist die komplette Karosserie samt unter anderem der einscharnierigen, nach vorne oben aufschwingenden Türen – dies ist auf Kundenwunsch auch direkt ersichtlich, denn es gibt optional die sogenannte Gloss Visual Carbon Fibre Body-Variante, bei der die typische Carbon-Struktur sichtbar ist. Ein echtes technologisches Highlight der Karosserie ist zudem das sogenannte Active Air Management System (AAMS). Es setzt sich aus einem zentralen Lufteinlass oberhalb des Carbon-Frontsplitters und einer Auslassöffnung im Bug samt eines Carbon-Windabweisers, der sich vertikal anhebt und absenkt. Es leitet den Luftstrom so über das Cockpit hinweg, dass im Innenraum einen „relative Blase der Ruhe“ entsteht. Für Kunden, die noch mehr vor dem Wind geschützt werden wollen, wird es optional aber auch eine feststehende Frontscheibe geben. Hinter den Insassen befinden sich unterdessen in jeden Fall zwei markante Höcker. Für Straßenkontakt sorgt beim gezeigten Fahrzeug ein ein Satz extrem leichter 5-Speichen-Felgen in 20 Zoll. Sie sind optional als kostenlose Alternative zu dem serienmäßigen 10-Speichen-Rädern erhältlich und wahlweise mit Pirelli P Zero-Reifen oder den noch stärker für Track-Einsätze ausgelegten Pirelli P Zero Corsa-Pneus.
Der Innenraum zu guter Letzt zeigt sich sehr reduziert, sogar eine Audioanlage ist angesichts des Leichtbaugedankens normalerweise nicht an Bord und wird nur auf Wunsch kostenfrei eingebaut. Wichtigstes Bedienelement ist ein großer 8-Zoll-Touchscreen, der – dem Fahrer zugeneigt – auf einem Carbon-Fuß befestigt ist. Das Gestühl für die beiden Insassen hat kürzere Sitzflächen als bei den Ultimate Series-Vorläufern, um den Einstieg zu erleichtern. Ausgerüstet ist es optional mit Sechs-Punkt-Gurten. Im Übrigen lässt sich das Interieur im Hinblick auf Farben und Materialien weitreichend nach dem persönlichen Geschmack des Käufers gestalten – dafür steht nicht zuletzt die Individualisierungs-Abteilung MSO (McLaren Special Operations) bereit.
Der Grundpreis des auf 399 Exemplare limitierten, ab Ende 2020 gefertigten Elva liegt in Deutschland bei üppigen 1,695 Millionen Euro – dennoch besteht wohl kein Zweifel, dass die komplette Auflage innerhalb kürzester Zeit ausverkauft sein wird …