Unimog 404 S-Oldie mit H&R-Höherlegung

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Bereit für die Apokalypse

Wer an ein Auto mit modifizierten Fahrwerk und Hersteller entsprechender Produkte wie H&R denkt, dem kommen für gewöhnlich Fahrzeuge aus dem Tuning- oder auch dem Performance- respektive Rennsport-Bereich in den Sinn. In diesen Fällen haben die Modifikationen dann üblicherweise eine Tieferlegung sowie eine in dynamischer Hinsicht zuträgliche Verbesserung der Straßenlage und des Fahrverhaltens zum Ziel. Doch es geht auch anders. Denn im Hinblick auf kompetente Offroader geht es nicht selten in die andere Richtung, sprich nicht runter gen Asphalt, sondern vielmehr rauf, um die Geländegängigkeit noch zu verbessern.

Meistgebauter Unimog als Basis

So geschah es auch bei dem auf diesen Seiten vorgestellten Modell, den wohl jeder Leser an dieser Stelle auf Anhieb als Vertreter der seit vielen Jahrzehnten geführten und längst regelrecht legendären Unimog-Serie aus dem Daimler-Konzern identifizieren dürfte. Genauer gesagt handelt es sich um ein 1962 gebautes Exemplar der Baureihe Unimog 404 S. Diese wurde zwischen 1955 und 1980 insgesamt mehr als 60.000-mal gefertigt und damit bis heute eine der meistgebauten Unimog-Reihen war. Während die ersten Unimogs dabei insbesondere mit Blick auf den Einsatz in der Landwirtschaft konzipiert waren, fiel der 404 S etwas kleiner aus war damit einer der Grundsteine für die Eroberung weiterer Einsatzzwecke wie etwa bei der Feuerwehr oder insbesondere als Militärfahrzeug.

Höherlegung und riesige Räder

Im Zuge eines exklusive Sonderumbaus sorgten die Spezialisten von H&R durch den Einbau von neuen Fahrwerksfedern aus hochfesten Federstahl für eine Höherlegung des geländegängigen Lkw. Dass der Wagen dabei für manchen Betrachter auf den ersten Blick sogar trotzdem tiefer als im Ursprungszustand wirken mag, liegt daran, dass er zugleich mit einem Satz regelrecht riesig dimensionierter Räder ausgerüstet wurde: An den Achsen sitzen Felgen im großen 20-Zoll-Format, die mit Michelin-Offroad-Bereifungen der Dimensionen 365/85R20 besohlt sind. Und nicht nur damit wirkt der Unimog irgendwie wie aus einem Endzeit-Thriller entsprungen, in dem er den unzerstörbaren, automobilen Hauptdarsteller spielt.

Überroll-, Frontschutzbügel & Co.

Weitere Beiträge dazu leisten der Überrollbügel an der offenen Pritsche, die zudem durch extrem robust wirkende Gitter begrenzt ist, die Militarygraue Lackierung der Fahrerkabine und die große schwarze Frontstoßstange mit massivem Schutzbügel sowie integrierter Seilwinde. Das Faltdach ermöglicht es unterdessen, den Wagen auf Wunsch in ein Cabrio zu verwandeln und vollen Open-Air-Spaß zu genießen. Dieser wird auch nicht ernstlich getrübt, falls unerwarteterweise einmal eines der Räder zu Schaden kommen sollte, denn für diesen Fall befindet sich am Heck ein vollwertiges Reserverad. Die größte Herausforderung dürfte hierbei dann wohl sein dieses aus seiner Custom Halterung herauszuhieven.

Reihensechszylinder-Benziner

Wer sich zudem wundert, dass der Unimog recht kurz und gedrungen wirkt – dieser Eindruck täuscht nicht: Tatsächlich wurden das Chassis und somit der Radstand und die Gesamtlänge deutlich verkürzt. Unter der kurzen Haube sitzt wie gehabt der M180-Reihensechszylinder-Ottomotor. Er war seinerzeit der erste Benziner, der mit Einführung des 404 S im Unimog zum Einsatz kam. Bis dahin waren die kernigen Nutzfahrzeuge zu Beginn ihrer Laufbahn stets mit Dieselaggregaten unterwegs. Das Triebwerk arbeitet hier in seiner Variante mit 86 PS, die wohl keineswegs rasanten Vortrieb, aber doch zweifellos ausreichend souveränes Vorankommen versprechen.

Und wenn wir ehrlich sind, ist das doch auch alles, was es bei einem solchen Fahrzeug braucht: Schließlich lädt es mit seinem Charakter selbstverständlich vielmehr zum entspannten Cruisen und zu aufregenden Erkundungstouren in der Wildnis, denn zum dynamischen Heizen ein.

Weitere Informationen bei:

H&R Spezialfedern GmbH & Co. KG
Elsper Str. 36
57368 Lennestadt
Tel.: 02721 / 926 00
Fax: 02721 / 107 08
E-Mail: info@h-r.com
www.h-r.com

Technical Facts

Daimler-Benz Unimog 404 S

Baujahr: 1962

Motor: 2,2-Liter-Reihensechszylinder-Ottomotor (M180), 86 PS

Kraftübertragung: Daimler-Benz-Sechsganggetriege, Fichtel & Sachs-Einscheiben-Kupplung, Hinterradantrieb, Allradantrieb und Differenzialsperre zuschaltbar

Rad/Reifen: Felgen in 9×20 Zoll mit Michelin-Bereifungen in 365/85R20

Fahrwerk: Höherlegung um etwa 30-40 mm mittels H&R-Fahrwerksfedern

Karosserie: Lackierung in Grau, Stoff-Faltdach, Stahl-Stoßstange mit Frontschutzbügel und Seilwinde, Überrollbügel, Pritsche mit robusten Eisen-Beplankungen, Halterung für vollwertiges Reserverad am Heck

Sonstiges: Chassis/Radstand verkürzt